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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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dass er es Corinna und ihrer Mutter schuldig war, alles zu versuchen, die Herde durchzubringen. Eine andere jedoch versuchte ihm mit aller Deutlichkeit klarzumachen, dass die Chance, es zu schaffen, gleich null war. Er dachte auch daran, nach Junction zu reiten und Carter Prewitt aus dem Gefängnis zu befreien. Diesen Gedanken verwarf er aber sofort wieder. Sie würden damit nichts gewinnen. Also schied diese Möglichkeit aus.
    Allison seufzte. Ihm war klar, dass auch er vom Gesetz gesucht wurde. Sicher war es nur ein Zufall gewesen, dass er dem Sheriff von Junction nicht aufgefallen war. Er fragte sich, ob sie sich noch in dessen Zuständigkeitsbereich bewegten. Wenn ja, war nicht auszuschließen, dass der Gesetzeshüter noch einmal auftauchte, um auch ihn zu verhaften.
    Link Connolly warf James Allison seinen Tabakbeutel hin. »Dreh dir eine Zigarette, James«, knurrte der Bursche. »Rauchen hilft beim Denken.«
    »Ich weiß nicht, was richtig ist«, murmelte James Allison und griff nach dem Beutel. Geschickt rollte er sich einen Glimmstängel, nahm einen Ast, dessen Ende glühte, aus dem Feuer und zündete damit die Zigarette an. Tief inhalierte er den Rauch. Den Ast warf er wieder in die Glut. Er fing Feuer. Zuckende Schatten legten sich in Allisons Gesicht.
    »Carters Unschuld wird sich herausstellen«, meinte Link Connolly. Seine Stimme klang heiser.
    »Uns rennt die Zeit davon«, gab Doug Linhardt zu verstehen.
    »Wir sind zu wenige Männer, um die Herde zu treiben«, murmelte John Allison schwer. »Selbst wenn Callagher zurückkehrten sollte. Carter fehlt.«
    »Wir haben es immerhin bis hierher geschafft«, wandte Linhardt ein.
    »Bis jetzt war der Trail ein Zuckerschlecken«, versetzte Allison. »Du wirst es merken, wenn wir über den Colorado River müssen. Wir werden dort zum ersten Mal an unsere Grenzen stoßen. Der Fluss ist breit, tief und reißend. Und nur eine erfahrene Mannschaft kann den Übergang wagen.«
    »Was ist die nächste größere Stadt, in deren Nähe wir kommen?«, wollte Allan Stevens wissen.
    »Abilene«, antwortete James Allison. »Jenseits des Colorado River, hundertfünfzig Meilen entfernt. Warum fragst du?«
    »Versuchen wir, in Abilene einige Jungs anzuwerben, die den Sattel quetschen und das Lasso schwingen können«, stieß Allan Stevens hervor. »Die Rinder lassen wir südlich des Colorado River stehen, bis wir über eine gute Mannschaft verfügen, um den Fluss überqueren zu können.«
    »Das wirft uns immens zurück«, kleidete James Allison seine Zweifel in Worte.
    »Lieber später ankommen als gar nicht«, wischte Link Connolly seinen Einwand geradezu vom Tisch.
    Die Nacht spuckte eine Gestalt aus. Sie näherte sich mit kurzen, schleppenden Schritten dem Feuer. »Hallo, Leute, keine Sorge. Ich bin es – Gus Callagher. O verdammt! Ich glaube, ich habe mir die Fußsohlen weggelaufen und bewege mich nur noch auf den blutigen Knochen.«
    Die Hände waren fahrig zu den Waffen gezuckt. Jetzt lösten sich Schreck und Anspannung und James Allison rief: »Sie haben dich also nicht geschnappt, Gus. Nun, du hattest Glück. Carter Prewitt war es weniger hold. Der Sheriff von Junction hat ihn mitgenommen.«
    Callagher erreichte das Feuer und ließ sich zu Boden fallen. Ein Stöhnen stieg aus seiner Kehle. »Gebt mir etwas zu trinken. Ich bin am Verdursten.«
    Eine in Filz eingenähte Wasserflasche flog vor ihm ins Gras. Callagher griff danach. Er war ziemlich am Ende.
     
     
    Kapitel 15
     
    Gierig trank Gus Callagher. Wasser rann über sein Kinn. Link Connolly drehte eine Zigarette, zündete sie an und reichte sie dem Banditen. »Weshalb wurde Carter verhaftet?«, fragte Callagher mit rasselnder Stimme.
    »Man verdächtigt ihn, in deiner Bande geritten zu sein«, antwortete James Allison und beobachtete Callaghan, in dessen Gesicht das Feuer geisterhafte Reflexe zauberte.
    Callaghan zog an der Zigarette. Er rauchte hastig, und eine lange Glut bildete sich. »Seine Unschuld wird sich herausstellen!«, stieß der Bandit hervor. »Und dann werden sie ihn laufen lassen.«
    »Wann? In einem Monat, in zwei Monaten?« James Allison lachte klirrend auf. Es war ein sarkastisches Lachen voll Aggression. »Wann auch immer – es wird zu spät sein.«
    »Wir müssen ihn aus dem Gefängnis holen!«, entfuhr es Callagher spontan, einer jähen Eingebung folgend.
    »Und dann?«, kam es barsch von James Allison. Seine Stimme mäßigte sich und hatte an Schroffheit verloren, als er weitersprach. »Du

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