Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
Vom Netzwerk:
helfen“
    Bei dem Gedanken schüttelte es Ilbi leicht.
    ***
    Was wenn alle seine Appelle an Georgs Vernunft erneut verhallten? Wenn Georg ihn niederstreckte, so wie in seinen Erinnerungen. Er fürchtete die Begegnung mit ihm. Und doch, sie erschien ihm die einzige Option. Es herrschte Chaos, die Menschen kamen mit den Nanosonden nicht zurecht. Früher oder später würden sie Amok laufen, so wie jener Polizist. Grotesk, Georgs Nanosonden waren die Ursache, er war auch der einzige, der ihnen helfen konnte. Wim hatte Georgs Gedanken gesucht, bereits seit Tagen. Gefunden hatte er Misstrauen, bisweilen Furcht. Und Schweigen. Er hatte andere gefunden, auf deren Gedanken er sich keinen Reim machen konnte. Manchmal erschienen sie so wirr, wie die in seiner Umgebung. Sie erinnerten ihn an etwas, eine eigene Vergangenheit, unendlich weit weg. In einigen Gedankenfetzen war sein Kraftwerk aufgetaucht, einige Berechnungen, zusammenhangslos. Plante Georg etwas? Eine neue Idee vielleicht, eine bahnbrechende Entwicklung, für die er das Kraftwerk einsetzen wollte? Ein Spiel mit dem Feuer. Die Steuerung des Kraftwerks war fragil, Störungen könnten ungeahnte Folgen haben. Wim blickte auf, seine Frau kam ihm entgegen. Er freute sich, sie zu sehen. Nach allem. Sie hatten auch schöne Zeiten miteinander. Unter all diesen fremden Menschen mit ihren oft wirren Gedanken eine Insel der Vertrautheit. Vertrauen, das brauchte er jetzt. Den kurzen Moment des Zweifelns wegen ihrem neuen Aussehen wischte er beiseite. Ebenso den Gedanken, dass sie den Naturalisten mittlerweile näher stand als ihm. Selbstschutz.
    „Mein Gespräch mit Georg, wenn es nicht erfolgreich verläuft. Wenn ich …“, begann er holprig.
    Sie antwortete nicht, hob nur die Augenbrauen. So wie früher. Eine kleine Geste, und doch bedeutete sie so viel. Vertraut. Vertrauen, sie hörte ihm zu.
    „Ich fürchte, Georg plant etwas mit dem Sonnenkraftwerk. Gedanken daran, Fragmente, wabern durch sein Institut. Kleine Häppchen, so wie sie Georg stets vor einer neuen Entwicklung gestreut hat, nicht viel mehr als Gerüchte. Er ködert normalerweise Investoren damit. Ein paar wilde Ideen, dubiose Versprechen auf einen späteren Gewinn. Das Kraftwerk verträgt diese Ideen nicht, es ist für Georgs Experimente zu gefährlich. Die Energiemengen, die es einsammelt, reichen aus, um die Erde auseinander zu reißen. Wir wissen nur zu gut, wie leichtfertig Georg Bedenken beiseite wischt. Besser das Kraftwerk bleibt für ihn unerreichbar“, erklärte Wim seiner Frau.
    „Was hast du vor? Und warum ziehst du mich ins Vertrauen. Das hast du früher nicht getan“, fragte sie.
    „Die Gerüchte sind nicht nur mir aufgefallen. Für einige unter uns rückt das Kraftwerk damit ebenfalls in den Fokus. Glücksritter träumen, Geschäftemacher spekulieren auf Gewinne und Naturalisten schwanken zwischen teuflischer Abscheu und Träumereien von der ultimativen Waffe. Es ist besser, wenn ich das Kraftwerk abschalte“, antwortete er
    „Das erklärt noch immer nicht meine Rolle“, sagte sie.
    „Ich benötige Zeit. Zeit, die Dinge hier zu regeln. Zeit, für Georg. Und ich weiß nicht, wie es ausgeht. Du kennst einige der Naturalisten, du könntest sie von Dummheiten abhalten“, sagte Wim.
    Sie zog die Stirn in Falten und wog den Kopf leicht hin und her. Die Verbindungen zu den Naturalisten war ein wunder Punkt zwischen ihnen. Anfangs hatte er ihr deswegen Vorwürfe gemacht, sie wohl auch damit noch weiter in deren Arme getrieben.
     „Wenn dein Gespräch mit Georg scheitert, werden uns die Nanosonden früher oder später auslöschen. Welche Rolle würde eine Dummheit der Naturalisten da noch spielen? Es würde das Ende lediglich beschleunigen. Weniger Leiden für alle“, provozierte sie.
    „Nicht jeder wird von den Nanosonden verrückt“, widersprach er vehement, „Für jene gibt es noch immer eine Zukunft. Willst du das leichtfertig aufs Spiel setzen? Bist du derart hart geworden?“
    „Zukunft? Unsere Kinder hatten auch eine Zukunft. Es brauchte nur einen Augenblick, einen Wimpernschlag, sie ihnen zu nehmen! Und jener, der dafür verantwortlich ist, sitzt noch immer unbehelligt in seinem Institut“, sagte sie bitter.
    „Willst du die ganze Menschheit ausrotten, um den Tod unserer Kinder zu rächen?“, fragte er.
    „Besser als immer nur zu reden!“, knallte sie ihm an den Kopf und lief wütend davon.
    Er versuchte noch, ihre Gedanken zu lesen, doch sie schirmte sich vor ihm

Weitere Kostenlose Bücher