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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Reiter in blauen Uniformen mit gelben Halstüchern und dem Emblem der gekreuzten Säbel auf den Feldmützen. Im klirrenden Trab zogen sie aus einer Hügellücke.
    James Allison hielt an und die Herde kam zum Stehen. Carter Prewitt ritt nach vorn. Der Mann, der die Patrouille anführte, trug die Rangabzeichen eines Lieutenants. Er und ein Corporal näherten sich, während die anderen Soldaten von den Pferden stiegen und sich Zigaretten drehten.
    Der Lieutenant trug einen Hut. Er tippte an dessen Krempe. »Mein Name ist Lieutenant Cardridge. Wir sind in Fort Supply stationiert.«
    Carter Prewitt stellte sich vor. »Wir kommen von San Antonio herauf«, erklärte er dann. »Unser Ziel ist Kansas City.«
    »Seit gestern beobachten wir Rauchzeichen, die uns nicht gefallen«, meinte der Lieutenant. »Unter den Muskogee scheint es Unruhe zu geben. Sie vermissen einige ihrer Krieger.«
    »Muskogee?«
    »Sie leben in diesem Gebiet neben Seminolen, Cherokee, Choctaws und Chickasaws.«
    »Sind das friedliche Indianer?«, erkundigte sich Carter Prewitt.
    Der Offizier nickte und nahm sein tänzelndes Pferd in die Kandare. »Sie haben in diesem Territorium Rechte wie freie Bürger.«
    »Sie sprachen von Unruhe unter den Rothäuten, Lieutenant. Müssen wir sie fürchten?«
    »Vielleicht haben Sie etwas mit dem Verschwinden der Krieger zu tun.« Der Lieutenant musterte Carter Prewitt durchdringend und forschend.
    »Wir haben keine Indianer gesehen«, log Carter Prewitt. »Den Weg die Grenze hinauf haben wir gewählt, weil er uns als der sicherste erschien. Die Comanchen weiter westlich sind unberechenbar und gefährlich. Den Indsmen hier im Territorium nehmen wir nichts weg, wenn wir durch ihr Gebiet ziehen.«
    »Werden Sie den Weg durch das Niemandsland zwischen Texas und Kansas nehmen?«
    Carter Prewitt nickte. »Wie wäre es, wenn sie uns ein Stück begleiten würden, Lieutenant. Wenn Sie von Unruhen unter den Rothäuten sprechen, werden in mir Sorgen wach. Ich möchte die Herde ans Ziel bringen. Und Ihr Job ist es doch, die Indianer in Schach zu halten.«
    »Sicher. Wir eskortieren die Herde und sichern ihren Weg.« Der Lieutenant wendete sein Pferd um 180 Grad und ritt an. Der Corporal folgte ihm. Einige Befehle erschallten. »Mount up!«, ertönte es und die Kavalleristen schwangen sich in die Sättel. »Fall in!« Die Gruppe setzte sich in Bewegung.
    »Setzt die Herde wieder in Marsch!«, befahl Carter Prewitt laut. Die Anwesenheit der Soldaten vermittelte ihm ein Gefühl der Sicherheit. Er war davon überzeugt, dass es ihnen gelingen würde, ungeschoren durch das Indianerland zu ziehen.
    Die Patrouille teilte sich in vier Gruppen, die die Herde vorne, hinten und auf beiden Seiten sicherten. Immer wieder schaute Carter Prewitt zurück und er sah die zerflatternden Rauchsignale am Himmel. Irgendwann, sagte er sich, würden die Indianer ihre ermordeten Stammesgenossen finden. Was dann sein würde, konnte Carter Prewitt sich nicht ausmalen. Der Gedanke daran gab jedoch zu düsteren Prognosen Anlass …
     
     
    Kapitel 17
     
    Die Patrouille begleitete den Viehtreck bis zum North Canadian River. Eine böse Überraschung von Seiten der Indianer, die Carter Prewitt befürchtet hatte, blieb aus. Er vermutete aber, dass ihre Späher die Herde ständig im Auge hatten, und dass sie nur die Präsenz der gut bewaffneten Soldaten davon abgehalten hatte, einen Angriff zu unternehmen.
    Die Kavalleristen sicherten noch den Übergang über den Fluss, dann verabschiedete sich der Lieutenant von Carter Prewitt. Die Herde zog weiter, die Soldaten kehrten um.
    James Allison führte die Herde in eine breite Schlucht hinein. Sie mussten das Felsengebiet durchqueren, durch das der North Canadian sein Bett gegraben hatte. Auf dem Grund zwischen den Felswänden zu beiden Seiten drängten sich die Rinder. Es war ein nicht enden wollender Strom aus schwarzen, braunen und gescheckten Leibern, der unaufhaltsam vorwärts strebte. Ein dumpfes Brausen erfüllte die Schlucht.
    Das felsige Terrain endete und weitläufige Prärie erstreckte sich, soweit das Auge reichte. Sie wandten sich in nordwestliche Richtung. Zwei Tage später überquerten sie den Cimarron und erreichten einen halben Tag später eine kleine Ortschaft namens Englewood. Ihnen war klar, dass sie sich in Kansas befanden. Es ging auf den Abend zu und sie ließen die Rinder lagern.
    »Was hältst du von einem kleinen Ausflug in den Ort?«, fragte Jeff Porter, nachdem sie gegessen und ihr

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