Die Lebensprinzipien
Bruder Jacob Märchen und erhielt sie uns bis heute als zeitlose Seelennahrung: Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm .
Auch in Liz Taylor , Traumfrau einer ganzen Kino-Epoche, spiegelte sich dieses Prinzip auf vielen Ebenen, hatte sie doch einen sehr neptunischen Lebensstil entwickelt, sich rhythmisch bis an die Grabeskante getrunken, gedopt und gefuttert, von der sie sich dann nicht selten durch Hochzeiten rettete. Wahrscheinlich träumte sie immer vom Märchenprinzen und gab – nach eigenen Angaben – auch nach acht Ehen keineswegs die Hoffnung auf, den Richtigen zu finden. Sie heiratete einfach jeden Mann, den sie liebte. So betrachtet, waren es gar nicht so viele, wie die Klatschpresse meinte. Frei von jedem Standesdünkel konnte sich Liz Taylor auch in einfache Arbeiter unsterblich verlieben und in ihnen – zeitweilig – ihren Traum erkennen, bis der sich wieder als Albtraum entpuppte. Bei all dieser unverbesserlichen Offenheit und Suche war sie mit Richard Burton ihrem Traumpartner bereits sehr nahe gekommen und hatte wohl nur nicht mit dem Schatten gerechnet. Jedenfalls heiratete sie Burton sogar zweimal, um sich dann nach alles in Frage stellenden und zersetzenden Trinkgelagen und Schlammschlachten wieder von ihm zu scheiden und zu lösen, ähnlich wie sie es in dem Film Wer hat Angst vor Virginia Woolf ? vorgespielt hatten. Beide blieben zu Burtons Lebzeiten in mancher Hinsicht solide co-abhängig. Sie nahmen das Drehbuch gleich zur Lebensvorlage, frei nach dem Arzt und Psychiater Eric Berne und seinem Buch Spiele der Erwachsenen . Nebenbei besaß Liz Taylor einen Märchenschatz an Juwelen, den ihr Burton zusammentragen half.
Richard Burton, der Liz Taylor auch »mein Ozean« nannte, entkam dem Elend seines Lebens lange vor ihr, und bevor er in ihr ertrinken
konnte, ertränkte er sich im Alkohol. Seitdem folgte Liz ihm, immer mehr oder weniger mit einem Fuß in der Entziehungsanstalt. Ihr Idealismus hat sie dabei jedoch nie verlassen. So schlecht konnte es ihr selbst nicht gehen, dass sie sich nicht noch für die Aidshilfe starkmachte.
Ein typischer Vertreter des Neptunprinzips ist auch Karlheinz Böhm . Als Sohn des berühmten Dirigenten wird er Schauspieler und gibt die Rolle seines Lebens in der Sissi -Trilogie als Märchenkaiser Franz Joseph. Die Filme haben zwar mit der realen Geschichte wenig gemein, aber immer noch inspirieren sie Fantasie und Träume vieler Menschen. Bei Weltschmerz-Stimmung sind sie sogar heute noch Labsal für die Seele unglücklich verliebter Mädchen und Frauen. Aus dem Traumkaiser Böhm wurde dann eher zufällig der Helfer und Retter der Armen in Äthiopien, denen er seinen Starruhm opferte beziehungsweise für die er ihn einsetzt.
Auf neptunische Weise verzaubert André Heller , ein inszenierender Magier, die Welt unaufhörlich neu – speziell die inneren Kinder mit dem Circus Roncalli, die größeren mit seinen fantasievollen Varietéaufführungen und Shows. Er verzückte mit »begnadete Körper« die Ästheten und faszinierte mehr als eine ganze Stadt mit seinem Feuerwerk, das weit über Lissabon hinaus leuchtete, dem konkreten wie dem an Ideen.
Neptunische Phänomene
Der längst verstorbene deutsche Wundarzt Dr. Fritz hat offensichtlich diese Ebene der Welt nicht so bald losgelassen. Lange Jahre meldete er sich aus dem Jenseits bei einem einfachen brasilianischen Bauern, der sich später Zé Arigó nannte, auf medialem Weg. Er animierte ihn, mit einem rostigen Messer und einer Rasierklinge Operationen an Hilfesuchenden durchzuführen. Trotz krasser Hygienemissstände führten diese Eingriffe nie zu Problemen wie Infektionen und bewirkten meist verblüffende, geheimnis- und wundervolle Heilungen.
Als Zé Arigó nach Jahrzehnten mit dieser Aufgabe starb, gab
Dr. Fritz nicht auf, sondern meldete sich in dem jungen brasilianischen Chirurgen Edson Queiroz. Dieser lieh Dr. Fritz daraufhin an einem Nachmittag der Woche seinen Körper, um ihn operieren zu lassen. Immer unentgeltlich und selbstlos halfen die beiden unzähligen Patienten mit Operationen ohne Betäubung und Infektion viel sicherer, als Queiroz es an den anderen Tagen als regulärer schulmedizinischer Chirurg vermochte.
Der brasilianische Psychotherapeut Luiz Antonio Gasparetto kann sämtliche Meister der Malerei im wahrsten Sinne des Wortes blind imitieren, so dass man sie eindeutig erkennt. Selbst im Stockdunklen vermag er mit links und rechts zugleich und einem Pinsel noch am Fuß im Stil von
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