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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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diesem Ort gegeben.
    Während er sich in den dunklen Raum vortastete, begannen mehrere Glaskugellampen in ihren Wandhalterungen aufzuleuchten, und als er den Raum einmal in vollem Umfang abgeschritten hatte, waren alle vier Kugeln, je eine an jeder Wand, zum Leben erwacht – wenn auch nur schwach. Die Kugeln erstrahlten heller, wann immer er sich ihnen näherte, und wurden wieder dunkler, sobald er sich entfernte. Gleichwohl spendeten sie genügend Licht, um die Dunkelheit so weit zurückzudrängen, dass sie etwas erkennen konnten.
    Bei seiner Suche nach irgendwelchen Hinweisen auf den ursprünglichen Verwendungszweck des Raums fiel ihm der unscheinbare monolithische Block in der Mitte nur am Rande auf; möglicherweise, überlegte er, handelte es sich um einen bei der Errichtung der Außenmauern des Palasts übrig gebliebenen Steinquader. Merkwürdig daran war in seinen Augen nur, dass er exakt rechtwinklig zum Raum ausgerichtet war, so als sei er ganz bewusst dort platziert worden. Soweit er erkennen konnte, diente er keinem baulichen Zweck.
    Durch den Treppenschacht wehten Schneeflocken herein und vermischten sich mit dem von ihnen aufgewirbelten Staub. Oben tobte der Sturm über das Land, doch dessen letzte Böen schafften es nicht bis hier unten. Das Licht der Glaskugellampen verfing sich in den vorbeiwehenden Schneeflocken und ließ diese funkeln.
    Eine kurze Untersuchung der Außenwand des Raums bestätigte, dass er keinerlei Türen besaß; weder gab es eine weitere Treppe noch sonst irgendwelche Öffnungen. Es gab keinen anderen Ausweg als ebenjene Wendeltreppe, über die sie in diesen grabesstillen Raum hinabgestiegen waren.
    Er hätte nicht zu sagen vermocht, warum, aber hier in diesem Raum sträubten sich ihm die Nackenhaare.
    Der totenstille Raum vermittelte das Gefühl, er sei einzig zu dem Zweck errichtet worden, versiegelt und vergessen zu werden. Nur, warum sollte jemand einen leeren Raum unter die Erde verlegen und versiegeln?
    Kahlan schmiegte sich eng an ihn. »Irgendetwas an diesem Raum ist gruselig.«
    »Vielleicht, weil es eine Sackgasse ist. Es gibt keinen anderen Weg nach draußen als den, auf dem wir hereingekommen sind.«
    »Mag sein. Ich möchte jedenfalls nicht hier unten eingeschlossen sein. Hier findet einen doch kein Mensch. Wieso nur hat man diesen Ort versiegelt wie ein Grab?«
    Richard schüttelte den Kopf. Darauf wusste er auch keine Antwort.
    Halb erwartete er, Knochen auf dem Boden herumliegen zu sehen, doch die gab es nicht. Zwar gab es in den unteren Gefilden des Palasts Grabkammern, der Garten des Lebens jedoch befand sich auf dessen oberster Ebene; zudem waren Gräber üblicherweise prachtvolle Stätten zur Ehrung der Toten und verströmten nicht eine solche Atmosphäre der Verlassenheit.
    Als er sich genauer umschaute, entdeckte er etwas – unten, genau vor der gegenüberliegenden Wand. Er hielt es für einen schmalen Vorsprung im Mauerwerk, einen Steinquader, der vielleicht ein wenig weiter vorstand als die übrigen, und hielt die Glaskugel von sich weg, um besser sehen zu können. Er beugte sich vor, entfernte die Schicht aus Staub und Granitsplittern von seiner Oberfläche und sah, dass es sich um mehrere kleine, zu ordentlichen Stapeln aufgeschichtete Metallstreifen handelte.
    Er nahm einen der Metallstreifen von einem der Stapel und hielt ihn ins Licht, um zu verstehen, um was es sich handelte und welchem Zweck er dienen mochte. Sie waren alle geringfügig länger als sein längster Finger und so weich, dass sie sich mühelos biegen ließen. Die Streifen schienen identisch zu sein. So säuberlich und penibel übereinandergeschichtet, wie sie waren, zudem bedeckt mit Staub und Erde, schienen sie in ihrer Gesamtheit ein Teil des Mauerwerks zu sein, ein Vorsprung im Gestein.
    Auch Kahlan beugte sich näher, um besser sehen zu können. »Wofür hältst du das?«
    Richard bog den Metallstreifen wieder gerade und legte ihn an seinen Platz oben auf dem Stoß zurück. »Sie weisen keinerlei Markierungen auf. Anscheinend sind es einfach nur Streifen aus Metall.«
    Kahlans Blick wanderte an der Wand entlang. »Sie liegen überall im Raum vor der Wand aufgeschichtet, es müssen Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende sein. Wozu mögen sie wohl dienen, und wieso hat man sie hier, unter der Erde, vergraben?«
    »Anscheinend sind sie hier zurückgelassen und vergessen worden. Oder aber jemand hat sie hier versteckt.«
    Kahlan rümpfte die Nase. »Warum sollte jemand Metallstreifen

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