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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Ihnen die Chance, sich in eine renommierte Ranch einzukaufen. Auf längere Sicht gesehen dürfte es sich um ein lukratives Geschäft für Sie handeln.«
    »Dafür bin ich immer zu haben«, erklärte Malone. »Worum genau geht es?«
    Charley brachte den Whisky und stellte das Glas vor Malone hin.
    »Du bist dran, Bruder«, sagte Jacob Prewitt, zog einen Tabakbeutel aus der Tasche seiner Weste und begann, sich eine Zigarette zu drehen.
    Amos Prewitt überlegte kurz, dann fing er an zu sprechen. Er erzählte seine Geschichte. Sie endete dort, wo es der Bankier abgelehnt hatte, die Laufzeit der Hypothek zu verlängern. Amos Prewitt unterbreitete Malone kein Angebot.
    Brad Malone hatte aufmerksam zugehört und den Rancher kein einziges Mal unterbrochen. Als dieser geendet hatte, ließ er seine Stimme erklingen. »Um wie viel Geld geht es?«
    »Alles in allem um etwas über dreitausend Dollar«, gab Amos Prewitt Auskunft.
    »Mein Bruder hat eine Idee, wie er zu Geld kommen kann«, mischte sich Jacob Prewitt ein.
    »Was ist das für eine Idee?«, wollte Malone interessiert wissen.
    »Amos will eine große Herde Longhorns nach Missouri treiben. Kansas City liegt an der Eisenbahnlinie. Sie kaufen dort Rinder in einer Größenordnung an, wie sie sich kein Mensch jemals erträumt hätte. Sie reißen einem die Rinder regelrecht aus den Händen. Man kann innerhalb einiger Monate zigtausende von Dollars machen.«
    »Bis nach Kansas City sind es viele hundert Meilen«, gab Malone zu bedenken. »Es gilt große Flüsse zu überwinden, den Gefahren des Landes zu trotzen, unsägliche Strapazen auf sich zu nehmen und auf Schritt und Tritt dem Tod ins Auge zu blicken. Haben Sie eine Ahnung, was auf sie zukommt?«
    Malone hatte sich mit seinen letzten Worten an Amos Prewitt gewandt.
    »Ja. Hitze, Staub, Stürme, Krankheiten, Indianer … Mir ist klar, dass ein solcher Viehtrieb kein Zuckerschlecken sein wird. Daher kalkuliere ich zehn Prozent Verlust ein. Aber es ist zu schaffen. Sie zahlen in Kansas City zwölf Dollar für das Rind. Wenn ich also tausend Rinder durchbringe, sind das zwölftausend Dollar.«
    »Welche Rolle haben Sie mir in dieser Inszenierung zugedacht?«, fragte Brad Malone.
    »Wir erwarten von Ihnen, dass Sie in die Triangle-P investieren«, enthob Jacob Prewitt seinen Bruder der Antwort.
    Brad Malone spitzte die Lippen, dann sagte er: »An wie viel Geld denken Sie?«
    Die Frage galt Amos Prewitt. Dieser antwortete: »Ich bin der Bank an die zweieinhalbtausend Dollar schuldig, dem Generalstore in Southton etwa fünfhundert, außerdem sind einige hundert Dollar Steuerschulden aufgelaufen. Des Weiteren benötige ich Geld, um eine Treibermannschaft anzuheuern, einen Küchenwagen auszurüsten und Vorräte zu kaufen. Würden Sie mit fünftausend Dollar einsteigen?«
    »Was bieten Sie dafür?«
    »Ich überschreibe Ihnen ein Viertel der Ranch.«
    »Ist sie zwanzigtausend Dollar wert?«
    »Mehr. Durch die Möglichkeit, Rinder in Kansas City zu verkaufen, steigert sich der Wert der Ranch beträchtlich. Wir können in den nächsten drei Jahren jährlich drei Herden nach Kansas City treiben. Die Weiden stehen voll mit Longhorns. Sie können nur gewinnen, Mister Malone.«
    »Hört sich nicht schlecht an«, meinte Malone. »Hinter Ihrer Idee scheint Potential zu stecken. In Ordnung, ich bin dabei. Gehen wir zu Cash Bennan. Er ist Anwalt. Er soll einen Vertrag aufsetzen. Sobald wir ihn unterschrieben haben, veranlasse ich, dass die fünftausend Dollar an Sie ausgezahlt werden.« Malone reichte Amos Prewitt die Hand. »Auf eine gute Partnerschaft, Mister Prewitt.«
    Amos Prewitt ergriff die Hand und schüttelte sie. Jetzt sah er wieder den berühmten silbernen Streifen am Horizont und er blickte voll Zuversicht in die Zukunft.
     
    *
     
    Zwei Stunden später war der Vertrag besiegelt. Sowohl Amos Prewitt als auch Brad Malone bekamen ein Exemplar. Gemeinsam gingen Sie zur Bank. Malone hob fünftausend Dollar ab, übergab sie an Amos Prewitt und ließ sich den Empfang des Geldes quittieren. Dann verabschiedeten sich die beiden Männer voneinander. Amos Prewitt begab sich zu seinem Wagen. Die Satteltaschen mit dem Geld legte er in den Fußraum des Buggys. Eine tiefe Genugtuung war in dem Rancher. Am 1. Juli würde er wieder nach San Antonio kommen. Und er würde Herb Cassidy das Geld auf den Schreibtisch knallen. Niemals sollte die Triangle-P unter den Hammer kommen. Niemals!
    Amos Prewitt stieg in das Gefährt, wickelte die Zügel vom

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