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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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erstaunlicher Zwischenfall. Vergleichbares ist nicht mehr seit dem Jahre 10 Camlan bekannt, als nach der Hlothrabatta ein versprengter Hexenmeister seine Kräfte zur Anwendung brachte.« Er schloss die Augen im Bemühen, sich zu konzentrieren. »Ich meine, dass es erst im Jahre 13 Camlan durch Ugul, den Schatten, gelang, ihm das Handwerk zu legen, obwohl einige Gelehrte …«
    »Ja, ja«, unterbrach Kenan Mancorres ungeduldig seinen Kollegen. »Dieser Vorfall könnte uns einen Hinweis darauf geben, was die Angriffe auf Maremora bewirkt oder veranlasst.«
    »Ganz recht«, stimmte der Älteste in den edlen Gewändern zu. »Wir benötigen dringend mehr Informationen, um die weiteren Schritte planen zu können. Die Frage ist nur, wie wir an diese Informationen gelangen.«
    Der einzige der Ältesten, der wie Haemvil selbst eine einfache, lederne Rüstung trug, schlug mit der Faust auf den Wurzeltisch. »Schnell!« rief er aus. »Wir brauchen schnell mehr Informationen, sonst geraten wir taktisch in die Defensive. Unsere Krieger sind nicht zahlreich genug, um die gesamte Ostgrenze zu verteidigen. Und wenn es erst zu einer großangelegten Invasion kommt …« So wirkungsvoll sein lauter Auftritt war, so war auch das vielsagende Schweigen am Ende seiner Rede.
    Auch die anderen Ratsmitglieder wurden von Signar Stalrod um eine Stellungnahme gebeten und schließlich hob er die Hände, als die Diskussion an Lautstärke und Unübersichtlichkeit ausuferte.
    »Meine Ratsfreunde! Ich denke, wir sind uns alle einig, dass die Bedeutung dieses Vorfalls eingehendere Untersuchungen rechtfertigt.« Er blickte ernst in die Runde und erntete vielfaches, schweigendes Kopfnicken.
    »Gut. Dann wollen wir darüber eingehend beraten«, entschied Stalrod und wandte sich an Haemvil. »Bitte wartet draußen. Man wird sich um Eure Bedürfnisse kümmern.«
    Er gab den Karmesinwachen, die an der Eingangstür Stellung bezogen hatten, einen Wink, woraufhin eine der Wachen forteilte. Haemvil war etwas beunruhigt, denn er hatte angenommen, dass er seinen Bericht abgeben würde und dann zurück nach Camlan reiten könne. Er hätte sich noch eine Übernachtung in Narmora gegönnt, um die Hauptstadt besser kennenzulernen und sich darauf bereits gefreut. Dass sich die Untersuchungen über Gebühr hinzogen und offensichtlich sein Bericht wichtiger und beunruhigender war, als ihm lieb sein konnte, veränderte einiges.
    Nichtsdestotrotz verbarg Haemvil seine Gefühle, verabschiedete sich mit dem Kriegergruß vom Rat und verließ die Halle der Zwölf. Die übriggebliebene Karmesinwache begleitete ihn und führte ihn in einen Raum, der direkt neben der Ratshalle lag. Zahlreiche Stühle, zwei Tische und ein Kamin kennzeichneten den Raum als Wartebereich für Gäste des Rates. Der Kamin war aus, denn obwohl Narië begonnen hatte, schien die Natur noch zu denken, es sei Ingórë und verwöhnte die Maremoraner mit den Sonnenstrahlen, die im Reich am Rande der Frostwallberge so selten waren.
    Die Wache verließ den Raum und machte einem Diener in gepflegten Gewändern mit grün gemustertem Saum Platz, der höflich fragte, ob Haemvil hungrig oder durstig sei. Obwohl er lange nichts mehr gegessen hatte, lehnte Haemvil das Angebot einer Mahlzeit ab, da er nervöser war, als er sich dieses eingestehen wollte. Daher bat er lediglich um einen Becher gewürzten Wein, um seine Kehle zu befeuchten, die auch durch den langen Bericht recht trocken zu sein schien.
    Während er auf seinen Wein wartete, konnte Haemvil die Stimmen des Rates vernehmen, der über seinen Bericht diskutierte. Das Auf und Ab aufgeregter Rufe deutete auf eine sehr lebhafte Beratung und verringerte Haemvils Nervosität nicht.
    Nach einer endlos erscheinenden Wartezeit, während der er drei Becher gewürzten Weines getrunken hatte, wurde er schließlich wieder vor den Rat gerufen. Auch wenn die Zwölf nun schwiegen, deuteten die hektischen Flecken allein auf dem Gesicht des Ältesten mit dem Haarkranz auf dem Kopf darauf hin, wie aufgewühlt die Ratsmitglieder sein mochten. Signar Stalrod stand auf und blickte Haemvil ernst an.
    »Tûn Haemvil aus der Familie der Bralda«, begann er und Haemvil schluckte unwillkürlich angesichts dieser Ernsthaftigkeit. »Der Rat der Zwölf hat beschlossen, dass Ihr Euch für weitere Untersuchungen zur Verfügung stellen müsst. Nicht nur, um Maremora zu helfen, wie es Eure Pflicht ist und um Schaden von unserem Volk abzuwenden, sondern auch, um Euch selbst zu

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