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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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kulminierte nun zu einem Höhepunkt - erst recht, als die Wache auf eine große Doppelflügeltür zuhielt, der man ansah, dass sich hinter ihr der Ratssaal befand. Das Geräusch der eisenbeschlagenen Verschlussbalken dröhnte in Haemvils Ohren, als die Karmesinwache die Tür öffnete, und dann betrat er den Saal der Herrscher Maremoras.
    Eine kreisrunde Halle breitete sich vor seinen Augen aus. Er hätte etwas Größeres erwartet, doch die edlen Holzreliefs mit Kämpfen, Kriegern und historischen Szenen an den Wänden, die den gesamten Raum umliefen, machten seine enttäuschte Erwartung bereits wett. Schilde, Speere, Zweihänder und Helme schmückten martialisch den Übergang zur rot gefärbten Decke, die trotz einer flachen Kuppelform recht niedrig war und den Raum mehr als Halle, denn als einen Saal charakterisierte.
    Die Aufmerksamkeit des maremoranischen Kriegers wurde sofort von dem halbrunden Tisch, der wie ein natürlich gewachsenes Wurzelwerk aussah, und den zwölf Personen, die an ihm saßen, in Anspruch genommen. Der Rat der Zwölf blickte Haemvil schweigend an. Die Blicke erinnerten ihn an seine Ehre, daher gab er sich einen Ruck und schritt energisch vor das Halbrund des Tisches. Er entschied sich spontan, den Rat selbstbewusst wie ein maremoranischer Krieger zu grüßen und hob die geballte Faust an die Brust.
    »Tûn Haemvil aus der Familie Bralda in Camlan«, stellte er sich vor und sah, wie ein kahlköpfiger Ältester mit einem eisgrauen Zopf am Hinterkopf wohlwollend nickte. Die harten Züge verrieten, dass es sich um einen ehemaligen Kommandeur der Harabroia handelte und Haemvil erinnerte sich an seinen Namen. Signar Stalrod. Der Vorgänger von Runas Onin als Kommandeur der Harabroia.
    »Der Rat der Zwölf grüßt Euch, Tûn Haemvil Bralda und empfängt Euch in Frieden«, antwortete Signar Stalrod freundlich. »Bitte lasst mich Euren Befehl sehen«, forderte er ihn auf. Haemvil griff in eine kleine Gürteltasche an seiner Rüstung, schritt nach vorne und überreichte den schriftlichen Befehl, den er von Runas Onin bekommen hatte.
    Signar Stalrod nahm ihn entgegen, entfaltete ihn und las. Haemvil hatte kurz Gelegenheit, einen Blick auf die anderen Ratsmitglieder zu werfen. Außer Signar Stalrod fand er lediglich ein weiteres bekanntes Gesicht. Kenan Mancorres war vor seiner Zeit im Rat der Zwölf Stadtherr in Camlan gewesen und sein Vater Til Bralda kannte ihn gut. Die anderen zehn Gesichter sagten ihm allerdings nichts. Doch handelte es sich ohne Zweifel um erfahrene Männer, die offensichtlich reich an Jahren waren und ruhig seinem Blick begegneten. Trotzdem konnten sie unterschiedlicher kaum sein.
    Dort trug ein Ältester kostbare Gewänder wie ein thoasischer Händler, ein anderer sah mit einem runden Kopf, den ein Haarkranz als Alterskrone zierte, mehr wie ein Verwaltungsschreiber denn wie einer der wichtigsten Anführer Maremoras aus. Besonders fiel ihm jemand auf, der eine schlichte, braune Kutte trug und dessen stechende Augen ihn zu durchbohren schienen. Rasch blickte er wieder auf Signar Stalrod, der die Lektüre des Schreibens beendet hatte.
    »Wie geht es Runas Onin? Hat er meine Harabroia noch im Griff?« lächelte Stalrod launig.
    Haemvil grinste leicht. »Ja, geehrter Ältester. Er hat mit ihnen an der Spitze unsere Krieger zum Sieg geführt und wir haben die Eindringlinge vernichtend geschlagen.«
    Stalrod nickte zufrieden. »Die Berichte machen mich stolz, die wir von der Schlacht erhielten.« Er machte eine Pause, dann blickte er Haemvil an. »Doch Ihr habt etwas auf dem Schlachtfeld erlebt, was einer genauen Untersuchung bedarf. Bitte berichtet uns möglichst genau, was passiert ist. Lasst keine Einzelheit aus und versucht, so genau wie nur möglich zu sein.«
    Haemvil holte tief Luft und begann seinen Bericht. Er wurde immer wieder durch Zwischenfragen, zumeist von Signar Stalrod, unterbrochen, doch auch von anderen Ältesten. Der Älteste mit den stechenden Augen schien besonders an Haemvils Beschreibung der unheimlichen Nebel, die aus den Körperöffnungen des Toten gedrungen waren, interessiert zu sein. »Bemerkenswert«, hauchte er stets und schien fasziniert von Haemvils Beschreibung zu sein.
    Nach dem Ende von Haemvils Bericht blickte Signar Stalrod, der den Vorsitz im Rat zu führen schien, in die Runde. »Was meint ihr?« fragte er kurz und knapp.
    Der Älteste mit dem kahlen Kopf und dem Haarkranz bewegte hektisch die Hände und schien aufgeregt. »Das ist ein

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