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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Sohn.«
    Carter Prewitt verließ mit einem Gruß auf den Lippen die Sakristei.
    Er hätte zufrieden sein können, denn er hatte eine Menge erledigt. Dennoch konnte keine Freude in ihm aufkommen. Seine Stimmung schlug von einem Augenblick zum anderen um. Zu viele bedrückende Gedanken belasteten sein Gemüt. Es war wie ein eisiger Wind, dem er sich ausgesetzt fühlte. Seine Sicherheit geriet aufs Neue ins Wanken. Er war hin und her gerissen zwischen Hoffnung, Zuversicht, nagenden Zweifeln und Mutlosigkeit.
     
     
    Kapitel 21
     
    »Ich frage Sie: Sind Sie hergekommen, um nach reiflicher Überlegung aus freiem Entschluss mit Ihrer Braut Joana den Bund der Ehe zu schließen?«
    Carter Prewitt nickte. »Ja.«
    »Wollen Sie Ihre Frau lieben und achten und ihr die Treue halten alle Tage Ihres Lebens, bis der Tod Sie scheidet?«
    Wieder ein Nicken von Seiten Carter Prewitts, dann antwortete er ein weiteres Mal mit ja.
    Der Priester erhob wieder die Stimme: »Sind Sie bereit, die Kinder, die Gott Ihnen schenken will, anzunehmen und sie im Geiste Christi und seiner Kirche zu erziehen?«
    »Ja.«
    »Nun zu Ihnen, Joana Meredith. Sind Sie hergekommen, um nach reiflicher Überlegung …«
    Der Priester stellte Joana dieselben Fragen wie schon Carter Prewitt. Klar und deutlich sagte sie dreimal ja.
    Der Priester richtete an die Brautleute gemeinsam die Frage: »Sind Sie bereit, als christliche Eheleute Ihre Aufgabe in Ehe und Familie, in Kirche und Welt zu erfüllen?«
    »Ja.«
    »Da Sie also beide zu einer christlichen Ehe entschlossen sind, so schließen Sie jetzt vor Gott und der Kirche den Bund der Ehe …«
    Die Zeremonie nahm noch einige Zeit in Anspruch. Aber dann waren Carter Prewitt und Joana Mann und Frau. Sie verließen die Kirche. Joanas Augen leuchteten vor Glück.
    Corinna sagte: »Meinen Glückwunsch, ihr beiden. Ich wünsche euch alles Glück der Erde. Möge der Himmel euren Bund segnen.«
    Buck schloss sich den Glückwünschen an.
    Sie kehrten in das baufällige, heruntergekommene Haus zurück und begaben sich in das Zimmer, in dem Kath Prewitt auf den Tod wartete.
    »Ich segne euch«, murmelte die Kranke und ihre müden Augen blitzten, als durchströmte die Frau neue Energie. Fahrig wischten ihre faltigen Hände über die Bettdecke. »Gott möge euch zum Glück führen.« Ihr Blick schien wieder zu erlöschen. Apathisch starrte sie zur Decke hinauf. Sie war dem Tod näher als dem Leben.
    Wenig später saßen sie am Tisch in der Küche. Carter heftete den Blick auf seine Schwester. »Willst du es dir nicht noch einmal überlegen?«
    Corinna schüttelte den Kopf. »Die Kutsche fährt übermorgen Mittag. Und ich werde in ihr sitzen. Du kannst mich nicht davon abbringen, Bruder. Ich habe es mir in den Kopf gesetzt.«
    Es klopfte an der Tür. Carter Prewitt erhob sich, öffnete und sah sich Joshua McGregor gegenüber. »Verzeihen Sie die Störung«, sagte der Prediger. »Es ist wichtig.«
    »Treten Sie ein.«
    Joshua McGregor folgte der Einladung. Überrascht fixierte er die feiertäglich gekleideten Menschen am Tisch. Carter Prewitt, dem es nicht verborgen geblieben war, sagte: »Joana und ich haben geheiratet, Mister McGregor.«
    »Dann bleibt es mir nur, Sie zu beglückwünschen.«
    »Danke«, sagte Carter Prewitt. »Setzen Sie sich, Mister McGregor.«
    »Was ich zu sagen habe, ist schnell gesagt, Prewitt. Zwei Männer haben sich gemeldet. Sie sind bereit, uns über die Rockys zu führen.«
    »Was sind das für Männer?«
    »Sie heißen Ben Douglas und George O'Bannion. Die beiden haben bisher als Büffeljäger gearbeitet. Sie verlangen fünfhundert Dollar.«
    »Haben Sie Ihnen auf den Zahn gefühlt, Mister McGregor? Verfügen die beiden über die nötige Erfahrung. Kennen sie den Weg über das Gebirge?«
    »Ich will, dass Sie sich die beiden ansehen, Prewitt.«
    »Wenn ich die beiden in Augenschein nehme, wird mir das nicht verraten, was ich wissen will«, gab Prewitt zu bedenken.
    »Sie waren im Krieg, Sie haben fast drei Jahre in einem Indianerfort hinter sich, und Sie haben eine Rinderherde an die neunhundert Meilen durch die Wildnis getrieben. Ein Mann wie Sie weiß Kerle wie die beiden Büffeljäger sicher richtig einzuschätzen.«
    »Wo befinden sich die beiden jetzt?«
    »Sie wohnen in Jenkins Cottage, einem Hotel an der Hauptstraße. Sie meinten, wir könnten sie dort treffen. Wenn sie nicht im Hotel sind, sollen wir es im Trailman Saloon versuchen.«
    »Sicher«, murmelte Carter Prewitt. »Ich will mir

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