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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Blick wieder auf die Startbahn. Die erste Thanatos Drohne war bereits zweihundert Meter weit entfernt und rollte bereits, allmählich beschleunigend, auf der Startbahn nach Norden. Der zweite Gleitflügler tauchte aus dem Tor des riesigen Hangars auf, und unmittelbar hinter ihm war bereits der dritte zu erkennen. Er schob den Gedanken an den bevorstehenden Tod seines Vaters beiseite und konzentrierte sich darauf zu beobachten, wie sich seine grausamen Träume in den Himmel erhoben.
Terce schlenderte von der Gruppe der Männer weg und schwang im Gehen sein in Deutschland hergestelltes Sturmgewehr, ein Heckler & Koch G36, von der Schulter. Er drehte den Kopf nach links und dann nach rechts und überprüfte erneut seine bewaffneten Posten, die er in Abständen entlang der Rollbahn platziert hatte. Sie schienen alle wachsam und jederzeit einsatzbereit zu sein.
Der Anflug eines Schattens huschte über das Gesicht des Hünen. Wenn er die zwei Männer mitrechnete, die Jinjiro bewachten, hatte er auf dem gesamten Flugplatz zehn Männer postiert. Eigentlich sollten es doppelt so viele sein, doch die unerwarteten schweren Verluste, die er in New Mexico und dann in Virginia hatte hinnehmen müssen, konnten in der kurzen Zeit nicht kompensiert werden. Der Tod von Nones und sämtlicher Männer seines Einsatzkommandos in Paris machte den Mangel an kampffähigen Männern nur noch gravierender.
Mit einem schicksalsergebenen Schulterzucken wandte Terce den Blick über das Meer nach Westen. Am Ende würde es auf ein paar Gewehre mehr oder weniger nicht ankommen. Nomura hatte Recht. Eine gute Tarnung war wichtiger als Feuerkraft. Egal, wie viele Soldaten, Raketen und Bomben sie besaßen, die Amerikaner konnten kein Ziel angreifen, das sie nicht finden konnten.
Er erstarrte. Etwas bewegte sich dort draußen über dem Atlantik dicht über dem Wasser und so weit entfernt, dass er es nicht identifizieren konnte. Er kniff die Augen zusammen. Was immer es war, das Objekt kam mit hoher Geschwindigkeit näher. Aber durch die dicken, verzerrenden Sichtscheiben der Gasmaske war es schwer, das Objekt genauer auszumachen.
Mit einem Knurren riss sich Terce die Maske und das Sauerstoffgerät vom Kopf und warf beides zur Seite. Jetzt konnte er wenigstens klar sehen! Ein kleiner dunkelgrüner Punkt, der dicht über den Wogen des Ozeans näher raste. Er kam in einer Kurve und leicht zur Seite geneigt, wie es schien, direkt auf ihn zu und wurde rasch größer. Sonnenlicht blitzte auf den wirbelnden Rotorblättern.
An Bord des UH-60L Black Hawk beugte sich Smith im Sitz des Copiloten nach vorn und spähte durch ein leistungsstarkes Fernglas zu dem Flugplatz über der Küste hinüber. »Okay«, rief er laut, um das Dröhnen der zwei Turbinen des Truppentransporters und das Schmettern seiner Rotoren zu übertönen.
    »Ich zähle zwei An-124 Condor Frachtflugzeuge am nördlichen Ende der Rollbahn, die vor einem großen Hangar parken. Außerdem eine kleine Maschine, die wie ein Firmenjet aussieht
– eine Gulfstream möglicherweise.«
    »Was ist das, das sich dort am südlichen Ende der Rollbahn bewegt?«, schrie Randi in sein Ohr. Sie stand breitbeinig und nach vorn gebeugt hinter den beiden Cockpit-Sitzen und hielt sich mit beiden Händen und weiß hervortretenden Knöcheln fest. Der Black Hawk bebte und rüttelte heftig, während Peter alle Hände voll zu tun hatte, den mit mehr als hundert Knoten fliegenden Helikopter in einer Höhe von fünfzehn Metern über den Schaumkronen des Atlantiks zu halten. Sie hatten sich der Insel in sehr niedriger Höhe genähert, um zu vermeiden, vom Radar des Flugplatzes erfasst zu werden.
    Smith schwang das Fernglas weiter nach rechts. Erst jetzt sah er die drei riesigen weißen Gleitflügler hintereinander auf dem langen Rollfeld aufgereiht. Der vorderste der drei beschleunigte bereits und war offenbar im Begriff zu starten. Zunächst weigerte sich sein erschöpftes Gehirn zu akzeptieren, dass etwas so Großes und zugleich so fragil Aussehendes überhaupt flugfähig sein konnte.
    Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und sein Gedächtnis förderte aus den Tiefen seiner Erinnerung nach und nach eine Flut von Fakten und Bildern zutage, die sich allmählich zu einem Gesamtbild zusammenfügten. Vor einigen Jahren hatte er eine Menge über die wissenschaftlichen Experimente gelesen, die die NASA mit in extremen Höhen fliegenden und mit Sonnenenergie betriebenen LangstreckenRoboterflugzeugen durchgeführt hatte.

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