Die Lebensprinzipien
Stimmung mit viel Musik für einen Tag locker zusammen und verlor sich dann wieder in alle Himmelsrichtungen, um sich vielleicht in einem Jahr »zufällig« mal wieder zu begegnen. Hier wurde für einen einzigen Tag eine Art Schwarm gebildet, der thematisch und auch was seine Haltbarkeit anging keinerlei Anspruch hatte.
An Tänzen sind zum schon erwähnten Foxtrott noch so heitere Bewegungsvergnügen wie Cha-Cha-Cha oder Twist hinzuzufügen.
Ein weltbekannter Sänger und Songwriter unter dem Zwillinge-Merkurprinzip ist Bob Dylan , der mit seinen Protestsongs einer Generation von Hippies und politischen Friedensaktivisten seine markante und interessante Stimme lieh. Ein Leben lang »herumzigeunernd«, schrieb er so zeitlose Lieder wie »The Times They Are A-Changin’« oder »Like A Rolling Stone«, die zwillingehafte Bewegung ausdrücken und auch eine ganze Generation in Schwung brachten. Bob Dylan ist nicht nur als Dichter und Protestsänger von herausragender Bedeutung, er malt auch beeindruckende Aquarelle. Von Zwillinge-Merkur durchs Leben getragen, nimmt er es mit der Wahrheit nie so ganz ernst und modelt zum Beispiel seine deutsche Herkunft, die in seinem ursprünglichen Namen Robert Allen Zimmerman noch anklingt, schon mal in eine indianische Abstammung um, wenn das gerade besser ins angestrebte Bild passt oder einem guten Zweck dient.
Der deutsche Sänger Hannes Wader hat mit seinem Lied »Heute
hier, morgen dort« dem Lebensgefühl von Zwillinge-Merkur ebenfalls ein musikalisch-dichterisches Denkmal gesetzt.
Unter den schauspielenden Berühmtheiten treffen wir bei diesem Lebensprinzip auf so witzige Typen wie Stan Laurel , die andere schmalere Hälfte von »Dick und Doof«. Gertenschlank und alles andere als doof, brachte er zusammen mit seinem korpulenten Gegenpart Oliver Hardy weltweit Millionen zum Lachen. Auch bei diesem Gespann war es die polare Spannung, die im Zwillingezeichen zum Ausdruck kommt, die einen großen Teil der Faszination ausmachte.
(Arche-)typische Problemkette
Merkurs Produktüberschwemmung
Während die Zahl der Fernsehprogramme lawinenartig zunimmt, immer mehr neue Illustrierte und Magazine Leser suchen, Internetanschlusszahlen dramatisch steigen wie auch die Programme, die im Netz um Aufmerksamkeit und Kunden buhlen, bleibt die Bildung auf der Strecke. Die Inflation von Internet-News, Talkshows und bedrucktem Papier ist unübersehbar, die Quantität explodiert, die Qualität nimmt ab. Quote rangiert inzwischen weit vor Qualität. Das ist ein (arche-)typisches Problem von Zwillinge-Merkur, der an der Oberfläche gern für Verbreitung sorgt und die Tiefe, die ihm als Hermes-Merkur ebenfalls Aufgabe wäre, häufig außer Acht lässt.
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Als gelegentlicher Teilnehmer an Talkshows kann ich feststellen, dass in ihnen viel beredet und nichts gelöst wird. Es geht um die
Show, wie der ehrliche Name verrät, und deshalb ist die Quote vorrangig. Selbst öffentlich-rechtliche Sender mit Bildungsauftrag opfern diesen immer mehr der Quote.
Auch eine Flut von Handys, iPhones, iPads mit der Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten bricht über uns herein. Telefonieren ist dabei inzwischen fast nebensächlich, dafür sind Bilder, Musik, Google-Earth, Nachrichtenticker selbstverständlich mit verfügbar.
Zeit der Lügenbarone
Wenn wir so sehr auf Zwillinge-Merkur setzen, dass wie erwähnt die Regierungsressorts hauptsächlich dieses Lebensprinzip widerspiegeln, könnte man darin eine Gegenregulation gegen die vom Saturnprinzip geprägte Beamtenschwemme sehen, die sich in den Parlamenten breitmacht. Solch eine Massierung birgt natürlich die Gefahr in sich, auf eine unerlöste Ebene abzurutschen.
Hermes-Merkur ist mit seiner von Pluto-Hades übernommenen Tarnkappe auch ein heimlicher und oft unsichtbarer Manipulierer. Das macht ihn zwar noch nicht zum Lügenbaron, aber immerhin war sein bereits erwähnter Einstand in der Götterwelt doch ein ziemliches Lügenspektakel, als er den Diebstahl von Apollons Herde erst bestritt und dann darauf hinwies, dass er doch noch ein unschuldiges Kind sei. Das stimmte zwar, aber er war ein recht frühreifes, altkluges und obendrein ziemlich verlogenes Kind. Des unehrlichen Einstands in die Götterwelt des Olymps überführt, musste er versprechen, in Zukunft nicht mehr zu lügen. Das tat er, aber hinfort immer die ganze Wahrheit zu sagen, dazu konnte er sich doch nicht durchringen. Auf diesem Stand blieb er ein Trickser, der mit Teilen der Wahrheit
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