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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eingerostet waren, und atmete dann ein paarmal tief aus und ein, um den beißenden Tabakrauch des Taxifahrers aus seinen Lungen zu bekommen. Er fühlte sich gleich besser und wacher, schlang sein Gepäck über die Schulter und wandte sich dem Hotel zu. Über der Tür brannte ein Licht, und der Nachtportier, dem er vom Flughafen aus telefonisch mitgeteilt hatte, dass er kommen würde, öffnete ihm mit dem Summer die Tür.
    »Willkommen in Paris, Dr. Smith«, begrüßte ihn der Portier in fließendem und verständlichem Englisch. »Werden Sie lange bei uns wohnen?«
    »Ein paar Tage vielleicht«, erwiderte Jon vorsichtig. »Falls Sie für so lange ein Zimmer für mich haben.«
Der Portier, ein elegant gekleideter Mann mittleren Alters und trotz der frühen Stunde hellwach, seufzte. »In guten Zeiten nicht«, sagte er und fügte dann mit einem Schulterzucken hinzu, »aber diese unerfreulichen Ereignisse in La Courneuve haben viele Abbestellungen und überstürzte Abreisen nach sich gezogen. Deshalb wird es kein Problem sein.«
Smith trug sich in das Gästeverzeichnis ein und überflog gewohnheitsmäßig rasch die Namen über seinem. Er sah nichts, das ihn beunruhigt hätte. Es gab nur wenige andere Gäste, nahezu alle von ihnen aus anderen europäischen Ländern oder aus Frankreich. Die meisten schienen allein zu reisen wie er.
Sie waren entweder zu dringenden Geschäften in Paris oder sie waren Wissenschaftler oder Studenten, die in den verschiedenen historischen Archiven und Museen des Viertels Recherchen anstellten, vermutete er. Paare, die einen romantischen Urlaub in Paris verbracht hatten, waren sicherlich unter den Ersten gewesen, die nach dem Nanophagen-Anschlag und den darauf folgenden Unruhen die Stadt verlassen hatten.
Der Portier bückte sich und brachte ein kleines Paket zum Vorschein, das er auf den Empfangsschalter legte. »Das Paket hier wurde vor einer Stunde vom Kurierdienst für Sie abgegeben.« Er sah auf den Aufkleber. »Es ist von der MacLean Medical Group in Toronto, Kanada. Sie haben es sicherlich erwartet, nicht wahr?«
Smith nickte und musste innerlich schmunzeln. Auf Fred Klein war Verlass. MacLean war eine der vielen Scheinfirmen, die Covert-One für vertrauliche Sendungen an seine Agenten rund um den Globus benutzte.
Nachdem er die Tür seines kleinen, aber elegant möblierten Zimmers hinter sich geschlossen hatte, brach er die Siegel auf dem Paket und riss das Klebeband auf. In dem Paket fand er eine Hartplastikbox, die eine nagelneue SIG-Sauer 9mm, eine Schachtel Munition und drei Reservemagazine enthielt. Neben der Box lag ein in Papier eingewickeltes Schulterhalfter in der Schachtel.
Smith setzte sich auf das Doppelbett, zerlegte die Pistole in ihre Einzelteile, reinigte jedes einzelne Teil und baute sie dann wieder zusammen. Zufrieden schob er ein volles Magazin in den Griff und ließ die SIG-Sauer in das Schulterhalfter gleiten. Er ging ans Fenster, das auf den winzigen Hof hinter dem Hotel hinabblickte. Über den dunklen Schieferdächern der alten Häuser auf der anderen Seite des Hofs sickerte der erste zaghafte Hauch von Grau in den dunklen Himmel im Osten.
Lichter flackerten hier und dort hinter den Fenstern, die auf den gepflasterten Hof hinabsahen. Die Stadt erwachte langsam zu einem neuen Tag.
Er tippte Kleins Nummer in sein Handy und informierte ihn, dass er angekommen war. »Irgendwelche neuen Entwicklungen?«, fragte er.
»Nicht hier bei uns«, erwiderte der Leiter des Covert-One. »Aber wie es scheint, hat das CIA-Team in Paris für eines der Fahrzeuge, die es in La Courneuve beobachtet hat, eine Adresse ganz in der Nähe Ihres Hotels ausfindig gemacht.«
Smith entging die Unsicherheit in Kleins Stimme nicht.
»Wie es scheint?«, wiederholte er überrascht.
»Sie sind sehr zurückhaltend«, erklärte Klein. »Die letzte Meldung des Teams an Langley berichtet von einem Anfangserfolg, nennt aber keine konkrete Adresse.«
Smith runzelte die Stirn. »Das ist merkwürdig.«
»Ja«, erwiderte Klein. »Sogar sehr merkwürdig. Und ich habe keine befriedigende Erklärung dafür, warum das so ist.«
»Verlangt Langley denn keine detaillierteren Angaben von seiner Pariser Außenstelle?«
Klein schnaubte. »Der Direktor der CIA und seine Topleute sind viel zu beschäftigt damit, das gesamte Operationsdirektorium im Schnellverfahren zu überprüfen, um ihren Agenten im Einsatz viel Beachtung schenken zu können.«
»Was bringt Sie auf die Idee, dass dieses Beobachtungsteam ein Haus in

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