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Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Titel: Die Legende der Wächter 3: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Geisterschnabel wird, dann hat diese Eule hier auf Erden noch eine Aufgabe zu erfüllen. Ich glaube, die letzte Aufgabe meiner Eltern war, mich vor Eisenschnabel zu warnen. Wir müssen herausfinden, was es mit dem Burschen auf sich hat. Dafür suchen wir am besten die Schmiedin von Silberschleier auf.“
    „Das geht nicht, Soren!“, wandte Eglantine fast verzweifelt ein. „Ich muss doch zum Navigationsunterricht und danach habe ich Ga’Hoolologie. Die Lehrer schimpfen, wenn wir Neulinge schwänzen. Vor allem meine Ga’Hoolologie-Ryb kann da sehr böse werden, weil jetzt die wichtigste Jahreszeit für den Baum ist.“
    Im Ga’Hoolologie-Unterricht beschäftigten sich die jungen Eulen mit den Eigenarten und der Pflege des großen Baums. Die Eulen des Ga’Hoole-Bundes lebten nicht nur darin, sondern sie ernährten sich auch von den Nüssen und Beeren, die er trug. Alles, was der Baum spendete, wurde verwertet.
    „Stimmt schon, aber die Beerenernte steht kurz bevor“, erwiderte Soren.
    „Ja und?“
    „Da wird immer ein großes Fest gefeiert“, belehrte Gylfie das Schleiereulenmädchen. „Drei Tage lang findet kein Unterricht statt und alle Brigaden haben frei. Wir müssen alle bei der Ernte mithelfen und in der dritten Nacht beginnt ein großes Fest, das mindestens drei, vier Nächte dauert. Ich habe gehört, die Rybs trinken dann so viel Milchbeerenwein, dass sie ganz beschwipst werden. Wenn wir da mal kurz verschwinden, fällt das niemandem auf.“
    „H m …“, machte Eglantine. Es klang resigniert, als hätte ihr diese Antwort eine letzte Hoffnung genommen. „Und wie viele Tage sind es noch bis zu dem großen Fest?“
    „Fünf“, sagte Digger.
    „Fünf Tage nur noch?“ Panik schwang in Eglantines Stimme mit.
    Soren nickte. „Aber wir sollten wirklich abwarten, bis die Feier in vollem Gange ist. Das ist in etwa acht Tagen.“
    Damit waren alle einverstanden, trotzdem fingen sie sogleich an, eifrig Pläne zu entwerfen. Sollten sie Martin und Ruby einweihen und mitnehmen? Soren leuchtete der Vorschlag ein, denn als Glutsammler konnten die beiden vielleicht besser mit anderen Glutsammlern und mit Schmieden umgehen. Ihm war es ganz recht, bei der Unterredung mit der Schmiedin Verstärkung dabeizuhaben. Bubos Beschreibung der Freien Schmiede hatte ihn verunsichert. Ob Eglantine überhaupt schon kräftig genug war, um mitzufliegen? Ihre Rettung lag jetzt zwei Monate zurück, aber Soren fand, dass sie immer noch geschwächt wirkt e – nicht unbedingt, was ihre Flugfähigkeit, sondern eher, was ihren Magen betraf. Wäre sie sehr gekränkt, wenn sie zurückbleiben müsste?
    „Was ist mit Otulissa? Wollen wir die auch mitnehmen?“, fragte Gylfie.
    Ein vielstimmiges „Bloß nicht!“ war die Antwort.
    „Die kann doch wieder den Schnabel nicht halten“, begründete Morgengrau seine Ansicht.
    „Stimmt“, pflichtete ihm Digger bei. „Sie würde es überall im Baum herumerzählen.“
    „Aber ich darf doch mitkommen, Soren, oder?“, fragte Eglantine zaghaft.
    „Traust du dir das denn schon zu?“
    „Klar!“
    Soren brachte es nicht übers Herz, seine Schwester zu enttäuschen. Dann hatte er noch eine Idee. „Ich bin überzeugt, dass dieser Eisenschnabel, wer immer er ist, den Streifenkauz umgebracht hat. Könnte es da nicht sein, dass er auc h …“
    „Ezylryb!“, riefen Morgengrau, Digger und Gylfie aus, als könnten sie Gedanken lesen.
    „Ja. Glaubt ihr, Eisenschnabel steckt irgendwie hinter Ezylrybs Verschwinden?“ Die Frage löste aufgeregtes Getuschel aus.
    „Wir müssen uns eine Taktik überlegen“, forderte Gylfie.
    „Und in der Bibliothek nach Karten von Silberschleier suchen“, fügte Digger hinzu.
    „Bubo hat mir erzählt, dass die Schmiedin an der Grenze von Silberschleier zu den Ödlanden lebt. Demnach kann ihre Werkstatt sowohl im einen wie auch im anderen Gebiet liegen.“
    „Aber man nennt sie ,die Schmiedin von Silberschleier‘“, gab Gylfie zu bedenken. „Also lebt sie vermutlich näher an Silberschleier als an den Ödlanden.“
    Es gab noch viel zu besprechen. Sollten sie sich aus der Rüstkammer Kampfkrallen „ausborgen“? Nein, das würde sofort auffallen, sogar wenn die älteren Eulen beschwipst waren. Oder sollten sie doch schon vor dem Fest aufbrechen? Was für Wetter wurde erwartet? Wenn der Wind von Süden kam und sie nach Südwesten wollten, brauchten sie länger.
    Nur eine beteiligte sich nicht an der hitzigen Diskussion, und das war Eglantine. Sie hatte

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