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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Nur unglaubhaft. Und sehr beunruhigend.«
»Wollen Sie damit sagen, dass die Datenbanken der CIA und des FBI frisiert wurden?«, fragte Smith. Ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken. »Was nur von Leuten gemacht werden kann, die auf einer sehr hohen Ebene operieren. Leute in unserer eigenen Regierung.«
»So ist es, Colonel«, stimmte Klein ihm zu. »Offenbar ist jemand ein enormes Risiko eingegangen, diese Aufzeichnungen zu löschen. Daraus ergeben sich für uns zwei Fragen: Weshalb? Und wer?«
    Geheime Nanotechnologie-Produktionsanlage, im Innern des Zentrums
    Die Techniker, die im inneren Kern der NanophagenProduktionsanlage arbeiteten, trugen Schutzanzüge und Helme mit autonomer Luftversorgung. Dicke Schutzhandschuhe erschwerten jeden Handgriff und beeinträchtigen die Feinmechanik. Dennoch halfen hartes Training und intensives Üben den Männern, die knifflige Aufgabe zu bewältigen, hunderte von Milliarden vollständig entwickelter Phase-dreiNanophagen in vier kleine, dickwandige Metallzylinder zu transferieren.
    Als die Zylinder gefüllt waren, wurden sie langsam und vorsichtig von den Produktionstanks aus rostfreiem Stahl abgekoppelt. Je zwei Techniker arretierten die Zylinder auf Roboterkarren, die dazu dienten, sie durch einen engen Tunnel, der auf beiden Seiten von massiven Luftschleusen versiegelt wurde, hinaus in eine weitere hermetisch verschlossene Kammer zu transportieren. Dort übernahm ein anderes, ebenfalls Schutzanzüge, Masken und Handschuhe tragendes Technikerteam die Obhut über die tödliche Fracht.
    Einer nach dem anderen wurden die mit Nanophagen gefüllten Behälter in größere, leere Metalltanks verladen, die sorgfältig verschlossen und dann zugeschweißt wurden. Als dieser Arbeitsschritt beendet war, wurden diese größeren Metalltanks in eine mit Schaumstoff ausgepolsterte Transportkiste für Schwerlasten gestapelt. Als letzten Handgriff klebten die Techniker große weiße und rote Aufkleber auf alle Seiten der Kiste: APPROVISIONNEMENTS MÉDICAUX DE L’OXYGÈNE. AVERTISSEMENT: CONTENU SOUS PRESSION!
    Der hünenhafte, athletisch gebaute Mann, der sich Nones nannte, stand außerhalb des Produktionskerns und beobachtete durch die vielen Schichten des hochdichten Observationsfensters den Fortgang der Arbeiten. Er wandte das Gesicht dem viel kleineren leitenden Wissenschaftler neben ihm zu. »Wird dieses neue Ausstoßsystem die größere Effektivität erzielen, die unser Auftraggeber fordert?«
    Der Wissenschaftler nickte entschieden. »Absolut. Wir haben die Phase-drei-Nanophagen mit einer längeren Lebensspanne ausgestattet und für eine weit größere Bandbreite externer Bedingungen konzipiert. Unsere neue Methode macht sich diese Konstruktionsverbesserungen zunutze und erlaubt uns, den nächsten Feldversuch aus weit größeren Höhen und bei unterschiedlichstem Wetter durchzuführen. Unser Computermodell prognostiziert als Ergebnis eine signifikant höhere Ausbreitung der Nanophagen.«
    »Und auch beträchtlich höhere Tötungsraten?«, fragte Nones, der dritte der Horatier, unverblümt.
    Der Wissenschaftler nickte widerstrebend. »Natürlich.« Er schluckte schwer. »Ich bezweifle, dass im Zielgebiet viele Menschen überleben werden.«
    »Gut.« Der Mann mit den auffallend grünen Augen lächelte kalt. »Schließlich ist das auch der Zweck Ihrer schönen neuen Technologie, nicht wahr?«

TEIL DREI
Kapitel vierundzwanzig
    Shinjuku-Distrikt, Tokio
    Als multinationaler Konzern mit einem Schätzwert von annähernd 50 Milliarden Dollar besaß die Nomura PharmaTech überall auf der Welt Fabriken, Laboratorien und Lagerhäuser, doch auch in Japan zeigte sie eine eindrucksvolle Präsenz. Der Forschungs- und Verwaltungskomplex des in Tokio ansässigen Unternehmens nahm ein fast 20 Hektar großes Gelände im Zentrum des Shinjuku-Distrikts der rasch wachsenden japanischen Hauptstadt ein. Drei identische Wolkenkratzer beherbergten die Verwaltungsetagen und die Forschungslabors für tausende von hingebungsvoll arbeitenden Angestellten. Nachts reflektierten die verspiegelten Fassaden der Türme das Meer von bunt leuchtenden und blinkenden Neonreklamen der Stadt und verwandelten sich in schimmernde Säulen, auf welchen der Nachthimmel über der Stadt zu ruhen schien. Doch das übrige Gelände bestand aus friedvollem, ländlich anmutendem Parkland mit Wäldchen, Bächen und Teichen.
    Während seiner Amtszeit als Präsident der Nomura PharmaTech hatte Jinjiro Nomura, Hideos Vater, darauf

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