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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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schreckte aus ihren Gedanken. Hatte sie geträumt? Die fremden Erinnerungen lauerten noch am Rande ihres Bewusstseins. Sie lief neben dem Verdammten durch die Einöde. Wie lange schon? Dort vorn kam ihnen Kex entgegen. Sie winkte ihm.
    ***
    Mit einer Tischdecke tupfte Beo den Schweiß von Mos Stirn. Ein anderes Tuch hatte sie nicht zur Hand. Wo blieben nur Ker und dieser Mann. Sie müssten doch längst zurück sein. Das Warten machte Beo unruhig. Mo stöhnte laut, atmete dabei ruckartig.
    „Mo?“, sprach Beo sie an, „Kannst du mich hören?“
    Offensichtlich konnte Mo nicht, denn es gab keinerlei Reaktion. Erneut warten. Scheinbar bestand ihr ganzes Leben nur noch aus warten. Sie wusste nicht einmal genau auf was. Nur, dass es ihre Nerven strapazierte. Mos Atem ging wieder ruhig, in den nächsten Minuten würde sie kaum erwachen. Beo ging zum wiederholten Mal zur Tür, steckte ihren Kopf hinaus und schaute den Gang entlang. Er war leer. Keine Überraschung. Zurück am Bett, nahm sie Mos Hand, drückte sie leicht, massierte ihre Finger. Besser als gar nichts tun. Hoffentlich war Ker nichts passiert, hoffentlich hatte er keine Dummheit begangen. Seit einiger Zeit brauste er häufig unvermittelt auf, das neugierige Kind von einst verschwand langsam. In einer derart erwachsenen Welt blieb kein Raum dafür. Wenn das hier alles vorbei war, würde sie sich mehr um ihn kümmern müssen. Er brauchte einen Lehrer. Und auch ein anderes Umfeld, Freunde, jemanden in seinem Alter. Aber würde dies hier jemals vorbei sein?
    Endlich vernahm Beo Schritte vom Gang her. Ker und dieser dicke Mann – wie hieß er doch gleich? – traten ins Zimmer. Der Mann keuchte heftig, sein Kopf war rot angelaufen, sein Hemd vom Schweiß durchdrängt.
    „Auch wenn eine derart triviale Aufgabe weit unter meinen Fähigkeiten ist, für Mo habe ich sie mit Freuden erledigt. Und dies in einer außerordentlich kurzen Zeit, denn das Feuer der Liebe sowie die Sorge um Mos Gesundheit verliehen mir zusätzlich Kraft“, prahlte Sleem.
    „Ich habe noch nie jemanden derart langsam laufen sehen“, sagte Ker.
    „Junger Mann, es macht keinen Sinn, ein Pferd zu hetzen wenn ein Großteil der Strecke noch vor einem liegt. Was hat man gewonnen, wenn es auf halben Weg zusammen bricht? Der kluge Mann teilt seine Kräfte ein und wählt seinen Weg mit Bedacht. Ich möchte nur betonen, dass Ihr mehr als einmal in die falsche Richtung vorausgeeilt seid“, entgegnete Sleem.
    „Wegen dir sind wir dreimal im Kreis gelaufen. Ich hätte die Küche viel eher gefunden!“, widersprach Ker trotzig.
    Sleem ignorierte Kers Bemerkung, hob ein wenig das Kinn in die Höhe und stellte einen Korb, gefüllt mit Brot, etwas Gemüse, allerlei Kräutern, sowie etwas Käse auf den Tisch neben dem Bett ab. Ker schleppte – weit schwerer bepackt – einen Eimer Wasser, Tücher und weitere Lebensmittel heran.
    „Wir haben all das mitgebracht, nach dem Ihr verlangt habt und einiges mehr. Ich denke, meinen umsichtigen Augen ist nichts Nützliches entgangen“, sagte Sleem.
    „Er hat die ganze Zeit nur alles Mögliche in sich hinein gestopft. Kein Wunder, dass er so fett ist! Ich musste die Sachen allein zusammenpacken. Wahrscheinlich kann er nicht einmal eine Karotte von einem Apfel unterscheiden“, beschwerte sich Ker.
    „Ker, man beleidigt andere Menschen nicht. Schon gar nicht, wenn man bei ihnen zu Gast ist“, schalt Beo, „Ich bin sicher, ihr habt beide euer Bestes gegeben. Und jetzt lasst uns lieber sehen, wie wir damit  Mo wieder auf die Beine bekommen“
    Schmollend zog sich Ker in eine Ecke des Raumes zurück. Beo beachtete ihn nicht weiter, wandte ihre Aufmerksamkeit den mitgebrachten Utensilien zu. Zwar war sie bei weitem keine so gute Heilerin wie Piri, doch zumindest die Grundlagen waren ihr bekannt. Der junge Mann, Sleem, wie sie sich endlich an den Namen erinnerte, ging ihr willig zur Hand. Dabei kannte er entgegen Kers Behauptung die mitgebrachten Kräuter nicht nur beim Namen, sondern konnte ihr auch bei den meisten grob deren Wirkung erklären, besonders, wenn sie das Bewusstsein erweiterten oder ihnen eine sexuell stimulierende Wirkung nachgesagt wurde. Einzig sein ausschweifendes, prahlerisches Gebrabbel zerrte ein wenig an den Nerven.  Nach einiger Zeit lockte die Neugier auch Ker zurück an den Tisch. Letztlich mixten sie Mo eine stärkende Tinktur zusammen, rieben sie mit einem Kräuterextrakt ein und verpassten ihr kühlende Umschläge. Nach einiger Zeit

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