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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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Donner von Draußen herein, im Bett neben Esrin schnarchte Houst.
    ***
    „Kex, das musst du dir unbedingt anschauen“, rief Petel aufgeregt, kaum dass er durch die Tür getreten war, „Eine Karawane auf dem Marktplatz behauptet tatsächlich direkt aus der Einöde zu kommen und die Städte der Alten besucht zu haben“
    Mummenschanz, welche der Karawanen, die um die Aufmerksamkeit der Leute buhlte, behauptete nicht, irgendwie mit den Alten in Kontakt getreten zu sein. Bisher stellte es sich noch immer als dreiste Lüge heraus, die dargebotenen Artefakte als wertloser Tand. Dennoch erhob sich Kex, ein wenig Abwechslung konnte nicht schaden. Zudem sammelten sich normalerweise – und wider besseren Wissens – viele Leute auf dem Marktplatz, waren abgelenkt von den reißerischen Erzählungen der Karawanenhändler. Eine gute Gelegenheit, reichlich Beute zu machen. In dieser Hinsicht wurde Kex nicht enttäuscht, der Marktplatz quoll beinahe über. Kex benötigte mehr als eine halbe Stunde, sich durch das Gedränge bis zur Karawane vorzuarbeiten. Natürlich auch, weil er auf dem Weg dahin jeden Geldbeutel mitnahm, der zu locker am Gürtel baumelte. Tatsächlich hing den Mitgliedern der Karawane und ihren Kamelen noch der Staub der Einöde an. Auch einige der Waren, die sie auf großen Teppichen vor sich ausgebreitet hatten, konnte Kex eindeutig den Alten zuordnen. Die Jahre im Dienst von Chak zahlten sich aus. Darunter fanden sich auch Artefakte, die selbst Kex zum ersten Mal sah. Nichts, das sich in den umliegenden Ruinen der Alten noch finden ließ. Einer der Händler – offensichtlich der Anführer der Karawane – erzählte eben von Gebäuden, so hoch, dass man ihre Spitze nicht einmal zu erahnen vermochte und von Menschen im Inneren dieser Türme, durch die man einfach hindurch gehen konnte. Ohne Zweifel schnitt der Händler mächtig auf, doch die Situation erschien Kex wie geschaffen für ein kleines Schauspiel.
    „Warum habt Ihr die Alten nicht mitgebracht? Die Priester versprechen doch deren baldige Rückkehr“, rief er dem Händler zu.
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich in der Menge. Der Händler stockte in seiner Erzählung, nur einen kurzen Moment aus der Fassung gebracht.
    „Die Alten lassen sich nicht von uns befehlen“, fand er schnell eine Antwort, „Sie werden zurückkehren, wenn sie es für angebracht erachten“
    „Aber die Priester meinen, wir müssten sie lediglich rufen“, hakte Kex nach.
    „Nun, dem möchte ich nicht widersprechen, ich bin nur ein einfacher Karawanenhändler, kein Experte in diesen Fragen. Ich kann lediglich berichten, was ich gesehen habe. Und natürlich meine Waren aus der Stadt der Alten anbieten. Wer weiß, was in den Artefakten steckt. Seht Euch nur um, junger Mann, solange Ihr den Preis zahlen könnt, mögt Ihr selbst probieren, ob sich die Alten mit einem der Geräte rufen lassen. Ihr seht aber nicht so aus, als ob Ihr Euch dies leisten könntet“, entgegnete der Karawanenführer.
    Kex betrachtete skeptisch die Waren auf dem Teppich, inspizierte besonders exotisch aussehende Artefakte eingehender. Als der Händler protestierte, warf er ihm einen Goldling zu, was dessen Skepsis augenblicklich davon wischte. Kex kleine Einlage, rief auch die wohlhabenderen Bürger der Stadt auf den Plan, keiner wollte sich nun die Waren entgehen lassen. Schon bald umringten willige Käufer den Teppich, wurde gefeilscht und über die mögliche Funktionsweise der vielen Geräte spekuliert. Kex zog sich zurück, er hatte erreicht, was er wollte. Die Neuigkeit von der Karawane und ihren vermeintlichen Erlebnissen in der Einöde würde auch den Palast erreichen, die von Nomo gestreuten Gerüchte verstärken. Natürlich brauchte es mehr als diesen Kleinkram, um Kirai in die Falle zu locken, doch die wertvollsten Stücke hingen ohnehin noch sicher verstaut in den schweren Säcken an den Kamelen. Nicht einmal der dümmste Händler legte seine besten Waren gleich zu Anfang auf den Teppich. Ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen versprach mehr Erfolg. Kex befahl einigen Mitgliedern seiner Bande, die Karawane im Auge zu behalten. Er wollte den Markt bereits verlassen, als eine kleine Gruppe sehr fremdartig aussehender Leute neben den Kamelen, seine Aufmerksamkeit erregte. Sie passten nicht zu der Karawane, noch weniger passten sie in die Stadt. In ihrer schlichten Kleidung fielen sie weit weniger auf, als die bunt gewandeten Leute aus den fernen Landen. Und doch, allein ihre Haltung –

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