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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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war jede freie Stelle auf den Blättern gefüllt, manchmal hatte sich Kex sogar eine kleine Zeichnung gemacht. Eine reiche Auswahl, Zeit diese zu sortieren. Mittlerweile patrouillierte ohnehin die Stadtwache in der der Gasse, Ergebnis einiger Fehlversuche. Die Händler beäugten misstrauisch jeden Kunden. Jetzt versuchten es nur noch Anfänger, ausgemachte Tölpel oder einige Draufgänger für den besonderen Kick. Niemand der für die Bande in die engere Wahl kam. Also packte Kex das Schreibzeug ein und balancierte über die Dächer zurück zum Versteck.
    ***
    „Mich hat Euer Auftritt beim Tribunal nicht beeindruckt. Eigentlich habt ihr das Tribunal nicht einmal gewonnen. Onkel Houst ist freiwillig in die Einöde gegangen“, sagte Nomo.
    „Wie könnt Ihr die Situation nur derart fehlerhaft interpretieren. Den Großwesir haben meine Beweise schier erdrückt, ihm blieb kein anderer Ausweg als ein Geständnis. Sein Lügengebäude war in sich zusammengebrochen und an seiner Schuld bestand keinerlei Zweifel mehr. Gerade Euch müsste dies doch eine gewisse Genugtuung verschafft haben. Aber ich möchte Euch Eure Unerfahrenheit nicht anlasten. Schließlich ist das Spiel am Hofe bekanntlich nicht Eure Stärke. Dieses Manko birgt ja auch einen gewissen Reiz, etwas Unschuldiges, Kindliches“, erwiderte Kirai.
    „Wollt Ihr mich beleidigen?“, fragte Nomo.
    „Aber mitnichten. Es ist als ein Kompliment gemeint. Eure Seele besitzt noch ihre Reinheit, so wie die Blütenknospen an einem Rosenbusch. Sie wartet nur darauf, zu voller Schönheit zu erblühen. Frauen, die sich um Politik kümmern, verlieren zu schnell ihren Liebreiz. Bei ihnen bleiben bald nur die Dornen übrig. Das kann kein Ehemann wollen. Besser Ihr kümmert Euch nach unserer Hochzeit weiterhin um die schönen Dinge im Leben, unser Haus, den Garten, Nachwuchs. Ich sorge dafür, dass Euch dabei die Intrigen nicht erreichen“, antwortete Kirai.
    „Nachwuchs? Ihr plant meine Zukunft ja schon sehr genau. Vergesst nicht, dass ich die Tochter des Königs bin. Ich werde mich nicht mit einem einfachen Beseelten vermählen lassen. Eure derzeitige Unterkunft in der hintersten Ecke des Palastbezirkes ist kaum für eine Prinzessin geeignet. Gut möglich, dass ich dort vor Intrigen sicher bin. Einfach, weil ich vergessen werde! Derzeit besitzt Ihr nichts, das mir diese Hochzeit schmackhaft machen könnte“, sagte Nomo.
    Kirai lächelte milde. Am liebsten hätte ihn Nomo dafür geohrfeigt. Dieser Mann war einfach nur widerlich.
    „Viele junge Frauen gäben ihre Jungfräulichkeit für eine derartige Verbindung mit mir. Eure Ablehnung schmerzt mich. Aber sei es drum, ich muss Euch die Hochzeit nicht schmackhaft machen, wir sind bereits verlobt. Und mit der Zeit wird Eure Liebe zu mir entbrennen, da bin ich mir sicher. Nichtsdestotrotz ist Euer Einwand teilweise berechtigt, meine Stellung am Hofe lässt derzeit noch zu wünschen übrig. Doch dies wird sich in Bälde ändern. Der Großwesir ist eine durchaus angemessene Stellung,  auch als Gatte für eine Prinzessin. Doch nun entschuldigt mich. Es schmerzt mich zwar, diese Unterhaltung abbrechen zu müssen, aber einige Geschäfte dulden keinen Aufschub“, entgegnete Kirai.
    Er nickte Nomo kurz zu und stolzierte dann von dannen.
    „Grämt Euch nicht zu sehr, wir haben ja noch ein ganzes Leben Zeit zum reden“, rief Nomo ihm hinterher.
    „Es sei denn, die Alten bewahren mich davor. Sie müssen!“, flüsterte sie noch zu sich selbst.
    ***
    Es klopfte an der Tür. Kex und Petel sahen einander an, sie erwarteten keinen Besuch mehr. Mit drei Kandidaten hatten sie heute sprechen wollen, nur einer war tatsächlich erschienen. Kein wirklich angenehmer Mensch, wie sich herausstellte. Hatte sich einer der beiden anderen einfach nur in der Zeit geirrt?
    „Die Tür ist offen“, rief Kex.
    Eine schmale Gestalt in einem dunklen Gewand trat herein, verbeugte sich leicht. Sie nahm den Gesichtsschleier nicht ab. Kex blätterte durch seine Notizen, fand aber nichts. Es war keiner der Diebe, den er beobachtet hatte, zumindest keiner, der ihm aufgefallen wäre.
    „Guten Abend. Sicher fragt ihr euch, wer ich bin und was der Grund meines Besuchs ist“, begrüßte sie eine nicht unangenehme Stimme, „Nun, mein Name ist Jarol. Ich bin ein Dieb, dies habt Ihr sicher schon vermutet. Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr Männer dieses Berufsstandes sucht. Und ich möchte euch ein Angebot unterbreiten“
    „Ich habe dich noch nie in der Stadt

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