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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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regelrecht in die Höhe. Joana entrang sich ein bestürzter Laut. Entsetzt starrte sie den Cowboy an. Der Schreck lähmte sie.
    Carter Prewitt schien den Worten Jordans eine ganze Weile hinterherzulauschen, dann stieß er hervor: »Man hat die Kinder entführt. Gütiger Gott! Wer tut uns das an?«
    »Bailey ist schwer verwundet«, sagte Slim Jordan. »Er muss in die Stadt zum Arzt gebracht werden.«
    »Veranlassen Sie es, Jordan. Und jagen Sie sämtliche Leute in den Sattel, die im Moment abkömmlich sind. Lassen Sie für mich den Schecken satteln.«
    Slim Jordan tippte an die Krempe seines Hutes, warf sich herum und eilte nach draußen.
    »Wenn Amos und Ann irgendein Leid zugefügt wird, überlebe ich das nicht«, murmelte Joana Prewitt mit einer ihr selbst fremden Stimme. Sie griff sich an die Stirn und taumelte, denn sie konnte es verstandesmäßig kaum erfassen.
    Virginia trat hinzu, stützte sie und drückte sie mit sanfter Gewalt in den Sessel.
    Carter Prewitt strich sich versonnen mit Daumen und Zeigerfinger über das Kinn. Plötzlich setzte er sich in Bewegung, ging ins Ranch Office, holte seinen Revolvergurt aus einer Truhe und legte ihn sich um. Zurück in der Halle nahm er seine Winchester aus dem Gewehrschrank. »Wenn der Kidnapper vor hätte, Amos und Ann Leid zuzufügen«, sagte er, »dann hätte er sie wohl kaum mitgenommen. Ich nehme an, er wird bald Verbindung mit mir aufnehmen. Ich verspreche dir, Joana, dass ich alle Hebel in Bewegung setzen werde, um die Kinder heil aus der Gewalt des oder der Schurken zu befreien.«
    Joana barg das Gesicht in den Händen und begann zu weinen.
    Carter Prewitt presste die Lippen zusammen. Sekundenlang starrte er auf seine Frau, deren Nerven blank lagen und die die Angst um ihre Kinder verzehrte. Dann durchfuhr ihn ein Ruck, seine Schultern strafften sich, sein Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an, er verließ das Haus.
    Zwei Pferde wurden vor einen leichten Wagen gespannt, ein Mann warf eine dicke Lage Stroh auf die Ladefläche, ein anderer brachte zwei Decken. Aus dem Stall wurden gesattelte Pferde geführt. Wiehern erhob sich. Die Stimmen der Männer verschmolzen zu einem unverständlichen Gemurmel. Zwei Männer – unter ihnen Slim Jordan -, kletterten auf das Fuhrwerk. Jordan ließ die Peitsche knallen, die Pferde zogen an.
    Ein gesattelter und gezäumter Schecke wurde herangeführt. Carter Prewitt übernahm ihn, versenkte die Winchester im Sattelschuh und saß auf. Als er vom Ranchhof ritt, war das Fuhrwerk schon ein Stück entfernt. Sechs Reiter folgten Carter Prewitt. Sie ließen ihre Pferde laufen und überholten den Wagen.
    Tex Bailey lag noch so am Boden, wie ihn Slim Jordan zurückgelassen hatte. Er war bei Bewusstsein. Carter Prewitt sprang ab und ging bei dem Verwundeten auf das linke Knie nieder. Baileys fiebernder Blick saugte sich an Prewitts Gesicht fest. »Ein Mann, Boss – bärtig – er wartete am Wegrand – ich hielt an. Plötzlich – plötzlich zog er seinen Revolver und – und schoss.«
    »Seht euch nach Spuren um!«, gebot Carter Prewitt seinen Reitern.
    Sie saßen ab.
    »Hast du den Mann schon einmal gesehen, Bailey?«
    »Nein. Er war groß. Sein Bart – dunkel. Er – er hatte kein Pferd. Er – er feuerte ohne jede Warnung.«
    Die Cowboys suchen den Boden zu beiden Seiten der Straße ab.
    Nach etwa zehn Minuten kam das Fuhrwerk. Tex Bailey wurde vorsichtig aufgehoben und auf die Ladefläche gelegt. Slim Jordan trieb die Pferde an. Ein Cowboy trat an Carter Prewitt heran. »Nichts zu finden, Boss. Der Hundesohn muss auf der Straße weitergefahren sein.«
    »Wir reiten in die Stadt. In dieser Sache ist Talbott gefordert.«
    Sie warfen sich auf die Pferde und setzten die Sporen ein.
     
    *
     
    Nachdem Carter Prewitt geendet hatte, ergriff Duncan Talbott das Wort: »Sie haben recht, Mister Prewitt. Dem Entführer scheint es nicht darauf angekommen zu sein, Ihren Kindern irgendein Leid zuzufügen. Er will Sie treffen – nur Sie. Darum nehme ich an, dass er sich irgendwann in nächster Zeit an Sie wendet, um seine Forderung geltend zu machen.«
    »Und so lange wollen Sie die Hände in den Schoß legen und nichts tun?«, blaffte Carter Prewitt. »Das ist wohl nicht Ihr Ernst. Die Ungewissheit wird meine Frau und mich auffressen. Sie müssen etwas tun, Marshal. Ich vermute, dass die Siedler hinter der Entführung stecken. Machen Sie sich auf den Weg, drehen sie auf den Farmen jeden Stein um! Aber finden Sie meine

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