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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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verändern. Seine Ansichten wurden immer radikaler, seine Sprache immer polemischer.«
Der Präsident schwieg, hörte nur aufmerksam zu.
»Als dann die Gründer der Bewegung nach und nach starben oder verschwanden, plagten meinen Vater zunehmend düstere Gedanken«, erzählte Nomura weiter. »Er fing an zu behaupten, Lazarus sei das Ziel eines heimlichen Kriegs geworden.«
»Ein Krieg?«, fragte Castilla scharf. »Und wer führte seiner Meinung nach diesen Krieg gegen Lazarus?«
»Internationale Konzerne. Bestimmte Regierungen. Oder gewisse Abteilungen ihrer Geheimdienste. Vielleicht sogar einige Männer in Ihrer eigenen CIA«, sagte Nomura leise.
»Großer Gott!«
Nomura nickte traurig. »Damals dachte ich, diese paranoiden Ängste seien nur ein weiterer Hinweis auf seinen angegriffenen Geisteszustand. Ich flehte ihn an, professionelle Hilfe zu suchen. Er weigerte sich. Seine Ansichten wurde immer gewalttätiger und, wie ich fand, zusehends verwirrter. Dann verschwand er auf einer Reise nach Thailand.« Er senkte bekümmert den Kopf. »Er verschwand ohne ein Wort oder eine Spur. Ich weiß nicht, ob er entführt wurde oder aus eigenem freiem Willen untergetaucht ist. Ich weiß nicht, ob er noch lebt oder tot ist.«
Nomura hob den Blick. »Und jetzt, nachdem ich gesehen habe, wie die friedlichen Demonstranten vor dem Teller Institut ermordet wurden, plagt mich noch eine andere Angst.«
Seine Stimme wurde noch leiser. »Mein Vater redete über einen heimlichen Krieg, der gegen die Lazarus-Bewegung geführt wird. Ich lachte ihn damals aus. Aber was, wenn er damit Recht hatte?«
    Später, als Hideo Nomura gegangen war, drehte sich Sam Castilla um und strebte auf die Tür seines privaten Arbeitszimmers zu. Er klopfte einmal und trat in das nur schwach beleuchtete Zimmer.
    Ein blasser, langnasiger Mann in einem zerknitterten dunkelgrauen Anzug saß in einem Lehnstuhl direkt neben der Tür. Kluge, intelligente Augen blitzten hinter seiner Drahtgestellbrille. »Guten Morgen, Sam«, sagte Fred Klein, der Leiter des Covert-One.
    »Hast du alles gehört?«, fragte der Präsident.
     
    Klein nickte. »Das meiste.« Er hielt einen dünnen Stapel Papier in die Höhe. »Und ich hab das Protokoll vom Meeting des Nationalen Sicherheitsrats gestern Abend gelesen.« »Und?«, fragte der Präsident. »Was hältst du davon?«
    Klein lehnte sich in seinem Stuhl zurück und fuhr sich, während er über die Frage seines alten Freundes nachdachte, mit
    den Fingern durch sein zunehmend dünner werdendes Haar. Mit jedem Jahr schien sein Haaransatz einen weiteren Fingerbreit zurückzuweichen. Das war der Preis für den Stress, den die Leitung der geheimsten Operation der gesamten U.S. Regierung mit sich brachte. »David Hanson ist kein Narr«, sagte er schließlich. »Du kennst seinen Ruf genauso gut wie ich. Er hat eine Nase für Verdruss, und er ist so klug und konsequent, seiner Nase zu folgen, wo immer sie ihn hinführt.«
    »Das weiß ich, Fred«, sagte der Präsident. »Das ist auch der Grund, warum ich ihn zum Direktor der CIA gemacht habe – gegen die energischen und oft geäußerten Bedenken von Emily Powell-Hill, wie ich hinzufügen muss. Aber ich frage dich nach deiner Meinung zu seiner neuesten fixen Idee: Glaubst du, diese Katastrophe in Santa Fe wurde tatsächlich von der LazarusBewegung selbst inszeniert?«
    Klein zuckte mit Schultern. »Er hat ziemlich gewichtige Argumente vorgebracht. Aber um dir das zu sagen, brauchst du mich nicht.«
    »Nein.« Castilla ging mit schweren Schritten zu einem zweiten Lehnsessel neben dem Kamin und ließ sich hineinsinken. »Aber wie deckt sich die Theorie der CIA mit dem, was du von Colonel Smith erfahren hast?«
    »Nicht vollkommen«, räumte der Leiter des Covert-One ein. »Smith hat sich sehr klar ausgedrückt. Wer immer die Angreifer waren, sie waren Profis – gut ausgebildete, gut ausgerüstete und gut instruierte Profis.« Er fingerte an der Bruyèrepfeife in seiner Jackentasche herum und kämpfte die Versuchung nieder, sie anzuzünden. Im ganzen Weißen Haus war das Rauchen verboten. »Offen gestanden passt das nicht zu dem Wenigen, das wir über die Lazarus-Bewegung wissen …«
    »Weiter«, sagte der Präsident.
»Aber es ist nicht unmöglich«, beendete Klein seinen Satz. »Die Bewegung hat Geld. Vielleicht haben sie die Männer
    angeheuert, die sie dafür brauchten. Der Himmel weiß, dass es genügend Söldner auf der Welt gibt, die ihr Handwerk bei Sondereinsatzkommandos

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