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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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fünfhundert Bucks.«
    »Du kriegst dein Geld. Du und Joana – ihr kommt mit nach Oregon. Von dem Erlös für die Herde werden wir einige Prärieschoner kaufen, Zugtiere, und alles, was wir für den Treck nach Westen benötigen.«
    Hank Meredith griff sich an den Kopf. »Ich soll alles hier aufgeben?«
    »Was gibst du groß auf? Mit dem Store kannst du dich hier in Southton gerade mal so über Wasser halten. Oregon bietet eine gute Zukunft.«
    »In Southton liegt meine Frau begraben – Joanas Mutter.« Mit einer fahrigen Geste strich sich Hank Meredith über den Mund. »Du bist verrückt, Carter Prewitt. Was du vor hast, ist nicht zu schaffen.«
    Plötzlich erklang draußen wüstes Geschrei. »Ich werde dich verdammtes Stück Dreck aus der Stadt prügeln!«, brüllte eine raue Stimme. »Was ich von dir übrig lasse, können sie an die Schweine verfüttern.«
    Carter Prewitt lief eilig zur Tür und riss sie auf. Auf der Straße stand James Allison. Vier Kerle kreisten ihn ein. Carter Prewitt erkannte sie. Es waren Freunde von Matt Forrester, dem Hank Meredith am Vortag eine Kugel ins Bein geschossen hatte.
    Geduckt stand James Allison da. Die Arme hatte er angehoben, die Hände zu Fäusten geballt. Die vier Kerle starrten ihn an wie ein Rudel Wölfe, das eine Beute gestellt hatte. Die Feindschaft, die von ihnen ausging, war wie ein heißer Atem …
     
     
    Kapitel 9
     
    Etwas Beklemmendes lag in der Luft. Es war beinahe körperlich zu spüren. »Was soll das?«, peitschte Carter Prewitts Stimme.
    »Aaah, der Verräter!«, schrie einer der Kerle wild und warf den Kopf in den Nacken. »Wir werden dich und deinen Freund jetzt aus der Stadt hinausprügeln. Und lasst euch hier nie wieder sehen, Prewitt. Von dir nimmt hier in Southton nicht mal mehr ein Hund ein Stück Brot an.«
    Hank Meredith trat neben Carter Prewitt auf den Vorbau. Er hielt sein Gewehr in den Händen. »Ihr verdammten Narren!«, grollte sein tiefes Organ. »Lasst den Mann in Ruhe und geht nach Hause. Sicher, euch Kerlen ist es langweilig, euch fehlt die Abwechslung.« Ohne die Burschen aus den Augen zu lassen sagte Meredith zu Prewitt: »Leider gibt es niemand, der ihnen Arbeit bietet, sodass sie nur müßig gehen und auf dumme Gedanken kommen.«
    »Du hast sowieso noch eine Rechnung bei uns offen, Meredith!«, rief einer der Kerle. »Denkst du, Matt nimmt es einfach so hin, dass du ihm eine Kugel in den Oberschenkel gefeuert hast?«
    James Allison hatte sich aufgerichtet und die Fäuste sinken lassen.
    »Ich hätte vielleicht Arbeit für sie«, erklärte Carter Prewitt. Seine Stimme hob sich. »Ihr könnt doch reiten und mit dem Lasso umgehen, Leute. Habt ihr Lust, mit mir eine Herde nach Kansas City zu treiben?«
    Verblüfft wurde Carter Prewitt gemustert.
    »Ich biete jedem von euch hundert Dollar Treiberlohn. Das ist ein guter Lohn für etwa zwei Monate Arbeit.«
    Die Burschen schienen nachzudenken. In ihren Gesichtern arbeitete es. »Du hast kein Geld, um uns auszuzahlen«, meinte schließlich einer.
    »Ihr zahle euch aus, sobald die Herde verkauft ist. Überlege nicht lange, Stuart Simpson, oder du, Ben Coulter, oder du …« Carter Prewitt wies mit dem Kinn auf einen dritten Mann.
    Plötzlich flog auf der anderen Seite der Straße krachend eine Tür auf. Matt Forrester humpelte auf den Vorbau. Er hielt ein Gewehr an der Hüfte im Anschlag. »Ich habe deine Worte vernommen, Prewitt. Wir arbeiten nicht für einen Verräter. Los, Leute, hetzt die beiden aus der Stadt. Und dir, Meredith, werde ich jetzt eine Rechnung präsentieren …«
    Der Hass hatte zuletzt Forresters Stimme verzerrt. Er brüllte aus seinen Augen und sprach aus jedem Zug seines Gesichts.
    Er begann zu schießen, lud durch, feuerte erneut. Hank Meredith zuckte zusammen, drehte sich halb um seine Achse und kippte über das Vorbaugeländer, rutschte zu Boden und begrub sein Gewehr halb unter sich.
    Auf der Straße trampelten Schritte. Geschrei erhob sich. Die Kerle flohen aus der Schusslinie. James Allison hatte sich geistesgegenwärtig in den Staub geworfen.
    Forrester schoss jetzt auf Carter Prewitt. Eine schreckliche Sekunde lang schien dessen Wille inmitten des Geschreis, der krachenden Schüsse und des wallenden Pulverqualms gelähmt zu sein. Die Kugel streifte ihn am Oberarm und hinterließ eine brennende Furche. Und jetzt kam Leben in ihn. Prewitt warf sich auf die Knie nieder und griff nach dem Gewehr, dessen Kolben unter dem erschlafften Körper Hank Merediths

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