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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Vertrauten ein Stück zurückweichen ließ.
    Eine von ihnen war nicht schnell genug; er packte sie bei der Kehle und nahm sie sich mit einem Ruck zur Brust; es schien ein purem Affekt geschuldeter Reflex zu sein. Sie schrie und wand sich wie eine in einer Schlinge gefangene Schlange, konnte seinem Griff jedoch nicht entkommen. Der Bischof war, das war nicht zu übersehen, außer sich vor Wut. Sie griff nach seinen tätowierten Händen, die ihre Kehle umklammerten, doch es half nichts.
    »Erklärt eurer Herrin, dass ich ganz und gar nicht zufrieden bin«, wandte er sich an die anderen.
    Sofort beugten sich mehrere von ihnen vor, um in ihrer seltsamen Sprache auf die Heckenmagd einzureden.
    Als der Bischof die Vertraute an seiner Hand dicht vor sein Gesicht zog und ihr wutentbrannt in die Augen blickte, entfuhr ihr ein fürchterlicher Schmerzensschrei.
    »Zurück ins Grab mit dir«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Starr vor Schreck beobachtete Henrik, wie die Vertraute den bläulichen Schimmer verlor, der sie alle umgab. Feine Rauchwölkchen stiegen kräuselnd unter ihrer Kapuze hervor; das ganze Wesen wand sich und verdorrte, als würden ihm sämtliche Innereien herausgezogen. Die Haut an Händen und Armen schrumpfte, legte sich um Knochen und Knöchel, bis diese das Aussehen eines Skeletts annahmen. Das Fleisch ihres Gesichts schlug Blasen und verschmorte zu einer dunklen lederartigen Maske, während ihre schwarz verkohlte Gesichtshaut fester und immer fester um ihren Schädel schrumpfte. Die Augen sanken in ihre Höhlen zurück, das Kinn erschlaffte, die Lippen bildeten sich zurück, bis die Reißer der Vertrauten zutage traten.
    Bischof Arc schleuderte ihre Überreste fort, schritt dann, vor Wut schäumend, ein verdrossenes, zorniges Grummeln auf den Lippen, auf den Tunnel zu, aus dem er hervorgekommen war. Wieder erloschen die Kerzen in seiner Nähe, sobald er sich bewegte, so als trage er eine Schleppe aus Dunkelheit hinter sich.
    Unvermittelt blieb er noch einmal stehen und wandte sich herum, starrte die Heckenmagd einen Moment an und marschierte dann noch einmal zu ihr zurück.
    »Aber wenigstens hast du das Fleisch der Frau, sehe ich das richtig?«, wandte er sich an Jit.
    Sie nickte, die dunklen Augen auf ihn geheftet, nahm dann der zitternden Vertrauten neben ihr das Glas aus der Hand und hielt es leicht in die Höhe, wie um es ihm zu zeigen.
    Er strich sich mit dem Knöchel seines Zeigefingers über seine hagere Wange.
    »Ich hab’s mir anders überlegt«, sagte er mit einer Stimme kalt wie Eis.

55
    Als die Heckenmagd Anstalten machte, sich zu einer schemenhaften Öffnung im hinteren Teil des Raums zu begeben, begannen ihre Vertrauten im Raum umherzuhuschen; hektisch lösten sie kleinere Gläser aus ihren Verstecken in den Reisigwänden oder nahmen größere aus den am Rand des Fußbodens aufgereihten verschiedenen Sammlungen an sich, ein Vorgehen, das die in den Reisigwänden eingeschlossenen Menschen, sofern sie noch lebten, mit gequälten Blicken bar jeder Hoffnung verfolgten.
    Henrik hätte ihnen nur zu gerne geholfen, auf welche Weise auch immer, aber das konnte er nicht. Er konnte sich ja nicht mal selbst helfen.
    Jit legte sich das Glas mit dem schmutzig braunen Wasser, in dem schwamm, was sich unter Henriks Fingernägeln befunden hatte, vorsichtig in die Armbeuge und verschwand in der dunklen Öffnung im hinteren Teil des Raums. Das bräunliche Wasser wogte beim Gehen hin und her; trotz des Deckels schwappte ein wenig über den Rand. Henrik sah die großen braunen Käfer aus dem Reisiggeflecht hervorhuschen und sich gierig auf die auf den Boden getropften Spritzer stürzen.
    Mit blutig unterlaufenen Augen verfolgte Bischof Arc, wie die Vertrauten ihrer Arbeit nachgingen, aus den Hunderten der überall im Raum gehorteten Behälter genau die richtigen herauszusuchen. Dank der dunklen Symbole wirkte sein unübersehbarer Zorn nur noch gefährlicher. Die sechs noch verbliebenen Vertrauten vermieden es, ihm in die Augen zu sehen, während sie die benötigten Dinge zusammensuchten, sie aus den Wänden lösten oder vom Boden aufklaubten.
    Schließlich hatte jede von ihnen einen unhandlichen Stoß Gläser zusammengetragen, den sie in der Beuge ihres Arms trug, selbst die Handlose, die nicht ganz so viele tragen konnte, bemühte sich nach Kräften. Als sie alles Erforderliche zusammenhatten, eilten sie schwer beladen los, um ihre bereits vorausgegangene Herrin einzuholen.
    Jit, die

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