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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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erstarrt waren. Sosehr er sich auch bemühte, so gern er gehorcht hätte, er schaffte es einfach nicht, seine Finger zu öffnen, sondern starrte sie nur an, aus Angst, was sie ihm antun würde, wenn er nicht tat, was sie verlangte.
    Jit nahm es offenbar gelassen. Mit ihren kräftigen Fingern begann sie, seine Finger einen nach dem anderen aufzubiegen, was, nachdem er sie so lange zur Faust geballt hatte, höllisch wehtat. Ein stechendes Kribbeln durchzog jeden einzelnen von ihnen, sobald er gestreckt wurde, was sie jedoch nicht daran hinderte, ihr Werk mitleidlos und ohne das geringste Zögern zu vollenden.
    Nachdem sie kurz darauf alle Finger geöffnet hatte, strich sie darüber, nahm sie zwischen ihre Hände und streichelte sie eine Weile, so als wollte sie ihnen die Steifheit nehmen und sicherstellen, dass sie auch dann geöffnet blieben, wenn sie die Handflächen nach unten drehte.
    Dann brach sie einen kleinen Zweig aus dem Dickicht neben sich. Henrik konnte sehen, dass sich an seinem Ende ein langer, bösartig aussehender Dorn befand. Da er nicht wusste, was sie vorhatte, versuchte er abermals sich loszureißen, doch sie hielt sein Handgelenk mit eisernem Griff umklammert und hatte keine Mühe, seine Hand zu sich heranzuziehen. Er kam sich vor wie ein in einer Falle gefangenes Tier, dem jeden Moment das Fell über die Ohren gezogen würde.
    Während sie seine Hand festhielt, kratzte sie mit dem Dorn über die Unterseite seines Zeigefingernagels, drehte ihn dann ins Licht und unterzog ihn einer sorgfältigen Prüfung. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, wonach sie suchte.
    Dann sah er eine der Vertrauten mühevoll eines der Gläser aus seinem Platz im Zweiggeflecht ziehen; nach einiger Anstrengung löste es sich. Sie brachte es zu Jit und wartete geduldig, während sie ihrer Herrin bei der Arbeit zusah.
    Die Heckenmagd kratzte mit dem Dorn über die Unterseite des zweiten Fingernagels, hielt ihn dann in die Höhe. Diesmal war etwas an der Spitze hängen geblieben.
    Ein aus den Tiefen ihrer Kehle kommender Laut sagte ihm, dass sie mit dem Ergebnis zufrieden war. Sie zeigte es ihren Gefährtinnen, die ein zufriedenes Girren anstimmten. Bischof Arc blickte nur missmutig, als sie es ihm zeigte.
    Die Vertraute mit dem Glas nahm den Deckel ab und hielt es ihrer Herrin hin. Ein Schwarm Kakerlaken ergoss sich über die Seitenwand des Glases, wimmelte über die Hände der Vertrauten und landete mit leisem Prasseln auf dem Boden, wo sie in alle Richtungen auseinanderstoben, ehe sie in dem Geflecht aus Zweigen und Ästen verschwanden.
    Davon unbeeindruckt tauchte Jit den Dorn in das schmutzige Wasser und schwenkte ihn ein wenig hin und her, zog ihn wieder heraus und sah, dass, was immer dort geklebt hatte, sich abgelöst hatte. Zufrieden richtete sie ihr Augenmerk wieder auf Henrik und wiederholte den sorgfältigen Reinigungsprozess unter den Nägeln der beiden letzten Finger sowie dem Daumen seiner linken Hand. Unter den Nägeln der Finger, nicht aber des Daumens, fand sie mehr der winzigen Kostbarkeiten, auf die sie es abgesehen hatte, und beide Male sah Henrik aus den Augenwinkeln ein Lächeln über Bischof Arcs tätowierte Lippen spielen. Wie zuvor, schwenkte sie jetzt erneut den Dorn in der stinkenden Flüssigkeit, so dass ihr Fund in dem trüben Wasser zurückblieb.
    Dann ließ sie seine linke Hand fallen und nahm sich seine rechte vor. Sie kratzte mit dem Dorn unter dem Nagel seines Zeigefingers und hielt ihn empor. Dort war nichts zu sehen. Sie warf dem Bischof kurz einen verstohlenen Blick zu, wiederholte dann die Prozedur, doch auch beim zweiten Mal ohne Erfolg.
    Zielstrebig nahm sie sich Henriks zweiten Finger vor, aber auch dort war nichts zu finden. Sie wiederholte den Vorgang, machte, als dieser ebenfalls erfolglos blieb, mit dem dritten Finger weiter, aber auch dort war das Gesuchte nicht zu finden. Sie konzentrierte sich auf den kleinen Finger, als sei der ihre letzte Hoffnung.
    Als am Dorn wieder nichts als ein wenig Schmutz hängen blieb, ließ sie die Hände in den Schoß fallen.
    Die seinen ganzen Körper bedeckenden Symbole schienen in Bewegung zu geraten, als der Bischof sich leicht vorbeugte. »Was ist das Problem?«
    Die Heckenmagd machte ein paar kurze Laute tief in ihrer Kehle.
    »Jit sagt, wir haben das Fleisch der Frau«, sagte die Vertraute neben ihr. Erst nach kurzem Zögern fuhr sie fort. »Das Fleisch des Mannes aber nicht.«
    Bischof Arc richtete sich auf, in einer Weise, die alle sieben

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