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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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behelfsmäßig angebrachten Panzerplatten und den kugelsicheren Fenstern des Sattelschleppers ab. Ohne an Fahrt zu verlieren, raste der Laster tiefer in das bewaldete Gelände des Nomura-Komplexes hinein, direkt auf den hoch aufragenden verspiegelten Hochhausturm zusteuernd, in dem sich die Labors und Einrichtungen der Tokioter Nanotech-Forschung des Konzerns befanden.
Weniger als hundert Meter vom Hauptportal des Wolkenkratzers entfernt, krachte der immer schneller werdende Truck ungebremst in eine Phalanx von Sperren aus massivem Stahlbeton, die nach dem Terroranschlag auf das Teller Institut vom Konzern eilig aufgestellt worden waren. Riesige Betonbrocken wurden durch den Aufprall abgesprengt, doch die Sperre hielt stand.
Der schwere Sattelschlepper klappte zusammen wie ein Taschenmesser und explodierte dann.
Ein gewaltiger orange und rotfarbener Feuerball stieg in die Luft. Die Detonationswelle zertrümmerte die meisten Fenster an der Front des Laborkomplexes. Messerscharfe Glassplitter regneten auf die Gehwege und den Rasen tief unten herab. Teile des Fahrerhauses und des Anhängers wurden von der Wucht der Detonation in hohem Bogen durch die Luft geschleudert, rissen große, zackige Löcher in die Fassade des Gebäudes und entwurzelten Bäume in den umliegenden Wäldchen.
Die verlassenen, unter Aufsicht der japanischen Regierung versiegelten Nanotech-Labors jedoch blieben größtenteils unbeschädigt. Abgesehen von dem unglücklichen Mitsuhara Noda und dem Selbstmordattentäter, der den Sattelschlepper gefahren hatte, forderte der Anschlag überraschend wenige Opfer.
Dreißig Minuten nach der Explosion traf in den Geschäftsstellen aller wichtigen Nachrichtenagenturen Tokios eine E-Mail der Lazarus-Bewegung ein, in der sich die japanische Zelle der Bewegung zu dieser, wie sie es nannte, »Mission heroischer Selbstaufopferung zur Verteidigung des Planeten und der ganzen Menschheit« bekannte.

Stützpunkt des Überwachungsteams, südlich von Santa Fe
    Zwei große Lieferwagen parkten vor dem Eingang des versteckt gelegenen Hauses in den Bergen. Ihre Hecktüren standen weit offen und gaben den Blick frei auf Stapel von Kisten und Material- oder Gerätekoffern in den Laderäumen beider Fahrzeuge. Fünf Männer standen neben den Lieferwagen und warteten auf den Leiter ihres Teams.
    Der weißhaarige Holländer namens Linden war noch im Haus und ging von Zimmer zu Zimmer, um sich zu vergewissern, dass sie nichts Verdächtiges oder Belastendes zurückließen. Was er sah oder vielmehr nicht sah, befriedigte ihn. Der Unterschlupf war vollkommen ausgeräumt und alle Spuren beseitigt worden. Abgesehen von den winzigen Löchern, die sie in die Wand gebohrt hatten, deutete nichts auf die Batterien von Kameras, Funk- und Mikrowellenempfängern, Computern und anderen Kommunikations- und Datenübermittlungsapparaturen hin, die sie hier installiert hatten, um jede Facette der Untersuchungen am Teller Institut zu beobachten und mitzuhören. Jede glatte Oberfläche und jedes Möbelstück aus Holz oder Metall glänzte blitzblank und war von Fingerabdrücken und anderen Spuren, dass sich hier in letzter Zeit Menschen aufgehalten hatten, gesäubert worden.
    Er kam aus dem Haus und stand blinzelnd im grellen Sonnenlicht. Er krümmte einen Finger, um einen seiner Männer zu sich zu rufen. »Ist alles gepackt, Abrantes?«
    Der jüngere Mann nickte. »Wir sind fertig.«
»Gut, Vitor«, sagte Linden. Der Leiter des Beobachtungsteams sah auf die Uhr. »Dann nichts wie los. Wir müssen im Plan bleiben.« Mit einem humorlosen Grinsen zeigte er seine tabakbraunen Zähne. »Der Fahrplan für diese neue Mission ist sehr knapp kalkuliert, aber ich freue mich schon, endlich aus dieser kalten, trockenen Wüste fortzukommen und wieder nach
    Europa zurückzukehren.«

Kapitel fünfundzwanzig
    Santa Fe
    Das Präsidium der Stadtpolizei von Santa Fe lag in der Camino Entrada, draußen am westlichen Rand der Stadt, gleich neben dem städtischen Verwaltungs- und Gerichtsgebäude und nicht weit vom County-Gefängnis entfernt. Eine halbe Stunde, nachdem er den Fuß in das Gebäude gesetzt hatte, saß Jon Smith im Büro des ranghöchsten diensttuenden Polizeibeamten. An zwei der in schlichtem Weiß gestrichenen Wände hingen gerahmte Fotografien von einer hübschen Frau und drei kleinen Kindern. Ein Aquarell von einem der Pueblos in der Gegend hing an der dritten Wand. In einer Ecke des einfachen Schreibtischs gleich neben dem Computer lag ein sauber

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