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Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Titel: Die Legende der Wächter 3: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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anderen Eulen hoch geachtet, weil sie sich durchzusetzen wusste, aber dabei stets Haltung bewahrte. Otulissa verehrte sie glühend. Tatsächlich konnte man sich kaum vorstellen, dass Strix Struma irgendetwas auch nur ansatzweise Ordinäres tat.
    Otulissa setzte eine beleidigte Miene auf, dann flog sie zur Großen Höhle hoch, die heute als Festsaal diente. Soren und Primel folgten ihr.
    Zwei Eulen hielten die Moosvorhänge vor dem Eingang auf und die drei Jungvögel flogen hindurch. So war es auch in jener Nacht gewesen, als Soren zusammen mit Gylfie, Morgengrau und Digger im Baum eingetroffen war. Diesmal jedoch war die Große Höhle mit Hunderten von Kerzen geschmückt, in deren Schein die Girlanden aus Milchbeerenranken an den Wänden zu glühen schienen. Das Fest war bereits in vollem Gange, die Eulen wiegten sich fliegend zur Musik. Die große Grasharfe stand auf einer Empore und wurde von den Nesthälterinnen der Harfengilde gespielt. Ihre rosa glänzenden Leiber schlängelten sich geschickt durch die Saiten.
    Soren hielt nach Mr s Plithiver Ausschau. Sie war eine Durchgleiterin. Dieses Amt war den begabtesten Schlangen vorbehalten, die Oktaven anschlagen konnten. Mr s Plithiver war für die Ges-Saite zuständi g – ach, da war sie ja!
    Otulissa segelte an ihm vorbei. Sie drehte sich Flügel an Flügel mit Strix Struma in einem langsamen, walzerähnlichen Tanz, der „Glaucana“ hieß. Dann kam Bubo angehüpft. Er tanzte mit Madame Plonk. Die beiden stießen die Bürzel aneinander und lachten wie verrückt.
    Gylfie gesellte sich zu Soren. „Na, die zwei haben wohl schon einen über den Durst getrunken“, stellte sie fest.
    Aber wir bleiben nüchtern, hätte Soren beinahe gesagt, denn heute Abend wollten sie sich davonstehlen. Noch war es zu früh, denn noch waren nicht alle Festgäste beschwipst. Man trank Milchbeerenwein oder den stärkeren Milchbeerenmet aus Ga’Hoole-Nussbechern. Soren musste sich seine Bemerkung deshalb verkneifen, weil Primel nicht in ihren Plan eingeweiht war, Martin und Ruby ebenso wenig. Nur die alte Vierergruppe sollte an dem Abenteuer teilnehmen und natürlich Eglantine, auch wenn Soren ihretwegen immer noch Bedenken hatte.
    Ihr Fluchtplan war denkbar einfach. Irgendwann würde sich das Tanztreiben nach draußen in die Baumkrone verlagern. Dann war es einfacher, unbemerkt davonzufliegen. Sie wollten sich einer nach dem anderen davonstehlen und auf den Klippen am gegenüberliegenden Ufer der Insel wieder zusammentreffen. Diese Seite der Insel suchten die Eulen nur selten auf, weil man von dort aus zum anderen Ufer des Hoolemeers eine längere Flugstrecke hatte. Heute Nacht jedoch stand der Wind günstig, sodass die Überquerung des Sees nicht viel länger dauern würde als sonst.
    Die Nacht dehnte sich endlos. Die Eulen wurden zwar immer betrunkener, aber noch hatte sich kein Tanzpaar nach draußen bewegt. Otulissa hatte inzwischen Soren aufgefordert und er hatte eingewilligt, obwohl er sich beim Tanzen immer fürchterlich unbeholfen vorkam. Die Eulen tanzten zwar im Fliegen, aber mit einem richtigen Flug war das nicht zu vergleichen, fand er.
    Otulissa gab sich große Mühe, ihm eine alberne Hüpferfolge namens Glauc-Glauc beizubringen.
    „Es ist kinderleicht. Man macht immer nur ein s – zwe i – Glauc-Glauc-Glauc. Dann dasselbe rückwärts: Ein s – zwe i – Glauc-Glauc-Glauc.“
    Die Fleckenkäuzin klimperte mit den Lidern und schüttelte ihr Schwanzgefieder.
    Gütiger Glaux, flirtete sie etwa mit ihm? Soren hatte eine Eingebung. Wenn ihm Otulissa tatsächlich schöne Augen machte, konnte er das gleich für seine Zwecke ausnutzen.
    „Ich glaube, draußen im Freien käme ich besser klar.“
    „Gute Idee!“
    Hoffentlich folgten auch die anderen Paare ihrem Beispiel!
    Morgengrau tanzte ebenfalls einen Glauc-Glauc, und zwar mit einer Artgenossin, einer hübschen Bartkäuzin. Es gelang Soren, seinen Blick einzufangen. Morgengrau begriff wie immer rasch und lenkte seine Partnerin nach draußen.
    Bald tummelten sich etliche Tanzpaare im Geäst des mächtigen Baums. Auch Eglantine kam jetzt mit einem jungen Fleckenkauz heraus.
    Wunderbar!, dachte Soren. Otulissa hatte schon länger ein Auge auf Eglantines Partner geworfen, weil er aus einer genauso altehrwürdigen Familie stammte wie sie selbst. Soren steuerte die Fleckenkäuzin tanzend in Eglantines Nähe.
    „Darf ich um einen Glauc-Glauc mit meiner Schwester bitten?“, fragte er höflich.
    Als Otulissa sah, mit wem sie

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