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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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Stück zur Seite geschleudert und knallte gegen einen kleineren Felsen. Der Donner und die Wucht des Aufpralls ließen ihn für eine Weile taub werden, nahmen ihm für kurze Zeit den Atem. Eine Fontäne aus Staub und kleinen Steinen rieselte auf ihn herab. Ein unangenehmes Kribbeln durchfuhr seinen Körper, stellte ihm sämtlich Haare auf. Krampfhaft hielt er die Zeltstange fest, versuchte, das Zelt neu aufzustellen. Doch der Grund war hier aus Stein, bot keinen Halt. Weitere Blitze schossen vom Himmel, in immer schnellerer Folge. Houst drückte sich gegen den Felsen, wagte es nicht einmal mehr, sich zu rühren. Eine Hand griff nach ihm, zog an ihm. Eine Männergestalt, Houst konnte nicht erkennen, wer es war. Sie winkte ihm, tief in der Hocke, watschelte sie wie eine Ente. Auf allen vieren kroch Houst hinter der Gestalt her. Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn, beinahe wäre er zusammengebrochen. Sein Herz blieb einen Moment stehen, schlug dann schwer und unregelmäßig. Die Gestalt schrie etwas, bedeutete ihm, so wie er in die Hocke zu gehen. Klein machen, winzige Schritte, den Boden wenig berühren, Houst erinnerte sich an die Belehrungen der Verdammten. Also watschelte er. Die Bewegung war ungewohnt, strengte über die Maßen an. Endlich zwängte er sich hinter der Gestalt in ein winziges Zelt. Der plötzlich wegfallende Wind, fühlte sich beinahe verstörend an, so, als würde etwas Elementares fehlen.
    „Das war knapp“, sagte eine Stimme neben ihm, „Noch mehr von dem da draußen und wir werden Eure Stadt der Alten nie erreichen. Älteste Piri hat vor dieser Reise gewarnt“
    Houst hörte den Verdammten nur gedämpft. Noch immer rang der Donner in seinen Ohren.
    „Danke. Es wird zur Gewohnheit, dass mir hier andere das Leben retten“, antwortete Houst.
    „Der Rat der Ältesten hätte Euch nie gehen lassen dürfen“, entgegnete der Verdammte, „Ihr habt die Pumpen repariert, das ist selbst Telek nie gelungen. Ohne Euch brauche ich nicht in die Siedlung zurückkehren“
    Erst Stunden später hörten die Blitze auf, der Wind allerdings, blies nicht wesentlich schwächer. Staub rieselte ihm entgegen, als Houst den Ausgang des Zeltes öffnete. Er und der Verdammte mussten sich nach draußen buddeln. Nur einen kurzen Moment vergaß Houst, sein Tuch vor das Gesicht zu ziehen. Es fühlte sich an, als würde er sich mit Sand die Haut von den Wangen rubbeln. Sandkäfern gleich, tauchten auch die anderen der Gruppe unter kleinen Hügeln auf. Zumindest existierte Housts eigenes Zelt noch, der Wind drückte die Plane immer noch gegen den kleinen Felsen, mit dem auch Housts Rücken schon Bekanntschaft geschlossen hatte. Das Gestänge ragte aus dem Staub heraus. Houst bewunderte die Handwerkskunst der Verdammten. Ein derart robustes Zelt vermochte in der Stadt niemand herzustellen. Beim Ausgraben entdeckte er sogar noch den Rest seiner Habseligkeiten, inklusive des Wasserbeutels. Stärker sollte er sein Glück heute nicht strapazieren.
    „Staub, überall Staub. Müsste der vermaledeite Wind nicht irgendwann allen davon geweht haben?“, beschwerte sich Esrin, der bereits fertig gepackt neben Houst aufkreuzte, „Mittlerweile rieselt mir der Dreck schon aus der Arschritze. Die Verdammten sagen, diese Stürme werden noch schlimmer“
    Houst erwiderte nichts, wusste nicht, was es dazu zu sagen gäbe. Die Verdammten mieden den Süden, niemand von ihnen war schon mal da. Sie übertrieben sicher. Stattdessen packte Houst weiter sein Zelt zusammen. Es schien wesentlich schwerer, als vor dem Sturm. Wahrscheinlich hatte er kiloweise Staub mit eingepackt.
    „Hoffentlich lohnt sich dieser Irrsinn überhaupt“, begann Esrin von neuem, „Was, wenn wir nicht mal mehr Ruinen finden? Selbst die Felsen hier sind ja schon beinahe weggescheuert“
    „Dann wissen wir zumindest, dass es hier keine Stadt der Alten mehr gibt“, entgegnete Houst kurz.
    Sie waren inzwischen wieder aufgebrochen, kämpften sich gegen den Wind voran. Dabei liefen sie in einer Reihe hintereinander, die beiden Verdammten wechselten sich ganz vorn ab. Der jeweilige Vordermann bot zumindest ein wenig Windschatten. Weit kamen sie allerdings nicht. Bereits nach etwa einer Stunde zuckten am Horizont bereits wieder Blitze vom Himmel. Geradezu routiniert bauten sie ihre Zelte auf, diesmal hatte auch Houst keine Schwierigkeiten. Blitz und Donner zogen über sie hinweg. Die Luft vibrierte unangenehm, berührte Houst aus Versehen die Zeltplane, durchfuhr ihn kurzer

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