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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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in nächster Zeit sagen, Marshal. Ich bin geradezu überzeugt davon, dass die Frau auf tatkräftige Unterstützung angewiesen sein wird. Bieten Sie ihr eine starke Schulter.«
     
    *
     
    Vier Cowboys ließen den Sarg an Stricken ins Grab.
    »Ich bin die Auferstehung und das Leben«, betete der Reverend, der aus Rock Creek auf die Triangle-P gekommen war. »Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.«
    Am Grab standen die Familienangehörigen von James Allison. Außerdem hatten sich sämtliche Cowboys und Ranchhelfer eingefunden, sofern sie nicht bei den Herden Wache halten mussten. Aus der Stadt war niemand zu der Trauerfeier erschienen.
    Carter Prewitt hatte ein Stück abseits der Ranch einen kleinen Friedhof anlegen lassen. Ein hüfthoher Zaun begrenzte den rechteckigen Platz. Es gab bereits ein Grab. Buck, der alte Cowboy, der der Triangle-P ein Leben lang die Treue gehalten hatte, lag unter dem flachen Hügel. Eine Holztafel, die an das Kreuz genagelt war, verriet, dass er neunundsechzig Jahre alt geworden war. Vor zwei Jahren war er gestorben.
    »Wir übergeben den Leib der Erde«, fuhr der Reverend fort. »Christus, der von den Toten auferstanden ist, wird auch unseren Bruder James zum Leben erwecken.«
    Niemand vergoss eine Träne. Der Geistliche sprengte Weihwasser auf den Sarg. »Im Wasser und im Heiligen Geist wurdest du getauft. Der Herr vollende an dir, was er in der Taufe begonnen hat.«
    Er bückte sich, nahm eine Handvoll Erde und warf sie in das Grab. »Von der Erde bist zu genommen, und zur Erde kehrst du zurück. Der Herr wird dich auferwecken.«
    Das Rumpeln eines Wagens näherte sich der Ranch. Schnell wurde es deutlicher. Auf dem Ranchhof verstummte es schließlich.
    Carter Prewitt drehte sich um. Durch eine Lücke zwischen seinem Haus und einem Stall konnte er ein Stück des Ranchhofes einblicken. Und in dieser Lücke erschien jetzt Heather McGregor. Sie führte Joey an der Hand. Der Vierjährige trug einen Strauß aus bunten Herbstblumen. Mutter und Sohn waren sonntäglich gekleidet.
    Der Reverend, der über dem Grab ein Kreuzzeichen schlagen wollte, ließ den Arm sinken.
    Hinter Heather und ihrem Sohn erschien U.S. Deputy Marshal Duncan Talbott.
    Die Frau und das Kind wurden angestarrt. Plötzlich zischte Corinna Allison: »Was will die elende Hure hier?«
    Wer es hörte hielt den Atem an.
    Carter Prewitt schüttelte seine Erstarrung ab. »Bewahre die Ruhe, Corinna«, mahnte er leise aber eindringlich, dann setzte er sich in Bewegung.
    Heather, Joey und Duncan Talbott hatten angehalten.
    »Welcher Teufel reitet dich?«, fuhr Carter Prewitt Heather an, als er einen Schritt vor ihr stehen blieb. »Wie kannst du es wagen, auf die Ranch zu kommen?«
    Duncan Talbott schaute an Carter Prewitt vorbei und ließ seinen Blick über die am Grab Versammelten schweifen.
    Heather sagte: »Joey hat ein Recht, der Beerdigung seines Vaters beizuwohnen. Du darfst nicht vergessen, Carter, dass er ein Viertel der Ranch besitzt. Du kannst ihm nicht verbieten, seinen Besitz zu betreten.«
    Carter Prewitt holte Luft. Es sah aus, als würde er jeden Moment explodieren. »Ihr beide sorgt für böses Blut«, knirschte er. »Ist dir nicht klar, dass ihr auf Corinnas Gefühlen herumtrampelt? Hat sie nicht genug durchgemacht?«
    »Ich kann im Interesse Joeys keine Rücksicht darauf nehmen«, antwortete Heather hart.
    »Joeys Ansprüche an der Triangle-P werden von deiner Antwort auf mein Angebot abhängen«, murmelte Carter Prewitt. Die Anwesenheit des U.S. Deputy Marshals hielt ihn davon ab, Heather und den Jungen vom Grund und Boden der Ranch zu jagen. Außerdem vermutete er, dass Heather nicht nur wegen der Beerdigung gekommen war.
    »Ich habe in der Nacht lange nachgedacht«, murmelte Heather.
    In dem Moment erklang Corinnas schrille Stimme: »Schafft mir die Hure und den Bastard aus den Augen!«
    Sie hatte die Nerven verloren. Nicht länger wollte sie den Anblick der Geliebten ihres toten Mannes und seines Sohnes ertragen. Ihre Lippen bebten, ihre Mundwinkel zitterten. Der irrlichternde Hass in ihren Augen war erschreckend. Er raubte ihr die nüchterne Überlegung.
    Carter Prewitt drehte den Kopf. »Kümmere dich um Corinna, Joana!«, rief er kehlig.
    Joana Prewitt und Virginia Shaugnessy hakten Corinna unter und führten sie mit sanfter Gewalt vom Grab weg. Sie verschwanden zwischen zwei Gebäuden.
    »Man kann es meiner Schwester

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