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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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schien.
    »Dein Krieg geht mich nichts an, Callagher«, gab Carter Prewitt mit fester, klarer Stimme zu verstehen. »Du kannst mich nicht zwingen, zu morden und zu brandschatzen. Ein Hund, der zur Jagd getragen werden muss, wird niemals ein guter Jagdhund sein. Du verstehst, was ich meine?«
    Die stechenden Augen des Banditen zeigte eine unheimliche Drohung. Carter Prewitt hielt dem düsteren Blick stand. Callaghers Wangenmuskeln vibrierten. Plötzlich riss er seinen Blick von Carter Prewitt los und heftete ihn auf James Allison. »Bist du auch ein Hund, der zur Jagd getragen werden muss?«
    James Allison schien in seiner kauernden Haltung noch zu schrumpfen. »Ich – ich …« stammelte er und fand keine Worte.
    »Okay, ich weiß Bescheid. Nun, nach eurer Flucht aus dem Gefängnis in Leakey wird man euch zur Fahndung ausschreiben. Ihr könnt euch in Texas nirgendwo mehr blicken lassen. Tot oder lebendig wird auf den Steckbriefen stehen, die sie von euch in Umlauf geben.«
    »Zusammen mit dem Sheriff von San Antonio werde ich die Sache aufklären«, stieß Carter Prewitt hervor.
    »San Antonio?«
    »Ja. Am Salado Creek betreibt mein Vater eine Ranch. Sie ist mein Ziel. Ich will nicht durch ein Stück Blei oder einen Strick enden.«
    Callagher verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte sich wieder Carter Prewitt zugewandt. »Du träumst von Ruhe und Frieden, nicht wahr?«
    Prewitt nickte.
    Callagher lachte verächtlich auf. »Wahrscheinlich haben die Yanks deine Familie längst vom Salado Creek verjagt und irgend so ein Bastard aus dem Norden hat sich die Ranch unter den Nagel gerissen.«
    »Du kannst mich nicht umstimmen, Callagher. Lass uns ziehen.«
    Gus Callagher schürzte die Lippen. »Okay, verschwindet.«
    »Du lässt uns gehen!«, entfuhr es James Allison ungläubig. Mit einem Ruck richtete er sich auf.
    »Ja, haut ab. Allerdings werdet ihr zu Fuß gehen müssen. Denn die Pferde brauchen wir selber.«
    Allisons Kehlkopf rutschte hinauf und hinunter, als er würgend schluckte. »Ohne Pferde können wir es nicht schaffen«, begehrte er dann auf.
    »Ihr könnt Pferde haben. Voraussetzung ist, dass ihr euch mir anschließt.«
    »Verdammt!« James Allison hob die rechte Hand, sein Zeigefinger stieß auf Callagher zu. »Du setzt uns das Messer auf die Brust.«
    »Ich stelle euch vor die Wahl«, verbesserte ihn der Bandit.
    Jetzt erhob sich auch Carter Prewitt. James Allison fixierte ihn fragend. Der Mann vom Salado Creek sagte: »Wirst du uns wenigstens eine Waffe geben?«
    »Ihr bekommt weder ein Pferd noch eine Waffe«, antwortete Callagher.
    »Komm, James. Wir gehen.«
    »Das schaffen wir niemals!«, erregte sich James Allison.
    »Du kannst ja bleiben«, murmelte Carter Prewitt und setzte sich in Bewegung.
    »Du bist ein verdammter Narr, Prewitt!«, knirschte Callagher.
    »Mag sein. Besser ein Narr, als ein niederträchtiger Bandit.«
    »Hüte deine Zunge!«, warnte Callagher mit feindselig klingender Stimme.
    Carter Prewitt schritt an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Als er zehn Schritte entfernt war, rief James Allison: »Warte, Carter. Ich komme mit dir.« Mit dem letzten Wort setzte sich Allison in Bewegung. Er musste laufen, um Prewitt einzuholen. Nebeneinander gingen sie in die Richtung, aus der sie in der Nacht gekommen waren. Callagher starrte ihnen hinterher. Seine Stirn hatte sich in Falten gelegt.
    Sie hatten sich etwa zweihundert Yards vom Lagerplatz entfernt, als sie angerufen wurden. »Wo wollt ihr denn hin?«
    »Zum Salado Creek«, knurrte Carter Prewitt.
    Ein Mann, der mit beiden Händen ein Gewehr hielt, kam um einen Felsen herum. In einem Holster an seiner rechten Hüfte steckte ein langläufiger Colt. Einen Augenblick lang dachte Carter Prewitt daran, sich die Waffen anzueignen. Er verdrängte diesen Gedanken aber sogleich wieder. Callagher würde es nicht hinnehmen, und ohne Pferde hatten sie nicht den Hauch einer Chance, den Banditen zu entkommen.
    »Was sagt der Captain dazu?«, fragte der Wachposten.
    »Er hat nichts dagegen einzuwenden«, erwiderte Carter Prewitt.
    »Sicher reitet der Sheriff von Leakey mit einem Aufgebot durch die Gegend. Seht zu, dass ihr ihm nicht wieder in die Hände fallt.«
    Carter Prewitt und James Allison gingen weiter.
    »Wendet euch am Ende des Canyons nach Süden!«, rief ihnen der Mann hinterher. »Nach etwa zehn Meilen werdet ihr auf eine kleine Stadt stoßen.«
    Carter Prewitt hob die Hand zum Zeichen dafür, dass er verstanden

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