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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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kurzen Moment glitzerte ein Berg aus Gold und Silberlingen vor seinen Augen. Lange hatte er am Ruf als abgerissener Unterweltkönig arbeiten müssen, hatte einiges dafür gegeben, sogar sein Bein. Er hatte alles Recht der Welt, darauf stolz zu sein.
    Plötzliche tauchte eine junge Frau vor ihm auf, etwas verloren stand sie zwischen den Ständen, blickte sich nach allen Seiten um. Ihr Gewand – bar jeder Farbe, aus einem hier unbekannten Material – unterschied sich von der Kleidung anderer Leute, Esrin fand sie dennoch nicht ungewöhnlich. Sie war eine Verdammte, seine Erinnerungen in diesem Traum gerieten wohl ein wenig durcheinander. Sei es drum, die Frau war ein hübscher, unschuldiger Anblick, wie so dastand, hineingeworfen in eine für sie völlig fremde Welt. Sie benötigte Esrins Schutz, seine Fürsorge, Zärtlichkeit. Dahin sollte dieser Traum ihn also führen. Warum es unnötig hinauszögern, von einem langen Vorspiel hatte Esrin noch nie viel gehalten. Er war ein Mann der Tat. Entschlossen ging er auf die Frau zu, grinste schief und fasste ihr dann an die Brust. Das Gesicht der Frau verfinsterte sich, sie trat einen Schritt zurück, hielt plötzlich einen Speer in ihrer Hand, dessen Spitze vor Esrins Nase zitterte.
    „Ah, mein wildes Schätzchen will erobert werden“, sagte Esrin und schlug die Speerspitze zur Seite.
    Doch die Frau zeigte sich davon unbeeindruckt, wich Esrins erneutem Annäherungsversuch geschickt aus und wenige Sekunden später tanze der Speer wieder vor Esrins Gesicht.
    „Jetzt hör auf mit den Spielchen“, sagte er, „Zieh dich endlich aus! Das ist mein Traum“
    „Traum?“, fragte die Frau und zog dabei die Augenbrauen zusammen, „Wer seid Ihr? Ihr seht nicht aus, wie einer der Alten. Wer hat Euch das Geschenk der Alten gemacht?“
    „Von was faselst du da? Können mich die Alten nicht einmal im Schlaf verschonen“, grummelte Esrin und riss die Augen auf.
    Die Stadt und der Markt verschwanden augenblicklich, die Frau aber blieb. Ihr Bild krallte sich in seinen Geist fest, wo Esrin auch hinblickte, sah er sie. Eben klebte sie über ihm an der Decke des Zimmers, ihr Speer drohte, jeden Moment auf ihn herabzufallen.
    „Verflucht noch eins. Tessi, stell das sofort ab, oder ich zertrümmer dir deine blechernen Eingeweide!“, drohte er.
    Doch die Maschine der Alten regte sich nicht, selbst die Scheibe, auf der sonst immer das Frauengesicht abgebildet war, blieb dunkel. Welchen Trick versuchten die Alten jetzt schon wieder an ihm.
    „Wer bist du? Was willst du von mir? Du siehst aus wie eine dieser Verdammten“, verlangte Esrin zu wissen.
    „Mein Name ist Ilbi“, antwortete die Frau, der Speer in ihrer Hand verschwand, „Ich bin in Nadamal. Georg Waldberger gab mir die Aufgabe, nach anderen Alten zu suchen. Gefunden habe ich Euch, doch Ihr seid keiner der Alten. Der Raum sieht aus wie so viele hier in Nadamal. Seid Ihr ebenfalls in Nadamal? Kennt Ihr Georg? Ist das Ganze nur ein Test von ihm?“
    Um die Frau herum tauchten Möbel auf, eindeutig aus der Zeit der Alten. Eine weitere junge Frau hockte unweit auf einem Bett. Hinter ihr erhellte der Mond ein Meer gespenstisch aussehender Ruinen. Keine Blitze, kein Regen, ein anderer Ort.
    „Ich habe keine Ahnung, wie diese vermaledeite Stadt der Alten hier heißt. Und wer ist bitte Geog Wa … wie auch immer? Wer lässt sich überhaupt einen derartigen Namen einfallen. Hier sind nur Maschinen, hinterhältige Maschinen“, entgegnete Esrin.
    „Georg Waldberger ist einer der Alten, der letzte in Nadamal, sagt er. Wenn Ihr nicht in Nadamal seid, wo seid Ihr dann? Wer seid Ihr? Warum seid Ihr dort? Wer gab Euch das Geschenk der Alten, mit dem wir miteinander sprechen können?“, fragte Ilbi weiter.
    „Wenn du eine dieser Verdammten bist, solltest du wissen, wo und wer ich bin. Schließlich waren wir lang genug in eurer Siedlung. Zwei von euch haben uns hierher geführt. Falls du dich nicht mehr erinnerst, ich bin Esrin, der Krüppel auf einem Bein. Was dieses Geschenk der Alten – wie du es nennst – angeht, davon weiß ich nichts. Meinst du damit mein zweites Bein? Haben mir die Alten angenäht“, antwortete Esrin, schob die Bettdecke zur Seite und hob das neue Bein leicht an, „Seit einigen Tagen macht es sogar Fortschritte, gehorcht meinem Willen. Manchmal zumindest. Ganz im Gegensatz zu meinen Halluzinationen. Du willst dich wirklich nicht ausziehen?“
    Ohne weitere Worte verschwand das Bild der Frau. Gedämpft drang der

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