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Die Lebensprinzipien

Die Lebensprinzipien

Titel: Die Lebensprinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Dahlke , Margit Dahlke
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sich schließlich der athenische Held Theseus auf, und mit Hilfe von Minos’ Tochter Ariadne erschlug er zuerst das Monster und fand anschließend dank eines Fadens, den ihm Ariadne mitgegeben hatte, wieder hinaus. Das Beispiel Ariadne zeigt, wie die Kinder die Fehler ihrer Eltern auszubaden haben; Reinkarnationstherapien und Familienaufstellungen belegen es immer wieder. Wir hängen viel enger mit unserer Familie und Sippe, den Menschen vom selben Blut, in einem Muster beziehungsweise Labyrinth zusammen, als wir glauben.
    Dieses Ende erzürnte den Gott Poseidon dermaßen, dass er, der auch für Erd- und Seebeben zuständig war, das Labyrinth und mit ihm Minos und sein Reich Kreta von gewaltigen Stürmen und Erdstößen zerstören ließ. Minos wurde sozusagen unter den Trümmern seiner aus materieller Gier gebauten Welt begraben und so zum Symbol der Schattenseite des Stier-Venusprinzips mit seinem Streben nach materiellem Besitz, seinem Nicht-loslassen-Wollen, seiner vordergründigen Schönfärberei.
    Der tiefste Schatten wird im Labyrinth versteckt. Dieses wird zum Symbol der materiellen Welt, aus der zu entkommen nicht leicht ist. Das geht nur mit Heldenmut (Theseus) und mit Hilfe des Erbauers, in diesem Fall dessen Tochter Ariadne. So wird diese Geschichte von Minos zu einer Schattendarstellung des Stier-Venusprinzips, das in Gefahr ist, an Besitzgier, Festhalten und übertriebenem Bewahren und Behalten zu scheitern. Wenn das Göttliche dafür betrogen und verraten wird, droht Gefahr, der Materie zum Opfer zu fallen.
    Der historische Buddha Gautama , selbst im Stierzeichen geboren, bringt uns die erlöste Seite des Stier-Venusprinzips nahe. Nach buddhistischer Auffassung ist der Mensch durch sein Anhaften an der Materie an das Rad der Wiedergeburt und dadurch an den ewigen Kreislauf von Inkarnationen und Tod gefesselt. Das Bestreben des Buddha war, seinen Anhängern den Weg zur Freiheit zu weisen,
was durch Aufgeben der Bindungen und des Anhaftens geschieht.
    Der Buddha Gautama wusste, wovon er sprach, hatte er doch das schöne, reiche Fürstentum der Eltern und sogar Frau und Kinder loslassen müssen, um den Weg der (Er-)Lösung und Befreiung gehen zu können. Seine Eltern hatten es wie Minos mit Schönfärberei versucht und dem Sohn alles Leid, alle Krankheit und sogar das Altern und Welken der Blüten und Blätter aus den Augen geschafft und versucht, ihm eine schöne, heile Welt vorzutäuschen. Er sollte die Fragen gar nicht erst finden, die jedes Leben in materiellem Reichtum letztlich in Frage stellen.
    Das buddhistische System mit seinen Werten und deren Hierarchie ist heute vielleicht das bedeutendste Korrektiv zur westlichen Welt mit ihrem Primat materiellen Besitzes. Minos beherrscht den Westen und hat es am leichtesten, wo evangelisches Christentum die Basis der Gesellschaft bildet. Besonders puritanische Werte fördern überall auf der Welt den Kapitalismus, die Religion des Geldes und der Stier-Venus. Buddha verliert heute im Osten allerdings erheblich an Boden und Bedeutung. Er kommt am ehesten in jenem Teil des Westens wieder zu Ehren, der schon genug von der materiellen Übersättigung hat.
    Politik(er)
    Ho Chi Minh , der sein Heimatland Vietnam erst gegen die Franzosen, dann gegen die Amerikaner und ihre Marionettenregierungen im Krieg baute, erlebte die Freiheit Vietnams nicht mehr, stellte aber alle notwendigen Weichen dafür. In unterirdischen Maulwurfsgängen untergruben seine Reisbauern zuerst als Vietminh und später als Vietcong die prowestlichen Regime. Ho Chi Minh hatte ein Leben dem Thema Reviersicherung gewidmet. Sein Name wurde Programm. Die Demonstranten der 68er-Studentenbewegung skandierten ihn rhythmisch und instrumentalisierten ihn in
einer Vorläuferform des Rap-Gesanges mit ihren mantrischen »Ho-ho-ho Chi Minh«-Rufen, um ihrerseits »Politik« durchzusetzen, Vorlesungen zu sprengen und sich Raum zu verschaffen.
    Karl Marx , auf den sich Ho Chi Minh und viele andere Revolutionäre beriefen, kümmerte sich im Wesentlichen um das Thema der materiellen Verteilung, deren Ungerechtigkeit ihn herausforderte. Die aus seinem Gedankengut, vor allem aus seinem Buch Das Kapital hervorgegangenen Ideologien des Sozialismus und Kommunismus wollten Eigentum und Besitz überwinden, scheiterten aber am menschlichen Egoismus und Besitzstreben.
    Wladimir Iljitsch Lenin , mit vier Planeten im Stier ein Vollblutvertreter dieses Venusprinzips und der Kommunist schlechthin, arbeitete zeitlebens auf

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