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Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Titel: Die Legende der Wächter 3: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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das tüchtig „rumste“, wie die Schmiede zu sagen pflegten. Fast hatte man den Eindruck, das Feuer in seiner Esse hätte auf den Schmied abgefärbt.
    „Was führt dich her, Kleiner?“
    „Der Eisenschnabel!“, platzte Soren heraus.
    „Eisenschnabel!“ Der Schmied schnappte hörbar nach Luft. „Was weißt du über den Burschen, Kleiner?“
    Soren fragte überrascht: „Ja, abe r … ich dachte, der Eisenschnabel ist eine Waffe oder etwas in der Art?“ Er hatte geglaubt, dass ihn die Geisterschnäbel seiner Eltern vor einem Gegenstand aus Eisen warnen wollten. Vor etwas, was ihm so ein unheimliches Gefühl einflößte wie die Tupfen. Bubo selbst hatte ihm erklärt, dass es sich bei den „Tupfen“, die in Sankt Ägolius aus den Gewöllen geholt wurden, um kleine Eisenstückchen handelte, die „magnetische Kräfte“ besaßen. Jetzt war Soren einerseits sehr froh, dass der geheimnisvolle Eisenschnabel offenbar nichts mit den seltsamen Tupfen zu tun hatte, andererseits begriff er nicht, warum Bubo so aufgeregt war.
    „Halte dich bloß von ihm fern, Soren! Um diese Eule macht man am besten einen großen Bogen.“
    „Der Eisenschnabel ist eine Eule?“
    „Und ob.“
    „Was denn für eine?“
    „Welcher Gattung er angehört, weiß niemand, nur dass er durch und durch böse ist.“
    „Aber das sieht man doch, welcher Gattung er angehört.“
    „Das kann man nicht sehen, weil er immer eine Eisenmaske vor dem Gesicht trägt.“
    „Wozu das denn?“
    „Frag lieber nicht“, entgegnete Bubo in einem Ton, als würde er lieber über etwas anderes reden. „Es heißt, er macht beim Fliegen so viel Lärm wie ein Sperlingskauz, aber dafür ist er nicht klein genug. Er könnte eine Schleiereule sein, aber dafür ist er wieder zu groß, allerdings nicht so groß wie ein Bartkauz. Manche behaupten auch, er habe Federohren wie ein Uhu, andere meinen, das stimme nicht. Nur in einem Punkt sind sich alle einig.“
    „Nämlich?“
    Bubo senkte die Stimme. „Dass er die bösartigste Eule auf der ganzen Welt ist.“
    Sorens Magen schlingerte. Auf dem Weg zum Großen Ga’Hoole-Baum waren er und seine Freunde auf einen sterbenden Streifenkauz gestoßen. Sie hatten erst gedacht, er sei den brutalen Eulen von Sankt Ägolius zum Opfer gefallen.
    Gylfie hatte den Sterbenden danach gefragt und der hatte mit letzter Kraft erwidert: „Schön wär’s. Nein, die hier waren noch viel, viel schlimme r …“
    Aus den Worten des Streifenkauzes hatten die Freunde geschlossen, dass es noch weit bedrohlichere Geschöpfe als die Schergen des Sankt Äggie geben musst e – ohne Namen oder, wie Soren jetzt von Bubo gehört hatte, ohne Gesicht. Das hatte den vieren solche Angst eingejagt, dass sie das Ungeheuer nur noch das „Schön wär’s“ nannten. Jedes Mal, wenn sie versucht hatten, von den Bewohnern des Ga’Hoole-Baums mehr darüber zu erfahren, hatten diese sofort das Thema gewechselt. Und jetzt hatte Bubo ihm von dem schrecklichen Eisenschnabel erzählt.
    Bubo hätte sich niemals geweigert, die Frage einer jüngeren Eule zu beantworten. Das war nicht seine Art. Darum zögerte Soren auch nicht nachzuhaken: „Du weißt doch, dass Gylfie, Digger, Morgengrau und ich in den Schnabelbergen den sterbenden Streifenkauz entdeckt haben, oder?“
    „Davon habe ich gehört und auch, dass ihr zusammen einem Luchs den Garaus gemacht habt. Alle Achtung! Ihr habt ihm Glut in die Augen geworfen, war’s nicht so?“
    „Ja. Was meinst du: Könnte es sein, dass dieser Eisenschnabel den Streifenkauz auf dem Gewissen hat?“
    „Durchaus möglich. Ich würde sogar sagen, es ist ausgesprochen wahrscheinlich. Wenn du in Mathe aufgepasst hast, weißt du ja, dass Wahrscheinliches öfter vorkommt, als man für möglich halten sollte. Anders ausgedrückt: ,wahrscheinlich‘ ist wahrscheinlicher, als man denkt.“
    Wenn Bubo erst einmal so anfing, konnte er stundenlang weiterreden. „Ja, ja, das habe ich mir auch schon gedacht“, sagte Soren deshalb rasch. „Aber warum ist es durchaus möglich oder sogar ausgesprochen wahrscheinlich, dass Eisenschnabel den Gestreiften getötet hat?“
    „Weil der Gestreifte ein Freier Schmied war.“ Das hörte sich an, als handele es sich um eine Art Berufsrisiko.
    „Scho n … abe r …“
    „Aber was?“
    „Na j a … was ist eigentlich ein Freier Schmied?“
    „Das weißt du nicht?“
    Soren schüttelte verlegen den Kopf.
    „Brauchst dich nicht zu schämen, Kleiner. Als o – ein Freier Schmied arbeitet

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