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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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mitten in einem Sturm“, sinnierte Mo, „Ist er nicht mit mir hierhergekommen? Ilbi, was weißt du?“
    „Georg hat dir ein Geschenk gemacht, eine kleine Maschine der Alten in deinem Kopf. Es war notwendig, du hast von diesem Wasser im Labor getrunken. Ohne Georgs Geschenk wärst du irgendwann daran gestorben. So hat es Georg mir erklärt. Zemal benötigt dieses Geschenk ebenfalls, damit ihn das Wasser nicht tötet. Vielleicht hat ihn Georg auch deswegen weggebracht. Was er in der Einöde gemacht haben soll, weiß ich nicht“, antwortete Ilbi.
    „Wenn die Geschenke dieses Alten dafür verantwortlich sind, dass ich langsam verrückt werde, hätte ich lieber darauf verzichtet. Ich habe mich vor dem Geschenk nicht krank gefühlt“, monierte Mo.
    „Das Wasser tötet?“, fragte Beo ungläubig.
    „Na ja, nicht das Wasser direkt. Aber es sind winzige … Maschinen im Wasser, so klein, dass man sie nicht einmal sehen kann. In der Sprache der Alten heißen sie Nanosonden , wir haben leider kein Wort dafür. Eigentlich helfen sie bei vielen Dingen, mein Bein wäre ohne sie niemals so schnell verheilt. Aber damit wir sie kontrollieren können, hat Georg das Geschenk entwickelt. So ganz verstehe ich das noch nicht. Vielleicht sollten wir mit Georg darüber reden“, schlug Ilbi vor.
    „Ha“, begann Beo bitter, „Ich habe es nicht nur einmal versucht. Meint ihr nicht, einer der Alten müsste unsere Sprache kennen? Aber entweder kann oder will er uns nicht verstehen. Was sollen wir also mit ihm reden?“
    „Wir müssen die Sprache der Alten lernen“, entgegnete Ilbi, „Ich verstehe Georg ja schon manchmal“
    „Du kannst doch auch nur ein paar Worte. Es gibt nicht einmal einen Lehrer. Ehe wir mit ihm reden können, hat er uns schon in was weiß ich verwandelt. Vielleicht macht er diese Tonnen aus uns. Besser wir verschwinden von hier“, erwiderte Mo.
    „Verschwinden? Das wird Georg nicht zulassen. Und wo sollen wir denn hin? Hier haben wir wenigstens Wasser und genug zu essen“, widersprach Ilbi.
    „Das es genug Wasser gibt, mag stimmen, beim Essen wäre ich mir nicht so sicher. Siehst du irgendwo ein Gewächshaus? Es gibt jeden Tag denselben Brei. Er macht satt, aus was er hergestellt ist, wissen wir aber nicht. Die Maschinen stellen ihn einfach auf den Tisch. Schau dich um, sieh aus dem Fenster. Überall Maschinen und Geräte, niemand arbeitet. Die Technik der Alten verstehen wir nicht, das Leben hier ist uns fremd. Wir gehören nicht hierher, wir sind Verdammte, keine Alten“, meinte Beo.
    „Wir können es lernen!“, sagte Ilbi mehr zu sich selbst.
    ***
    Über Nacht ein Held, welch eine Wendung seines Schicksals. Die Verdammten feierten ihn beinahe wie einen zurückgekehrten Alten. Dabei wusste Houst nicht einmal, wie er die Pumpen repariert hatte, kannte die Antwort auf die Frage, wie sie funktionieren, nur vage. Es waren Maschinen der Alten. Man rüttelte an ihnen, drückte allerlei Knöpfe, Mutige schauten in sie hinein, doch sie verstehen ... Manchmal bewegten sich die Maschinen, leuchteten oder machten Lärm, meist passierte nichts. Dennoch genoss Houst die respektvollen Blicke der Menschen, wenn er durch die Zeltreihen der Siedlung schritt. Wasser gab es nun genug, auch für die Karawane. Heute Abend werden sie weiter nach Süden ziehen, hin zu den Städten der Alten. Eine kleine Gruppe Männer nur, die Reise gilt als ausgesprochen gefährlich. Die Verdammten sprechen von schlimmen Stürmen, Blitzen, die vom Himmel herabschießen, so dicht wie das Wollgras vor ihren Gewächshäusern. Mehrfach hatten die Mitglieder des Rates der Ältesten Houst vor der Weiterreise gewarnt, ihn gebeten in der Siedlung zu bleiben, zumindest bis er jemanden die Pumpen erklärt hätte. Doch Houst wollte nicht warten, sich nicht erst häuslich niederlassen. Er fürchtete, diese einmalige Chance, die Städte der Alten zu sehen, würde sonst vorüberziehen. Sicherheit, der Trott des Alltags, Routine verführt zu Trägheit. Trägheit ist gefährlich, sie macht blind. Deshalb schritt Houst durch den Staub der Einöde und nicht durch den Palast. Deshalb war er nicht mehr Großwesir. Eigentlich sollte er für seine Verbannung dankbar sein, er lebte wieder. Denn auch wenn er sich auf seine alten Tage nach Ruhe sehnte, so war doch sein Leben noch nicht vorbei. Das Lager der Verdammten bot ihm ein neues Zuhause. Er würde es annehmen, später vielleicht.
    „Wie laufen die Vorbereitungen“, fragte er den Karawanenführer, als er

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