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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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um. Jon hatte gewusst, wo sie wohnte; es stand in der Akte, die in Macao im Unterschlupf gewesen war.
    Als Busch das Badezimmer betrat, hörte er ein Stöhnen, und als er sich umdrehte, sah er eine Frau, die gefesselt und geknebelt in der Duschkabine kauerte. Hastig bückte er sich, riss ihr die Kabelbinder von den Handgelenken und nahm ihr das Tuch aus dem Mund. Ihr Körper und ihr Gesicht waren übersät mit Blutergüssen, und sie war kaum mehr bei Bewusstsein und redete unzusammenhängendes Zeug. Busch hob sie aus der Duschkabine, trug sie zum Bett und legte sie auf die Matratze.
    »Alles okay«, flüsterte er.
    »Scheiße«, rief Jon, als er die Frau sah.
    »Sie wird KC töten«, hauchte die Frau und begann leise zu weinen.
    »Keine Angst, KC ist in guten Händen.«
    »Sie hat gesagt, sie würde mich töten und jeden, der in diesen Raum kommt.«
    »Glauben Sie mir: Niemand wird hier irgendeinen von uns töten«, sagte Busch und drehte sich zu Jon um.
    »Waren Sie ihr Tour Guide?«, wollte der wissen.
    »Ja. Ich bin Jenna.«
    »Sie sind jetzt in Sicherheit«, sagte Jon zu ihr, dann sah er Busch an. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Was, wenn sie den Kompass mitgenommen hat?«, fragte Busch. Er drehte sich wieder zu Jenna. »Haben Sie den Kompass gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Zu dem Treffen mit Michael hat sie ihn auf keinen Fall mitgenommen«, sagte Jon. »Sie würde nie das Risiko eingehen, ihn zu verlieren.«
    »Da fand sie es weniger riskant, ihn in ihrem Hotelzimmer zu lassen?«, fragte Busch.
    »Wo sonst in China hätte sie ihn verstecken können?«, entgegnete Jon.
    »Es gibt einen Safe in dieser Suite«, sagte Jenna. »Hinter dem Fernsehschrank. Ich habe gehört, dass sie den benutzt hat.«
    Busch stand auf und öffnete den Fernsehschrank, fuhr mit den Fingerkuppen über die Kanten, bis er auf dem Regal mit der Stereoanlage ein kleines Scharnier entdeckte. Vorsichtig zog er daran, und das ganze Regal schwang nach vorn, und dahinter kam ein Safe mit Tastatur zum Vorschein, der etwa sechzig mal sechzig Zentimeter groß war. Busch zog das kleine schwarze Buch hervor, das Michael ihm gegeben hatte. Er blätterte ein paar Seiten durch, bis er den Namen des Zimmersafes fand. Als Tresorknacker hatte er sich noch nie versucht, aber irgendwann ist immer das erste Mal. Aber er musste zugeben, dass das hier so ziemlich das Letzte war, was er sich als neue Lebenserfahrung vorgestellt hätte, als er seinen Abschied von der Polizei nahm.
    Schnell gab er die Zahlen des Überbrückungscodes ein, und die Tür des Safes öffnete sich. Darin lag nur ein weißer Briefumschlag. Und der war an Jon adressiert.
    »Sie wusste, dass du mit uns zusammenarbeitest?«, fragte Busch voller Argwohn, als er ihm den Umschlag gab.
    Jon überhörte das einfach, öffnete den Brief und las die Nachricht:
    Der Kompass ist gut und sicher versteckt. Bring sie um.
    Annie
    »Und wenn ich dir die Karte wirklich gebe und du herausfindest, wo die Insel ist: Wie willst du dann dorthin kommen?«, wollte Michael von Annie wissen. Sie standen immer noch vor der hinteren Wand des Tempels.
    »Annie«, sagte KC, »machen wir doch gemeinsame Sache. Wenn wir uns mit unseren Fähigkeiten und unserem Wissen zusammentun, können wir beide überleben.«
    Annie sah KC an, die Worte standen im Raum.
    »Wenn du einen Fehler machst«, sagte Michael, »und Lucas dich schnappt, wird er dich umbringen.«
    »Ich sterbe sowieso in ein paar Tagen. Ich will es selbst in der Hand haben, ich will über meine Zukunft bestimmen. Das will ich niemand anderem überlassen, und ganz bestimmt nicht denen, die wollen, dass ich verrecke. Ich weiß schon, was ich tue.«
    Und mit einer einzigen fließenden Bewegung hob Annie ihre Waffe, holte mit dem Bein aus und trat Michael gegen die rote Wand, presste ihm den Lauf der Pistole an die Wange.
    »Gib mir die Karte«, verlangte Annie mit gepresster Stimme und beugte sich über Michael.
    Mit flehendem Blick schaute KC zu Michael. Er schüttelte ganz leicht den Kopf.
    Inzwischen hatte Annie mit ihrer Pistole die Aufmerksamkeit mehrerer Touristen auf sich gezogen, und die fingen an, sich geräuschlos Richtung Ausgang zu bewegen, wo noch ahnungslose Menschen standen und die grandiose Tempeldecke bewunderten.
    »Ich werde dich nicht zweimal bitten«, sagte Annie und drückte die Waffe noch fester an Michaels Wange, legte den Finger fest um den Abzug.
    KC hob die Hände, um Annie zu beruhigen, dann griff sie mit der rechten Hand in

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