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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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»Warum fesseln Sie mich wie einen Schwerverbrecher? Nehmen Sie mir die Dinger ab. Ich habe nichts getan …«
    »Sie haben nach der Waffe gegriffen, Jordan«, fiel der U.S. Deputy Marshal dem Cowboy ins Wort.
    »Ich – ich …«
    »Es ist so. Und Ihnen war klar, auf wen Sie die Waffe richten wollten. Widerstand gegen die Staatsgewalt, Jordan. Kein Kavaliersdelikt.«
    Slim Jordan knirschte mit den Zähnen.
    »Sind Sie bereit, mir einige Fragen zu beantworten?«, fragte Talbott.
    »Welche Fragen?«
    »Waren Sie dabei in jener Nacht im August, als die Gibson Farm überfallen und Gibsons Haus niedergebrannt wurde?«
    »Ich kann Ihnen dazu nichts sagen, Marshal.«
    Talbott ließ den Cowboy nicht aus den Augen. Mit seinem forschenden Blick übte er regelrecht Druck auf den Burschen aus. Jordan schaute zur Seite und begann, an seiner Unterlippe zu nagen.
    »Sie lügen, Jordan.«
    »Es ist die Wahrheit!«, stieß der Weidereiter hervor.
    »Wer hat Gibsons Zaun niedergerissen?«, kam Talbotts nächste Frage.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich gehe jede Wette ein, dass Sie dabei waren, Jordan. Die Tatsache, dass Prewitt Sie auf mich angesetzt hat, sagt mir, dass Sie einer seiner engeren Vertrauten sind. Daher ist anzunehmen, dass er sie auch mit – hm, anderen Spezialaufgaben betraut hat.«
    »Wenn ich es Ihnen doch sage …«
    »Na schön.« Duncan Talbotts Gestalt wuchs in die Höhe. »Ich bringe Sie nach Rock Creek und lasse sie von Haines einsperren. Vielleicht lockert das Ihre Zunge. – Aufstehen!«
    Slim Jordan kam hoch. Talbott holte das Pferd mit dem Brandzeichen der Triangle-P und half dem Cowboy in den Sattel. Dann saß auch er auf. »Sie reiten vor mir, Jordan.«
    Der Cowboy lenkte sein Pferd mit den Schenkeln. Den Besuch bei Bill Hancock verschob der U.S. Deputy Marshal. Das Gespräch mit dem Heimstätter war ihm nicht wichtig. Er war davon überzeugt, dass auch Hancock mit dem Mord an James Allison nichts zu tun hatte.
    Es war früher Nachmittag, als sie Rock Creek erreichten. Duncan Talbott dirigierte seinen Gefangenen ins Marshal's Office. Chuck Haines hatte die beiden kommen sehen, war zur Tür gegangen und hatte sie geöffnet. Hinter dem U.S. Deputy Marshal schloss er sie. »Das ist Slim Jordan«, murmelte er. »Jordans Name steht auf der Lohnliste der Triangle-P.«
    »Er ist mir gefolgt«, erklärte Duncan Talbott. »Als ich ihn zur Rede stellen wollte, griff er nach der Waffe. Sperren Sie ihn ein, Marshal. Ich nehme an, dass er einer von Prewitts Kettenhunden ist und auf der Gibson Farm dabei war.«
    »Was sagen Sie dazu, Jordan?«, fragte der Town Marshal.
    »Der Marshal irrt sich.«
    »Warum haben Sie nach der Waffe gegriffen?«
    »Ich – ich war von der Situation überfordert«, murmelte der Cowboy. »Es geschah unwillkürlich. Ich hatte nicht vor, auf den Marshal zu schießen.«
    »Darüber wird das Gericht zu befinden haben«, erklärte Duncan Talbott und nickte dem Town Marshal zu.
    Haines wies mit dem Kinn zu der Tür, die in den Zellentrakt führte. »Da hinein, Jordan.«
    Zwei Minuten später war der Weidereiter hinter Schloss und Riegel. Der Town Marshal kam ins Office zurück und hängte den Zellentürschlüssel an das Brett neben der Tür. »Seine Behauptung, dass er nicht auf Sie schießen wollte, wird sich kaum widerlegen lassen.«
    »Lassen wir ihn ein wenig schmoren, Marshal.«
    Draußen fuhr ein Einspänner vorbei. Chuck Haines erkannte den Mann, der in dem Buggy saß, und sein Gesicht wurde kantig. »Das ist Prewitt. Und er kommt sicher nicht von ungefähr in die Stadt. Ich werde ihn fragen, was ihn nach Rock Creek treibt.«
    Haines ging zum Gewehrschrank, holte eine Schrotflinte heraus, klappte den Doppellauf auf und überprüfte die Ladung. Nachdem er den Lauf wieder geschlossen hatte, verließ er das Office. Duncan Talbott folgte ihm auf den Vorbau und schaute von dort aus dem Town Marshal hinterher.
     
    *
     
    »Prewitt!«
    Carter Prewitt, der vor Heather McGregors Haus das Pferd angehalten hatte und aus dem Wagen gestiegen war, drehte sich langsam herum. Mit langen Schritten eilte der Town Marshal auf ihn zu. Zwei Schritte vor dem Rancher blieb er stehen. »Was wollen Sie von Heather?«, fragte Chuck Haines ein wenig außer Atem.
    »Ich muss mit ihr sprechen«, antwortete Carter Prewitt ruhig. »Es ist für mich sehr wichtig. Denn es geht um die Triangle-P. Ich werde nach dem Gespräch mit der Lady die Stadt sofort wieder verlassen.«
    »Ich glaube zu wissen, was Sie mit Heather

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