Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
Vom Netzwerk:
dachte, dass sein Sohn ein Versager ist. Darum ist er mitgeflogen.“ Philma setzte eine betrübte Miene auf.
    „Und dann?“, fragte Theo ungeduldig.
    „Dann ist er gefallen. Sozusagen auf Anhieb. Er kam noch nicht mal dazu, sein Eisschwert zu zücken.“ Philma schlug die Augen nieder und seufzte tief.
    Als sie wieder aufblickte, strahlte sie übers ganze Gesicht. So hatte Theo sie noch nie gesehen. „Aber ich habe einen neuen Gefährten gefunden. Wyg ist lieb zu mir. Er hackt und tritt mich nicht, wie dein Vater es zu tun pflegte.“
    Theo war baff. „Das … das freut mich für dich. Aber was ist aus meinem kleinen Bruder geworden?“
    Philma sagte stolz: „Shadyk hat es zu etwas gebracht! Und so klein ist er auch nicht mehr.“ Sie dämpfte verschwörerisch die Stimme: „Stell dir vor, er hat ein eigenes Heer um sich gesammelt. Und weißt du, was er dann gemacht hat?“
    „Was denn?“ Theo fürchtete sich fast vor der Antwort.
    „Er hat den Gletscherpalast erobert.“
    Theo blinzelte fassungslos. „König H’raths Palast?“
    Philma nickte stolz.
    „Damit besudelt er das Andenken eines Verstorbenen. H’rath war ein guter König.“
    „So geht es eben zu auf der Welt.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Nach König H’raths Tod ist dieser grässliche Arrin in den Palast gezogen. Aber Arrin hat sich nicht um die Instandhaltung gekümmert. Shadyk wollte nicht, dass der schöne Palast verkommt.“
    „Shadyk hat dort nichts zu suchen. Er ist kein König! Und er weiß genauso wenig wie Arrin, wie man einen Palast instand hält.“
    „Das kann man alles lernen. Außerdem wohnt Shadyk ja nicht allein dort. Er hat seine Freunde um sich. Lauter reizende junge Dämonen.“
    „Wie bitte?!“
    „Ich kann nichts Schlimmes daran finden. Junge Dämonen sind besser als ihr Ruf. Shadyk bildet sie aus und sorgt dafür, dass aus ihnen anständige Kerle werden.“
    Anständige Dämonen? So etwas gibt es nicht!
    Theo lagen tausend Fragen auf der Zunge. Fühlten seine Mutter und sein Bruder sich denn Königin Siv und König H’rath gar nicht mehr verpflichtet? Und was war mit H’raths Sohn? Schließlich war Hoole der rechtmäßige Thronerbe von N’yrthgar. Philma und Shadyk hatten bestimmt von seinem Sieg in den Hinterlanden gehört. Wie war es überhaupt dazu gekommen, dass Shadyk sich mit Dämonen eingelassen hatte?
    Aber Theo biss sich auf die Zunge. Er wusste nicht, ob er seiner Mutter noch trauen konnte. Sie sollte nicht erfahren, dass er Hooles Freund war.
    „Wir sind oft im Gletscherpalast zu Besuch“, fuhr Philma fort. „Man empfängt uns dort wie königliche Hoheiten. Es ist einfach hinreißend!“
    Theo wäre beinahe das Gewölle wieder hochgekommen. Doch dann hatte er eine Eingebung. „Könnt ihr mich nicht mal mitnehmen? Ich würde Shadyk furchtbar gern wiedersehen.“
    „Warum nicht? Das wird bestimmt lustig!“ Philma flatterte auf und schlug freudig die Zehen zusammen.

„Wir müssen nach Rauch Ausschau halten“, sagte Hoole. Die drei Freunde überflogen den Wald von Ambala in südöstlicher Richtung. Zwei volle Monde waren sie nun schon im Süden unterwegs. Sie waren auf der Suche nach Freien Schmieden.
    Bei der Schlacht in den Hinterlanden hatten Hoole und seine Getreuen zum ersten Mal Kampfkrallen eingesetzt. Daraufhin hatte sich die Kunde von den neuen Wunderwaffen in S’yrthgar verbreitet wie ein Lauffeuer. Mehrere der Söldner, die Siv für ihr Heer angeheuert hatte, brachten sich selbst das Glutsammeln bei. Aber Feuer machen zu können, genügte nicht. Man musste auch wissen, wie man Erz aus Steinen herauslöste und durch Schmieden in eine Form brachte. Trotzdem hatten etliche Söldner diese schwierige Kunst erlernt und sich als Freie Schmiede niedergelassen. Alle waren sie treue Anhänger der verstorbenen Königin Siv. Sie lebten jeder für sich, was aber nicht hieß, dass sie ungesellig waren. Sie freuten sich über Besucher, die ihre Schöpfungen bewunderten. Wenn es ums Schmieden ging, waren sie geradezu gesprächig.
    Hoole war zu dem Schluss gekommen, dass die Freien Schmiede hervorragende Lauschgleiter abgeben würden. Immer mehr Eulen wollten Kampfkrallen besitzen. Wenn die Kunden ihre Bestellungen aufgaben, bekamen die Schmiede bestimmt viele Neuigkeiten zu hören. In dieser Hinsicht stand eine Schmiedewerkstatt einem Met-Baum in nichts nach.
    Als Erstes vergewisserte sich Hoole noch einmal, ob der jeweilige Schmied auch wirklich auf seiner Seite war. Klug musste der

Weitere Kostenlose Bücher