Die Lebensprinzipien
drei Namen.
Die Nachfolger von beiden waren Südstaatler mit Namen Johnson.
Andrew Johnson, Lincolns Nachfolger, wurde 1808 geboren. Lyndon B. Johnson, Kennedys Nachfolger, 1908.
Der Chauffeur von Kennedy, der den Wagen steuerte, in dem er erschossen wurde, hieß Lincoln.
Lincoln war eine Woche vor seinem Tod in Monroe, Maryland; Kennedy war kurz vor seinem Tod mit Marilyn Monroe …
Henry Kissinger hat zusätzlich zu seiner Sonne gleich drei Planeten im Zeichen Zwillinge. Typischerweise war er dafür bekannt, viel und geschickt zu verhandeln, jeden zu kennen und seine Verbindungen gut zu nutzen. Nach langen Verhandlungen machte er als Außenminister Nixons schließlich Frieden in Vietnam. Außerdem nahm er wieder Verbindung zu China auf und beendete die Eiszeit mit dem Reich der Mitte. Für Ersteres bekam er den Friedensnobelpreis; für Letzteres dagegen nur wenig Anerkennung. An der Seite des schließlich wegen der Watergate-Affäre überführten Betrügers Nixon war er ein wortreicher Politiker, der etwas zu sagen hatte. Kissingers Memoiren erschienen als ein vielbändiges Werk, dessen Quellenverzeichnis allein ein eigenes dickes Buch füllt, was schon wieder sehr zum Jungfrau-Merkurprinzip tendiert.
Feuilleton
Das Feuilleton mit seiner unverbindlichen Sammlung unterschiedlichster Themen, von jedem etwas oder eben ein Blatt von einem weitverzweigten Baum, entspricht an sich schon Zwillinge-Merkur. Im für das Feuilleton zuständigen Journalismus ist außerdem je nach Niveau des Blattes und damit zu diesem merkurialen Lebensprinzip passend alles Mögliche zu finden – von der Boulevardpresse im Stil der Abendzeitung bis zu Magazinen wie Focus und Spiegel , aber natürlich auch so Anspruchsvolles wie Bild der Wissenschaft oder Populärwissenschaftliches wie PM .
Außerdem hat alles Lexikalische bei diesem Merkurprinzip seine Heimat, und die alten vielbändigen Konversationslexika sind hier
in besonderem Maße angesiedelt, boten sie doch ein Wissen, das sich ideal für Konversationen eignete und gar keinen Anspruch an erschöpfende, alle Möglichkeiten ausschöpfende Tiefe hatte. Hier ist heutzutage auch Wikipedia zu finden, die Internet-Enzyklopädie, die oberflächlich, unzuverlässig und – vorsätzlich tendenziös im Bereich der Ganzheits-Medizin – Wertfreiheit nicht einmal anstrebt. Auch das Guinnessbuch der Rekorde ist zu erwähnen mit seiner riesigen Sammlung an sich unzusammenhängender Dinge, die hier unter dem Thema Weltrekord dennoch vereint werden.
Kunstschaffen unter dem Zwillinge-Merkurprinzip leidet natürlich am mangelnden Tiefgang, wobei viele Bereiche in Frage kommen und immer auch die Chance besteht, in das Muster des Psychopompus, des Seelenführers, aufzusteigen, wie es etwa Goethe gelungen ist, der aus dem alten Stoff der Faustsage ein zeitloses Einweihungsdrama geschaffen und zugleich das Muster des wissenschaftlichen Weges beschrieben hat. Sein immenses und obendrein weitverzweigtes Werk, das ihm den Ehrentitel Dichterfürst eintrug, reicht von wissenschaftlichen Arbeiten über die Metamorphose der Pflanzen und die Farbenlehre (und vor diesem Hintergrund wird er uns im Kapitel über Jungfrau-Merkur wieder begegnen) bis zu zeitlosen Dramen und Gedichten. So beschreibt sein Roman Die Leiden des jungen Werther Pubertätsqualen in bis heute passender Weise. Letztlich aber war Goethe vor allem ein großer Hermetiker und der eigentliche Vater der hermetischen Philosophie in Deutschland. Dieser für ihn selbst entscheidende Teil seines Werkes ist allerdings bis heute nicht wirklich anerkannt.
Die im Faust beschriebene Auseinandersetzung zwischen wissenschaftlichem und magischem Weltbild ist aktueller denn je, wenn wir die moderne Atomwissenschaft bedenken, deren Weg einerseits mit Nobelpreisen gepflastert ist, andererseits aber doch auf Teufel komm raus genau diesen hervorbrachte und direkt über Tschernobyl nach Fukushima führte. Goethes hermetisches Werk lebt lediglich in der Anthroposophie Rudolf Steiners weiter, der ihm im Goetheanum auch ein äußeres Denkmal geschaffen hat.
Fast ausschließlich der spirituellen Thematik widmete sich Alice Bailey , ihres Zeichens ebenfalls Zwillinge, die eine Wesenheit namens »Der Tibeter« channelte und damit eine Verbindung zum Jenseits herstellte, die für viele damalige Esoteriker verbindlich wurde. Sie steht am Anfang einer inzwischen langen Kette von Channel-Medien, die ganz nach Art und Weise von Zwillinge-Merkur das Blaue vom Himmel
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