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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Angelegenheit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!«, schnarrte Carter Prewitt. »Mir ist daran gelegen, dass die Ranch nicht irgendwann auseinander gerissen wird. Das wird sie aber, wenn eines Tages der kleine Bastard …«
    Mit einem Ruck stand James Allison. Seine Augen versprühten Blitze, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Nach vorne gebeugt stand er da. »Du sprichst von meinem Sohn!«, platzte es zornig über seine Lippen.
    »Du bist ein verdammter Ehebrecher, James«, grollte Carter Prewitts Stimme. »Heather McGregor wird in Rock Creek nur geduldet. Wenn ich will, wird man ihr und Joey in der Stadt die Hölle heiß machen. Sie würde daran zerbrechen.«
    »Du bist nicht nur unnachgiebig und unerbittlich geworden, sondern auch skrupellos und niederträchtig!«, knirschte James Allison. »Ich verkaufe nicht. Schlag dir das aus dem Kopf. Die Zukunft meines Sohnes ist mir wichtiger als die der Ranch.«
    James Allison ging zur Tür. Die Stimme Carter Prewitts holte ihn ein. »Ist das dein letztes Wort?«
    James Allison legte die Hand auf den Türknopf, schaute über die Schulter und antwortete: »Mein allerletztes, Carter.«
    Carter Prewitt biss die Zähne zusammen, dass die Backenknochen hart in seinem Gesicht hervortraten.
    James Allison öffnete die Tür. Noch einmal holte ihn Carter Prewitts dunkle Stimme ein: »Du weißt, was ich alles auf mich genommen habe, um mir in Oregon dieses Leben aufzubauen, das ich jetzt führe. Diese Ranch bleibt in den Händen der Prewitts. Ich lasse nicht zu, dass sie eines Tages auseinander fällt und aufgeteilt wird wie ein Kuchen, von dem sich jeder sein Stück abschneidet.«
    »Wie willst du es verhindern?« Während er sprach, drehte sich James Allison um. Unter zusammengeschobenen Brauen hervor musterte er Carter Prewitt.
    Sekundenlang starrten sie sich an. Es war ein Kräftemessen, eine psychische Belastungsprobe. Der Mann mit den schlechteren Nerven musste klein beigeben.
    Von Carter Prewitt ging eine stumme Feindschaft aus. Sie streifte James Allison wie ein eisiger Atem.
    »Ehe du Corinna geheiratet hast, warst du ein mittelloser Satteltramp, James«, erklärte Carter Prewitt. Er sprach abgehackt und verlieh so seinen Worten eine besondere Betonung. »Was du für dich in Anspruch nimmst, gehört eigentlich meiner Schwester, die du schändlich betrogen hast. Nimm mein Angebot an, James. Andernfalls …«
    Carter Prewitt verstummte. Aber die unverhohlene Drohung, die in seinem Schweigen lag, war beredter als alle Worte.
    »Es ist richtig«, sagte James Allison. In seinem Gesicht arbeitete es. »Das Viertel an der Ranch habe ich meiner Heirat mit deiner Schwester zu verdanken. Mein Anspruch ist gesetzlich verbürgt, Carter. Man kann ihn mir nicht streitig machen. Führe dir das vor Augen und finde dich damit ab, dass den Prewitts nur fünfundsiebzig Prozent an der Ranch gehören.«
    James Allison verließ das Haus. Er atmete tief durch. Seine Lungen füllten sich mit frischem Sauerstoff. Der Himmel im Westen leuchtete in einem intensiven Rot und versah das Land mit einem rötlichen Schein. Von Osten her schob sich grau und diesig die Abenddämmerung heran. Auf dem Weg, der zur Ranch führte, näherten sich drei Cowboys. Sie hatten in der Nähe Rinder bewacht und waren von einigen Kameraden abgelöst worden.
    Corinna befand sich nicht mehr auf dem Balkon.
    James Allison wälzte trübsinnige Gedanken. Ihm war klar, dass Carter Prewitt um den Erhalt der Triangle-P kämpfen würde. Bis jetzt war die Ranch eine Einheit, die auf soliden Fundamenten stand. Wenn er, James Allison, seinen Anteil an Joey vererbte, fiel ein Viertel der Ranch in die Hände eines Fremden. Die Einheit war gefährdet – und damit der Bestand der Triangle-P in seiner jetzigen Form.
    Da seine Ehe mit Corinna kinderlos war, wäre der gesamte Besitz irgendwann an Carter Prewitts Sohn gefallen. Amos sollte die Triangle-P einmal übernehmen. Ann wollte Carter Prewitt großzügig abfinden. Carter Prewitts Ziel war es, seinen Sohn zum Herrn über ein wahres Rinderimperium zu machen. Zu einem ungekrönten König …
    Diesem Wunsch Carter Prewitts stand plötzlich Joey McGregor im Weg.
    War Joey in Gefahr?
    James Allison verdrängte diesen Gedanken. So weit würde Carter niemals gehen, sagte er sich. Er ist ein harter, unduldsamer und unbeugsamer Bursche, aber er ist kein Verbrecher.
    Er überquerte den Hof und betrat die Halle seines Hauses. Corinna stand neben dem offenen Kamin. Im Raum war es

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