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Die Legende der Wächter 4: Die Belagerung

Die Legende der Wächter 4: Die Belagerung

Titel: Die Legende der Wächter 4: Die Belagerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Lösung für ein Problem und findet dabei zufällig die Erklärung für ein ganz anderes. Ich entdeckte jedenfalls eine Methode zum Aufspüren weit entfernter Williwumms.“
    „Williwumms!“, riefen Soren, Gylfie, Morgengrau und Digger wie aus einem Schnabel.
    „Damit kennen wir uns aus!“, sagte Gylfie.
    „Wirklich?“ In Ezylrybs Stimme schwang ein belustigtes Tschurren mit.
    „Und ob! Damals, als wir auf dem Weg zum Großen Ga’Hoole-Baum waren, haben wir uns verflogen. Wir dachten, wir würden Kurs auf die Insel halten, aber es hat uns irgendwie in die Eisklamm gesogen un d …“ Gylfie sprach nicht zu Ende. Ihr dämmerte, worauf der Alte hinauswollte.
    Jetzt lachte Ezylryb schallend. „Du hast’s erfasst! Tja, so geschieht es wohl auch dann und wann, dass sich Wüstenkäuze in die Nordlande verirren. Der Wind trägt sie hi n – denn ein Williwumm ist im Grunde auch nichts anderes als eine besonders starke Luftströmung.“
    „Das ist genial!“, sagte Otulissa in tiefster Bewunderung.
    Ezylryb sprach weiter: „Es handelt sich um ein Phänomen der Temperaturumkehr. Oder weniger wissenschaftlich: Ein Williwumm hat euch allesamt in die Nordlande verweht. Da habt ihr euer Alibi.“
    „Und dann? Wie geht die Geschichte weiter?“, hakte Soren nach.
    Ezylryb flog einen Bogen und landete neben dem jungen Schleiereulerich.
    „Tj a … wie geht es dann weiter? Vielleicht hat es den Wüstenbewohnern Gylfie und Digger ja in ihrer neuen, kalten Umgebung nicht gefallen. Und die anderen fünf hat es gestört, dass sich dort immerzu verfeindete Sippen bekriegen. In den Nordlanden geht es drunter und drüber, Zucht und Ordnung sind unbekannt. Solche Argumente müssten den Eulen von Sankt Äggie eigentlich einleuchten.“
    „Allerdings!“, rief Gylfie aus. Wenn es etwas gab, worauf die Anführer von Sankt Ägolius stolz waren, dann darauf, dass bei ihnen Zucht und Ordnung herrschten.
    „Ihr behauptet einfach, dass ihr das Sippenwesen ablehnt, weil man damit keine funktionierende Gemeinschaft und kein Heer aufbauen kann.“
    Der alte Kreischeulerich machte eine Pause.
    „Außerdem werden die Eulen im Sankt Äggie sofort aufhorchen, wenn ihr sagt, dass ihr aus meiner Heimat kommt, dem Land der Nordwasser. Die Nordlande sind nämlich das einzige Gebiet, in das sie noch nicht vorgedrungen sind. Darum ist man in Sankt Ägolius ganz begierig auf Neuigkeiten von dort. Wenn ihr andeutet, dass ihr euch da auskennt und es gewisse Schwachstellen in der Verteidigung des Landes gibt, wird man euch mit offenen Flügeln aufnehmen.“
    Gylfie antwortete zweifelnd: „Aber wie sollen wir das anstellen? Wir sind damals gerade mal bis zur Eisklamm gekommen. Wir haben doch keine Ahnung, wie es in den Nordlanden zugeht.“
    „Glaubt mir, wenn ich mit euch fertig bin, kennt ihr euch so gut aus, als wärt ihr dort aus dem Ei geschlüpft.“
    Jetzt wechselten die sieben jungen Eulen beunruhigte Blicke.
    Boron ergriff wieder das Wort. „Ab jetzt kommt ihr einmal am Tag in Ezylrybs Höhle. Er wird euch einen Blitzkurs über die Nordlande geben.“
    Soren sah aus dem Augenwinkel, wie sich Otulissa bei der Aussicht auf diesen Privatunterricht eifrig aufplusterte.
    „Das Ganze muss natürlich streng geheim bleiben, das betone ich noch einmal ausdrücklich. Ihr dürft niemandem von eurem Spezialauftrag erzählen. Nichts von dem, was wir besprochen haben, darf über diesen Saal beziehungsweise über Ezylrybs Höhle hinausdringen.“
    „Was ist mit unserer eigenen Höhle?“ Soren dachte bei der Frage an seine Schwester Eglantine. Es würde nicht einfach sein, ihr die Sache zu verheimlichen. „Und werden sich die anderen Rybs nicht wundern, wo wir stecken, wenn wir bei Ezylryb sind?“
    „Das haben wir bereits bedacht“, antwortete Barran. „Was Eglantine betrifft, fanden wir, dass eure Höhle für fünf Bewohner ein bisschen klein ist. Das seht ihr bestimmt auch so. Primel wiederum fühlt sich so ganz allein in ihrer Höhle unwohl, seit ihre Mitbewohnerin, die junge Maskenschleiereule aus der großen Kükenrettung, am Durchfluss gestorben ist.
    Primel und Eglantine sind ja eng befreundet, und Primel liegt uns schon ewig in den Ohren, ob Eglantine nicht zu ihr ziehen kann. Ich glaube, das würde Eglantine auch gefallen, aber sie will euch natürlich nicht kränken. Bei Primel wäre sie gewiss gut untergebracht, schließlich sind die beiden ungefähr gleich alt. Ich erzähle Eglantine, dass ich schon mit euch gesprochen habe und dass

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