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Die Lebenskünstlerin (German Edition)

Die Lebenskünstlerin (German Edition)

Titel: Die Lebenskünstlerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute R. Albrecht
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Eiweißallergie, davor hatte sie Nierensteine und Koliken.
    Hypochonder oder echt, ich weiß es nicht genau.
    Zwei Stunden habe ich mit ihr geredet, um ihr zu erklären, dass ihr Körper seelische Probleme somatisch, also körperlich zum Ausdruck bringen könnte. Zwar gibt sie zu, dass sie momentan eine Lebensunlust verspürt, doch dreht sie sich mit ihren Aussagen permanent im Kreis. Als ich meine Ungeduld spüre, weiß ich, dass etwas schief läuft.
    Also kapituliere ich innerlich und stelle die Versuche ein, Manuela zu helfen, sie zu retten oder verändern zu wollen.
    Ich bringe zügig das Gespräch zu Ende und lasse mich auf keine weiteren Ausführungen und Beschreibungen ihrer Seelenqual und ihrer körperlichen Defizite ein.
    Es hat nun mal keinen Zweck, jemandem zu helfen, wenn dieser gar nicht will. Außerdem ist mein Helfenwollen wieder eine gute Gelegenheit, mich von meinen eigenen Sorgen und Problemen abzubringen. So was nennt sich Co-abhängig. Liebe Selina, du hast genügend eigene Baustellen. Übernimm dafür die Verantwortung und bearbeite diese. Klau den Opfern nicht ihre Krise.

Stalking und volle Badezimmerschränke
     
    Der Abend mit Elena im Programmkino ist gemütlich, sie hat die Handtasche voll mit Obststückchen aus der Tupperbox. Auf der Leinwand läuft irgendeine ältere Liebesschnulze, deren Titel ich mir nicht merken kann.
    Kevin Costner spielt die Hauptrolle, ein Typ, den ich aufgrund meiner körperlichen Sexabstinenz glatt von der Leinwand holen könnte. Lässig, ruhig, überlegt, souverän, wissend, ach ja.
    Da trieft es nur so.
    Danach gehen wir noch etwas trinken. Elena erzählt von ihrem Vater, der in den letzten Tagen verstorben ist. Sie sieht traurig aus, müde. Ihre Wangen wirken eingefallen. Am Freitag ist seine Beerdigung.
    Der zweite Verstorbene. Ich erinnere mich an die Wahrsagerin mit ihren Prophezeiungen. Aber ich behalte meine Gedanken für mich.
    Mein Anrufbeantworter blinkt.
    Sieben Anrufe in Abwesenheit.
    Als ich das Ding abhöre und mich währenddessen ausziehe, um dann schlafen zu gehen, vernehme ich nur ein leises Atmen.
    Ich höre die Nachrichten nochmals ab, dieses Mal mit Blick auf die Displayanzeige. Konrads Nummer wird auf meinem AB angezeigt. Der Blödmann hat anscheinend vergessen, sie zu unterdrücken.
    Mitten in der Nacht wache ich mit Schmerzen auf. Hals, Kopf, Gelenke, alles tut entsetzlich weh. Bekomme ich eine Erkältung oder somatisiere ich vor lauter Angst und Panik wegen diesem rücksichtslosen Stalker? Ich weiß es nicht.
    Nachdem ich über zwölf Stunden im Bett verbracht habe, bin ich immer noch müde. Keine Ahnung, was mit mir los ist.
    Mittags schleppe ich mich zum Briefkasten unten im Hausflur. Drei dicke Umschläge, unpersönliche Absagen auf meine Bewerbungen.
    Niemand will mich. Jaul.
    Mir ist unendlich schlecht, so lasse ich mich wieder aufs Bett fallen und warte, bis mein Kreislauf sich beruhigt hat. Somatisiere ich? Keine Ahnung. Ich fühle mich wie gelähmt, überflüssig und wertlos und vor allen Dingen schlapp. Als ich wieder aufwache ist es mitten in der Nacht, mir ist immer noch schwindlig und alles scheint mir weh zu tun.
    Um mich abzulenken, lese ich in einem Buch über Stalkingopfer.
    Sicherlich die falsche Lektüre.
    Klar habe ich Angst, das gestehe ich zwar nur widerwillig ein, aber ich habe sie.
     
    Was bin ich froh, als ich dann bald meiner Therapeutin wieder gegenüber sitze. Natürlich erzähle ich ihr von Konrads neuesten Aktionen. Sie regt sich fürchterlich auf, rät mir aber, wie es im Kurs für Stalkingopfer empfohlen wurde, absolut nicht zu reagieren. Meine Schmerzen lassen erfreulicherweise nach, je mehr ich mit ihr über diese Bedrohung rede.
    Kaum bin ich zu Hause, ruft Valentina bei mir an. Sie hat sich die ganze Geschichte mit dem Ex nochmals durch den Kopf gehen lassen und bietet mir an, dass wir doch zusammen zur Polizei gehen, wenn ich nicht alleine gehen möchte.
    „Ich denke darüber nach“, verspreche ich und weiß, dass ich keine Lust auf Polizei habe. Wie soll ich denen erklären, dass ich mich durch so ein paar Aktionen bedroht fühle. Kann ja sein, dass ich überempfindlich bin und das Ganze viel zu ernst nehme.
    Elena übernachtet bei mir, sie hat Urlaub und ist ziemlich durch den Wind aufgrund des Todesfalls und ich wegen dem allzu lebendigen Konrad. Wir passen prima zusammen.
    Lange spazieren wir in den umliegenden Wäldern herum und kochen in meiner kleinen Küche Nudeln mit Soße. Dabei plaudern wir

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