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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Gewehr bewaffnet.«
    Duncan Talbott nahm seinen Sattel von einem Querbalken und legte ihn auf den Pferderücken. »Sagte er, weshalb er sich für Prewitt interessiert?«
    »Nein. Ich hatte keinen Grund, ihm seine Fragen nicht zu beantworten.«
    »Beschreiben Sie mir sein Gesicht.«
    »Da war nur der wild wuchernde Bart«, murmelte der Stallmann und zog den Bauchgurt zu. »Die Nase war groß und leicht gebogen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatte der Mann braune Augen. Ja, braune Augen. Sie muteten an wie glühende Kohlestücke.«
    Der Stallmann streifte dem Pferd ein Zaumzeug über den Kopf und befestigte es. Talbott stieß das Gewehr in den Scabbard, führte das Tier hinaus auf den Hof und schwang sich in den Sattel. Er ritt zum Marshal's Office, wo Slim Jordan auf ihn wartete.
    Jordan führte den U.S. Deputy Marshal zu dem Platz, an dem das Verbrechen stattgefunden hatte. Duncan Talbott saß ab und ließ seinen Blick schweifen. Ein dunkler Fleck auf der Straße zeigte an, wo Tex Baileys Blut in der Erde versickert war.
    Talbott ging im Kreis herum, den Blick auf den Boden geheftet. Es gab Spuren. Aber sie stammten von den Triangle-P Reitern. Der U.S. Deputy Marshal erweiterte den Kreis, den er abschritt. Schließlich kehrte er zu Jordan zurück, der im Sattel geblieben war und das Pferd des Marshals am Zügel hielt.
    »Nichts«, murmelte Duncan Talbott. »Sie können nach Hause reiten, Jordan.«
    »Wollen Sie etwa aufgeben?«
    »Nein, Jordan. Ich gebe niemals auf.« Talbott stieg aufs Pferd und nahm die Zügel. »Niemals, Jordan. Auch Sie werden keine Ruhe vor mir haben. Ich bin mir sicher, dass Sie auf der Gibson Farm dabei waren. Wahrscheinlich haben sie auch geholfen, Gibsons Zaun zu zerstören. Ich werde Ihnen die Würmer aus der Nase ziehen, verlassen Sie sich drauf.«
    Mit dem letzten Wort ritt der U.S. Deputy Marshal an.
    Slim Jordan starrte hinter ihm her. Er nagte an seiner Unterlippe. In seinen Zügen arbeitete es krampfhaft, seine Augen waren zusammengekniffen. Zwischen den Lidern entstand ein böses Glitzern.
     
    *
     
    Als die Sonne unterging, erreichte Duncan Talbott die Gibson Farm. Er ritt in den Hof. Silver schoss wie der Blitz aus seiner Hütte und bellte. Das Pferd unter Talbott scheute. Er nahm das Tier hart in die Kandare und konnte es bezähmen.
    Im Hof stand Lana Gibson. Sie trug eine geflochtene Schwinge vor dem Bauch und fütterte die Hühner. Fred Gibson trat aus dem Stall und beobachtete den Beamten lauernd. Und jetzt verließ Bob Gibson einen Schuppen. Der U.S. Deputy Marshal saß vor dem Farmhaus ab und band sein Pferd an die krumme Stange, die als Holm diente. Dann wandte er sich dem Siedler zu, der langsam näher kam. Fragend fixierte er Duncan Talbott. Einen Schritt vor Talbott blieb er stehen. »Was führt Sie zu uns, Marshal?«
    »Eine unerfreuliche Sache, Mister Gibson. Prewitts Kinder wurden heute Nachmittag entführt.«
    Gibsons Brauen schoben sich zusammen. »Das ist tragisch. So viel ich weiß, sind die Kinder neun und zehn Jahre alt. Mit den Machenschaften ihres Vaters haben sie nichts zu tun. Darum sollte man sie aus dem Spiel lassen.«
    »Ich bin in dieser Sache gefordert«, murmelte Talbott.
    »Sicher, ich habe irgendwann mal eine Drohung gegen die Triangle-P ausgesprochen und stehe auf Ihrer Liste der Verdächtigen wahrscheinlich an oberster Stelle. Aber ebenso wenig, wie ich mit dem Mord an James Allison etwas zu tun hatte, habe ich mit der Entführung der Prewitt-Kinder etwas zu tun. Fragen Sie Fred, Marshal. Wir haben am Nachmittag Mais geerntet.«
    »Ich habe Sie nicht wirklich verdächtigt, Mister Gibson«, gab der U.S. Deputy Marshal zu. Er hakte die Daumen in seinen Revolvergürtel. »Hat Prewitt schon wegen der Entschädigung, die er Ihnen zahlen will, Verbindung mit Ihnen aufgenommen?«
    »Nein.«
    »Ihr Zaun steht noch?«
    »Ja. Prewitt wird sich am Riemen reißen, solange Sie hier sind und ihm auf die Finger schauen, Marshal.« Gibson winkte seinem Sohn. Fred kam. Sein Vater knurrte: »Wo war ich heute Nachmittag, Junge? Sag es dem Marshal.«
    »Wir haben Mais geschnitten.«
    »Da sehen Sie es, Marshal«, sagte Bob Gibson. »Mit der Entführung habe ich nichts zu tun. – Prewitt hat sicher überall in diesem Landstrich Feinde. Die Triangle-P ist angeschlagen. Sie steht vollkommen alleingelassen da. Die Stadt zeigt Prewitt die kalte Schulter, und von den Siedlern hat er von Haus aus nichts zu erwarten. Vielleicht ist jemand auf diesen Zug aufgesprungen,

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