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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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irgendwelcher Geheimdienste gelernt haben und jetzt untätig rumhängen und ihre Dienste auf dem freien Markt anbieten. Leute zum Beispiel, die früher in einer Spezialeinheit der Stasi im ehemaligen Ostdeutschland waren oder beim KGB oder den Spetsnaz in Russland. Oder sie haben in irgendeiner anderen schnellen Eingreiftruppe des Warschauer Pakts, auf dem Balkan oder im Mittleren Osten gedient.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das wirklich Interessante ist allerdings Smiths Behauptung, dass keines der nanotechnologischen Produkte, die im Institut entwickelt wurden, die Demonstranten getötet haben kann. Wenn er Recht hat, dann ist Hansons Theorie hinfällig. Und jede andere einigermaßen vernünftige Alternative ebenfalls.«
    Der Präsident saß reglos da und starrte lange in den leeren Kamin. Dann schüttelte er sich und knurrte: »Das alles kommt mir ein bisschen zu einfach gestrickt vor, Fred, vor allem wenn man bedenkt, was Hideo Nomura mir gerade erzählt hat. Mir gefällt nicht, wie sich die CIA und das FBI auf eine bestimmte Theorie der Ereignisse einschießen und jede andere Möglichkeit von vornherein ausschließen.«
    »Das ist nur zu verständlich«, sagte Klein. Er tippte mit dem
    Finger auf das Protokoll der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats. »Ich muss zugeben, dass ich dieselben Bedenken habe. Die schlimmste Sünde bei der nachrichtendienstlichen Analyse ist, wenn man anfängt, viereckige Pflöcke, beziehungsweise Fakten, in runde Löcher zu hämmern, damit sie in eine Lieblingshypothese passen. Wenn ich das hier lese, kann ich förmlich hören, wie das Bureau und die Agency mit vereinten Kräften auf Pflöcke welcher Form auch immer einschlagen.«
    Der Präsident nickte nachdenklich. »Das genau ist das Problem.« Er fasste Klein im Halbdunkel des Zimmers genauer ins Auge. »Du bist doch sicherlich mit der A-Team/B-Team Analysemethode vertraut, oder?«
    Der Leiter des Covert-One bedachte ihn mit einem schiefen Grinsen. »Das ist für mich auch absolut ratsam. Schließlich ist das eine der Rechtfertigungen für meine ganze Abteilung.« Er zuckte mit den Schultern. »Im Jahr 1976 war der damalige Direktor der CIA, George Bush sen., der später einer deiner illustren Vorgänger wurde, nicht ganz zufrieden mit den internen CIA-Analysen über die sowjetischen Absichten, die er vorgelegt bekam. Deshalb beauftragte er eine außenstehende Gruppe – das B-Team, das sich aus scharfsinnigen Akademikern, pensionierten Generälen und unabhängigen Experten für die Sowjetunion zusammensetzte –, ihre eigene unabhängige Studie zu denselben Fragen durchzuführen.«
    »Das ist richtig«, nickte Castilla. »Ich möchte, dass du sofort damit anfängst, dein eigenes B-Team zusammenzustellen, um endlich Licht in diesen ganzen Schlamassel zu bringen. Versuche, der CIA und dem FBI nicht in die Quere zu kommen, wenn es nicht sein muss, aber ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann und der sich die Form dieser Pflöcke, die sie einzuhämmern versuchen, genauer ansieht.«
    Klein nickte. »Ich werde es in die Wege leiten.« Er klopfte sich mit seiner kalten Pfeife gegen das Knie und überlegte eine Weile. Dann blickte er auf. »Colonel Smith ist der geeignete Kandidat. Er ist bereits vor Ort, und er weiß eine Menge Dinge über Nanotechnologie.«
    »Gut.« Castilla nickte. »Unterrichte ihn kurz und mach ihm klar, worum es geht. Jetzt gleich, Fred. Überlege, was für Vollmachten er dafür braucht, und ich kümmere mich darum, dass sie gleich morgen früh auf den richtigen Schreibtischen landen.«

Kapitel dreizehn
    In den Cerrillos Hills, südwestlich von Santa Fe
    Ein alter, verbeulter roter Honda Civic fuhr auf der County Road 57, eine lange Staubwolke hinter sich herziehend, nach Süden. Makellose, von keinem Licht gestörte Dunkelheit erstreckte sich meilenweit in alle Richtungen. Nur der schwache, fahle Schein der schmalen Mondsichel tauchte die zerklüfteten Hügel und tief eingegrabenen Schluchten und ausgetrockneten Bachläufe östlich der nicht geteerten Schotterstraße in ein diffuses, silbernes Licht. In dem engen, vermüllten Wagen saß Andrew Costanzo mit hochgezogenen Schultern über das Steuer gebeugt. Hin und wieder warf er einen Blick auf den Meilenzähler auf dem Tachometer und bewegte die Lippen, während er auszurechnen versuchte, wie weit er schon gefahren war, seit er die Interstate 25 verlassen hatte. Die Instruktionen, die er bekommen hatte, waren präzise gewesen.
    Wenige Menschen, die

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