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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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können? Ohne diesen Beweis wird ihm aber kein Gericht der Welt auch nur einen Cent Schadenersatz zusprechen.«
    »Die Siedler haben einen U.S. Deputy Marshal angefordert.«
    »Ich weiß. Der Sternschlepper wird unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen.«
    »Sei dir nur nicht so sicher, Carter. – Chuck Haines hat mir geraten, unsere Leute von der Stadt fernzuhalten. Er fürchtet Verdruss mit den Siedlern, der in der Stadt ausgetragen werden könnte.«
    »Er will unseren Reitern verbieten, die Stadt zu betreten! Ich höre wohl nicht richtig.«
    »Nicht nur unseren Leuten, Carter. Auch wir sollen uns von Rock Creek fernhalten. Die Stadt steht auf der Seite der Siedler. Ich denke, dass auch Haines Partei ergriffen hat. Langsam stehen wir mit dem Rücken zur Wand, Carter. Mir schwant wenig Gutes.«
    »Die Triangle-P ist stark und mächtig«, knurrte Carter Prewitt. »Und sie ist unerschütterlich. Dass es so bleibt, dafür werde ich sorgen.«
    »Wir werden sehen, was die Zukunft für uns auf Lager hat«, murmelte James Allison. »Was du praktizierst, kann auf die Dauer nicht gut gehen, Carter. Weißt du denn die Zeichen der Zeit nicht zu deuten?«
    »Mag sich um uns herum alles verändern«, versetzte Prewitt klirrend, »die Triangle-P wird davon unberührt bleiben. Und die Menschen in der Stadt werden sehr bald erkennen, dass sie einen Fehler begehen, wenn sie sich auf die Seite der verdammten Squatter schlagen.«
    »Den Fehler begehst du, Carter.« James Allison sprach es mit aller Entschiedenheit, machte kehrt und verließ das Haus.
    Joana Prewitt ließ ihre Stimme erklingen: »War es notwendig, die Viehdiebe derart hart zu bestrafen, Carter?«
    Joana war jetzt sechsunddreißig Jahre alt; eine schöne, reife Frau, die den Kopf stolz erhoben trug und Selbstbewusstsein verströmte. Jetzt musterte sie ihren Mann mit einem gewissen Widerwillen. Sie hasste Gewalt. Durch Gewalt hatte sie nach dem Krieg ihren Vater verloren, brutale Gewalt begleitete sie vor über zehn Jahren auf ihrem Weg über die Rocky Mountains nach Oregon, und nun schien es, als ob Gewalt wieder ihren Alltag bestimmen würde.
    »Hätte ich es nicht getan, wäre dies ein Zeichen von Schwäche gewesen, Joana. Schwäche kann und will ich mir nicht leisten. - Virginia, such deinen Bruder und schick ihn zu mir ins Ranch Office.«
    Das Mädchen erhob sich und ging zur Tür.
    Carter Prewitt suchte sein Büro auf, setzte sich an den Schreibtisch, starrte kurze Zeit gedankenvoll vor sich hin, dann zog er einen Schub auf, griff hinein und nahm ein vergilbtes, abgegriffenes Blatt Papier heraus. Es war ein Brief seines Onkels Jacob Prewitt aus San Antonio. Er war über neun Jahre alt. Das Tintenblei, mit dem er geschrieben wurde, war stellenweise schon verwischt. Carter Prewitt heftete seinen Blick darauf und las. Er hatte keine Ahnung, wie oft er den Brief schon gelesen hatte. Sein Blick schien sich nach innen zu verkehren. In seinem Gesicht arbeitete es.
    Wenige Minuten später erschien Brandon Shaugnessy. »Du hast mich rufen lassen.«
    »Ja.« Carter Prewitt legte den Brief in den Schub zurück und schob ihn zu. »Es ist an der Zeit, dass du für die Interessen der Triangle-P eintrittst, Brandon.«
    »Was soll ich tun?«
    »Bob Gibson hat begonnen, einen Zaun zu ziehen, mit dem er die Rinder der Ranch vom Wasser abzuschneiden gedenkt. Nimm dir zwei oder drei Männer, reitet hin und zerstört den Zaun.«
    »Was ist, wenn Gibson versucht, uns daran zu hindern? Er ist schnell mit dem Gewehr bei der Hand.«
    »Du wirst selbst in der Lage sein, eine Entscheidung zu treffen, Brandon. Dein Auftrag lautet, den Zaun zu zerstören. Ich überlasse es dir, die Mittel und Wege zu wählen, um ihm gerecht zu werden.«
    Die Unmissverständlichkeit, die in diesen Worten lag, war erschreckend.
    »Ich verstehe«, murmelte der Bursche. Dann verließ er das Ranch Office.
    Carter Prewitt trat an das Fenster heran und schaute gedankenvoll hinaus auf den Hof. Er sah Brandon Shaugnessy im Bunkhouse verschwinden. Gleich darauf kam der Bursche wieder ins Freie und strebte dem Stall zu. Als er das Tor erreichte, erschien James Allison. Er führte ein Pferd am Zaumzeug. James und Brandon wechselten ein paar Worte, dann ging Brandon Shaugnessy in den Stall, James Allison aber stieg auf das Pferd.
    Carter Prewitt schob das Fenster in die Höhe. In dem Moment erklang Corinnas schrille Stimme: »Reitest du wieder zu der kleinen Schlampe und ihrem Bastard! Ich verwünsche dich!«
    Carter

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