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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sein.«
    »Du hast nie wirklich damit gerechnet, dass sie in ernster Gefahr sein könnte, oder?«, fragte Smith leise.
    »Nachdem die Schießerei aufhörte, meinst du?«, fragte der hagere Engländer zurück. Er zuckte die Schultern. »Nein, nicht wirklich. Sie hatten es auf dich abgesehen; du warst ihr primäres Ziel, nicht sie. Miss Donovan ist nur, was sie zu sein scheint – eine ein bisschen naive junge Frau mit einem guten Herzen und einem klugen Kopf. Da sie nicht wirklich weiß, was die oberen Befehlsebenen der Lazarus-Bewegung planen, bezweifle ich, dass sie sie als eine ernsthafte Bedrohung einschätzen. Solange sich die junge Dame von dir fern hält, dürfte sie in Sicherheit sein.«
    »Und damit hast du mit ein paar wenigen Worten die Geschichte meines Liebeslebens zusammengefasst«, knurrte Smith mit einem schiefen Grinsen.
    »Berufsrisiko, fürchte ich«, erwiderte Peter. Er grinste. »Ich meine natürlich dein Leben als Mediziner. Vielleicht solltest du es mal mit ’nem Job beim Nachrichtendienst versuchen. Soviel ich gehört habe, stehen Spione in diesem Jahr bei den Damen hoch im Kurs.«
    Smith ignorierte den sanften Seitenhieb. Ihm war klar, dass der Engländer wusste, dass er für einen der verschiedenen USNachrichtendienste arbeitete, doch für Peter war es ein Gebot der Höflichkeit und der beruflichen Diskretion, nie zu tief zu bohren. Ebenso vermied auch Smith, zu viele unbequeme Fragen über die gelegentlichen Missionen seines Freundes für die Regierung Ihrer Majestät zu stellen.
    Peter blickte auf, als eine lächelnde Kellnerin in weißer Rüschenbluse und langem Rock mit einem großen, mit Tellern, Tassen und einer Kanne heißen, frischen Kaffees beladenen Tablett in Händen auf sie zustrebte. »Ah, das Essen«, rief er glücklich. »Ich hoffe es macht dir nichts aus, aber ich war so frei und habe für dich auch gleich mitbestellt.«
    »Im Gegenteil«, brummte Smith, dem plötzlich bewusst wurde, wie hungrig er war.
Mehrere Minuten lang aßen die beiden Männer rasch und mit großem Appetit und ließen sich die mit Scheiben von ChorizoWurst gebratenen Eier mit schwarzen Bohnen und Pico de gallo schmecken, einer scharfen Salsa-Sauce aus roten und grünen Chilischoten, Tomaten, Zwiebeln, Koriander und etwas saurer Sahne. Um den scharfen Geschmack der Salsa zu mildern, stellte das Restaurant seinen Gästen einen Korb mit selbst gebackenen Sopaipillas auf den Tisch, kleine, duftende und rösch gebackene Brötchen, die am besten warm schmeckten mit etwas Honig und geschmolzener Butter, die man in eine Vertiefung an der Oberseite strich.
Als sie fertig waren, lehnte sich Peter mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem zerfurchten Gesicht in seinen Stuhl zurück.
»In manchen Gegenden der Welt würde jetzt ein herzhaftes Rülpsen als höfliches Kompliment an den Küchenchef verstanden werden«, sagte er. Seine Augen blitzten. »Aber hier und jetzt unterlasse ich das wohl besser.«
»Dafür bin ich dir dankbar«, entgegnet Smith trocken. »Ich würde nämlich irgendwann noch einmal gern hier essen.«
»Also dann zurück zum Geschäft«, schlug Peter vor. Er deutete auf die graue Mähne auf seinem Kopf. »Du hast dich sicher über mein verändertes Aussehen gewundert.«
»Ein bisschen schon«, gab Smith zu. »Du siehst aus wie irgendein Prophet aus dem Alten Testament.«
»So ist es«, stimmte der Engländer ihm zu. »Dann sieh dir meine prächtige graue Mähne noch ein letztes Mal an und weine, denn genau wie Samson werde ich bald geschoren.« Er lachte glucksend. »Aber es war für eine gute Sache. Vor einigen Monaten hat mich ein alter Bekannter gebeten, meine lange Nase in die inneren Mechanismen der Lazarus-Bewegung zu stecken.«
Der »alte Bekannte« war sicherlich der MI6, der britische Geheimdienst, dachte Smith.
»Das klang nach ein bisschen Abwechslung, und ich hab mir die alten Locken länger wachsen lassen, mir einen fast biblisch, aber auf jeden Fall imposant klingenden Namen zugelegt und hab mich als pensionierter Biologe der kanadischen Forstverwaltung mit einer ausgeprägten Aversion gegen Wissenschaft und Technologie in die äußeren Kreise der Bewegung eingeschlichen.«
»Hattest du Glück?«, fragte Smith.
»Du meinst, ob ich bis in den inneren Kern vorgedrungen bin? Nein, leider nicht«, seufzte Peter. Seine Miene wurde ernster. »Die Führung von Lazarus ist verdammt fanatisch, was die Sicherheit angeht. Ich hab es nie ganz geschafft, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu überwinden.

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