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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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selbst noch durch die Nägel hindurchzuschimmern.
    Der Nacken oberhalb seines eng sitzenden Kragens war damit bedeckt, und auch Hals und Gesicht – und zwar jeder Zentimeter Haut – waren mit Hunderten, wenn nicht Tausenden Sinnbildern bedeckt. Sogar seine Augenlider waren tätowiert, wie auch, bis hinein in die tiefsten Windungen, seine Ohren, auf denen dieselben merkwürdigen Tätowierungen von kreisrunden, in zahllosen Schichten übereinander angeordneten Symbolen zu sehen waren.
    Natürlich war auch des Bischofs kahler Schädel über und über mit diesen Symbolen tätowiert, doch gab es dort eine, die alle anderen beherrschte. Sie übertraf alle anderen an Größe; der untere Rand des großen Kreises verlief mitten über seinen Nasenrücken, anschließend zu beiden Seiten unter seinen Augen hindurch, führte dann knapp über seinen Ohren nach oben und nahm den Rest seiner Schädeldecke ein. In diesem Kreis befand sich ein zweiter, und zwischen ihnen ein Ring aus Runen.
    Die Basis eines innerhalb des Innenkreises liegenden Dreiecks befand sich unmittelbar oberhalb seiner Stirn. Kleinere, weniger bedeutende Kreissymbole unmittelbar vor den Spitzen des den Kreis durchbrechenden Dreiecks bedeckten die Schläfen, während ein drittes über der Dreiecksspitze auf seinem Hinterkopf zu schweben schien. Ihre Anordnung erweckte den Anschein, der Mann blicke mit stechenden Augen mitten aus diesem Kreissymbol hervor – ganz so, als würde er aus der Unterwelt den Blick auf einen richten.
    Mitten in diesem Dreieck, etwas oberhalb der Stirn, befand sich eine spiegelverkehrte Ziffer Neun.
    Die große Tätowierung auf seiner kahl rasierten Schädeldecke war die dunkelste von allen, und das nicht etwa, weil sie erst jüngst hinzugefügt worden zu sein schien, sondern weil die Linien, aus denen sie sich zusammensetzte, kräftiger gezogen waren. Da sie jedoch Hunderte anderer beliebiger Sinnbilder überlagerte, war offenkundig, dass sie nur Teil eines sehr viel größeren zusammenhängenden Gebildes war.
    Und doch schienen sämtliche Tätowierungen mit ihren unzähligen Mustern stets nur Variationen der immer gleichen Grundthemen zu sein. So gab es Symbole, die als Kreise jeglicher Größe gestaltet waren, mitunter sogar mehrfach ineinander verschachtelt, mit Symbolen darin, die sich wiederum aus noch kleineren Mustern zusammensetzten. Es war in seiner Gesamtheit ein zutiefst verstörender Anblick, einen Mann vor sich zu sehen, der sich so vollständig einem okkulten Zweck verschrieben hatte.
    All dies machte ihn zu einer überaus düsteren, wenngleich lebenden, in stetem Fluss befindlichen Illustration, deren einzelne Muster unter den zahllosen Schichten deutlich zu erkennen waren. Selbst nackt, vermutete Henrik, bliebe die Person des Bischofs hinter diesem Schleier aus Symbolen unsichtbar.
    Die einzige nicht tätowierte Stelle waren, soweit Henrik erkennen konnte, seine Augen, und die waren mit roten Äderchen durchzogen.
    Als Bischof Arc bemerkte, dass mehrere der Vertrauten nervös in den Gang hinter ihm blickten, ging ein Lächeln über sein Gesicht. »Nein, ich habe sie nicht mitgebracht«, antwortete er auf die unausgesprochene Frage, die in ihren Blicken lag. »Ich habe sie auf einen Botengang geschickt.«
    Die Vertrauten quittierten dies mit einem Nicken, fast so, als wollten sie sich für ihre Neugier entschuldigen.
    Einer der in die Reisigwand hinter Jit eingeflochtenen Menschen starrte Bischof Arc mit aufgerissenen Augen an; starres Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben und machte es ihm unmöglich, den Blick abzuwenden, als Bischof Arc zu ihm aufsah. Wieder und wieder schluckte er, wie in dem Versuch, einen Schrei zu unterdrücken, der mit aller Macht aus ihm hervorbrechen wollte. Keiner der in die Reisigwand eingewobenen Menschen schien auch nur ansatzweise fähig, einen Laut von sich zu geben, doch dieser Mann war zweifellos kurz davor zu schreien.
    Bischof Arc wies mit der Hand auf ihn; nicht etwa mit einer eindeutigen Bewegung, so als wolle er auf ihn zeigen, sondern eher beiläufig, mit schlaffer, halb erhobener Hand, die Finger kaum gestreckt. Gleichwohl galt die Geste unmissverständlich dem in die Reisigwand eingeflochtenen Mann, der die Augen nicht von Bischof Arc lassen konnte.
    »Sei still«, befahl ihm Bischof Arc mit leiser Stimme, die, obwohl kaum mehr als ein Flüstern, so ziemlich das Bedrohlichste war, das Henrik je gehört hatte.
    Der Mann stöhnte auf, sein Atem ging in kurzen, abgehackten

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