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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Hallowfield
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Gastfreundschaft bekannt.«
    Haemvil glaubte nicht, dass die Calfalla etwas über den Rat wusste. »Meine Pflichten führten mich heute zum ehrwürdigen Rat der Zwölf und es war nicht, wie ich es mir vor dem Besuch vorgestellt hatte.«
    Konnas hübsche Augen weiteten sich. »Ja, das glaube ich gerne. Ich erfahre einiges über den Rat, denn wisst Ihr, mein Vorgänger ist ein Mitglied des Rates der Zwölf. Ihr müsst ihn in der Halle des Rates doch gesehen haben? Sein Name ist Pemyn Culiesin, ein kahlköpfiger Mann von großer Freundlichkeit.«
    Haemvil versuchte sich zu erinnern und tatsächlich vermeinte er, sich an einen kahlköpfigen Mann unter den Zwölfen des Rates zu erinnern, doch dieser hatte sich während der Anhörung im Hintergrund gehalten. Als er Konna dies offen gestand, lachte sie hell auf. »Ja, ja, das ist er. Er hat sich seine Bescheidenheit und Freundlichkeit bewahrt. Aber täuscht Euch nicht. Wenn etwas gegen seine Prinzipien verstößt, kann er unerbittlich wie ein Fels sein.«
    Der Krieger lächelte höflich. »Unerbittlich schien mir ein anderer Ehrwürdiger im Rat. Dass ich morgen erneut vorgeladen wurde, macht mir die Seele schwer.«
    Konna setzte eine Miene auf, als vermute sie etwas. »Lasst mich raten. Ein hagerer Mann mit glatten, schwarzen Haaren und einem stechenden Blick aus rotgeränderten Augen?«
    »Ja, ganz recht«, erwiderte Haemvil überrascht.
    Die Calfalla seufzte. »Eydis Vacheu«, kommentierte sie und es klang alles andere als freundlich, was bei einer Corinathalla-Priesterin weit schwerer wog als bei anderen.
    »Ihr müsst wissen, dass die Dinge im Rat nicht allzu gut stehen. Beim letzten Eidfest hat das Volk den Rat gezwungen, Eydis Vacheu als Mitglied aufzunehmen, nachdem ein Ratsmitglied im letzten Winter gestorben war«, erklärte sie und fügte flüsternd hinzu: »Das war keine weise Entscheidung«.
    »Aber wenn es doch ein offensichtlicher Fehler war, wieso wollte das Volk Eydis Vacheu im Rat sehen?« fragte Haemvil verwirrt.
    »Manchmal entscheidet das Volk sich für etwas Falsches«, seufzte Konna. »Eydis Vacheu ist ein brillanter Redner, der den rhetorischen Finger genau in die Wunde des Volkes legt. Darin ist er unübertroffen. Doch ich fürchte, er benutzt die Bürger Narmoras nur, um eigene Interessen zu verfolgen.«
    Die Antwort stimmte den Tûn nachdenklich. Solcherlei Gebaren kannte er aus Camlan und von seinen Truppen, die er in den Kampf geführt hatte, nicht. Die Calfalla sah dem maremoranischen Krieger seine Stimmung an und legte beruhigend eine Hand auf seinen ledergepanzerten Arm.
    »Wenn Ihr in Bedrängnis geratet, haltet Euch an Pemyn Culiesin. Er wird Euch beistehen, glaubt mir.« Ihre eindringlichen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Haemvil wollte ihre Empfehlung im Gedächtnis halten.
    Konna fragte, ob er einen Traumschutz benötige, da er vorhin Alpträume erwähnt hatte. Haemvil lächelte. Das Einfühlungsvermögen einer Corinathalla-Priesterin war immer wieder so erstaunlich wie wohltuend. Dankbar nahm er ihr Angebot an. Die Calfalla rief daraufhin eine ihrer Priesterinnen, Lûta genannt, zu sich und erklärte ihr Haemvils Anliegen. Die Lûta wartete, als sich Konna Rulbana von Haemvil verabschiedete. »Wenn Ihr das Traumgewebe erhalten habt, bleibt so lange, wie Ihr möchtet, gerne auch die gesamte Nacht.«
    Haemvil dankte ihr so herzlich und aufrichtig, wie er es vermochte. Übernachten wollte er nicht im Tempel, nicht zuletzt wartete im "Trinkfreudigen Narren" ein warmes, gemütliches Bett auf ihn und möglicherweise auch die blonde Batti. Doch er wollte gerne noch etwas Zeit hier im Tempel verbringen, um seine Sorgen zu besänftigen.
    Nachdem Konna fort war, richtete die Lûta das Wort an ihn. Auch sie war blond - eine Haarfarbe, die in Maremora relativ selten war. Da jedoch die Göttin Corinathalla blond dargestellt wurde, war dies eine zeitlose Modefarbe. Zumindest, wenn man für den Tempel lebte. Haemvil vermutete, dass die Priesterinnen ihre Haare künstlich blond färbten.
    »Bitte folgt mir. Ich werde das Traumgewebe für Euch besingen«, sagte sie mit überraschend dunkler Stimme. Die Priesterin führte ihn in einen der "Blütenblätter"-Alkoven.
    Zwei Kohlebecken mit Räucherpfannen flankierten den offenen Eingangsbereich. Haemvil machte es sich auf der linken halbmondförmigen, großen Bank bequem, während die Priesterin aus einer weißen Kommode ein Traumgewebe hervorholte. Diese Schutzzauber waren sehr beliebt, sodass sie

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