Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine
verstecken?«
Darauf konnte Richard nur mit der Schulter zucken. Er sah sich weiter um und versuchte festzustellen, ob der Raum sonst noch irgendeinen Hinweis auf seinen Zweck enthielt. Der Ort schien vollkommen sinnlos. Er scharrte mit der Stiefelkante über den Boden; der bestand aus Stein und war mit einer wahrscheinlich jahrtausendealten Schicht aus Staub und zerbröckeltem und vermodertem Granitgestein von den Seitenwänden bedeckt. Da er ihn von oben gesehen hatte, wusste er, dass er eine Gewölbedecke besaß, und doch war die Decke hier flach, eine Zwischendecke, vermutlich überputzt, die jetzt jedoch die gleiche dunkle schmuddelige Farbe wie die Wände aufwies.
Abgesehen von den Metallstreifenstapeln und dem merkwürdigen Gesteinsblock in der Mitte war der Raum im Großen und Ganzen wenig bemerkenswert; außer vielleicht, dass er nirgendwohin führte. Wäre der Fußboden im Garten des Lebens nicht eingestürzt, hätte er leicht für weitere eintausend Jahre oder wer weiß wie lange unentdeckt bleiben können.
Während Kahlan die Wände auf der Suche nach einem Hinweis auf eine in das Gestein geritzte Inschrift oder vielleicht einem verborgenen Ausgang abtastete, richtete Richard sein Augenmerk auf den rechteckigen Gesteinsblock in der Mitte des düsteren Raums. Seltsamerweise endete der Fußboden ein kleines Stück vor dem Block, so dass ringsherum ein schmaler, mit Erde gefüllter Zwischenraum entstand. Der Block war etwas mehr als hüfthoch; Kahlan und er hätten sich, von gegenüberliegenden Seiten hinüberlangend, nicht bei den Fingern fassen können.
Umweht von Schneeflocken, ging Richard in die Hocke, hielt die Glaskugellampe vor, um besser sehen zu können, und strich mit der flachen Hand über die Seitenfläche.
Zu seiner Überraschung bestand diese nicht etwa aus Stein, wie er angenommen hatte, sondern aus massivem Metall.
Er wischte den Staub und Dreck der Jahrhunderte ab, um es besser in Augenschein nehmen zu können. An der Oberfläche war es korrodiert und schmutzig, weshalb der Block vom Gestein im Raum nicht zu unterscheiden gewesen war, dennoch bestand kein Zweifel, er war aus Metall. Sobald er mit der Hand darüberwischte, sah man im Schein der Glaskugellampen unter der Schmutzschicht einen metallischen Glanz.
»Sieh dir das an«, sagte er.
Kahlan sah über ihre Schulter. »Was ist denn?«
Richard pochte mit der Faust dagegen. Obwohl er außergewöhnlich schwer aussah, ließ sich anhand des Geräusches ahnen, dass er hohl sein musste.
»Dieses Ding ist aus Metall. Und sieh dir das mal an, hier.«
Er streckte die Glaskugel vor, damit sie, als sie sich neben ihn hockte, besser sehen konnte. Ausgehend von der Oberkante, schnitt ein schmaler Spalt ein Stück weit in die Seite ein. Darin lagen übereinandergeschichtet einige dieser merkwürdigen Metallstreifen.
Kahlan nahm einen davon heraus und besah ihn sich genauer. Soweit Richard es beurteilen konnte, wies er wie die anderen vor der Wand aufgeschichteten Metallstreifen keinerlei Markierungen auf.
Er befreite eine etwas größere Seitenfläche von Staub und Ablagerungen. »Hier an der Seite gibt es eine Art Emblem oder so etwas. Schwer zu sagen, was genau es ist.«
Begleitet von einem mächtigen, dumpfen Schlag, der den Boden erzittern und die beiden zusammenzucken ließ, schoss ein Lichtstrahl von der Mitte der Oberseite in die Höhe. Durch den Schlag wurde ein wenig Erde aus dem Spalt zwischen dem metallischen Monolithen und dem Steinfußboden in die regungslose Luft gewirbelt.
In einer einzigen Bewegung wichen Richard und Kahlan einen Schritt zurück.
»Was hast du getan?«
»Keine Ahnung«, sagte Richard. »Ich wollte nur mit der Hand den Schmutz entfernen, um zu sehen, was sich dort auf der Seitenwand befindet.«
Im Innern des Blocks setzte ein tiefes metallisches Stöhnen ein. Metall rieb über Metall und erzeugte dabei ein knarrendes Geräusch. Das Knirschen wie von sich drehenden, schweren Zahnrädern wurde, als das Ding zum Leben erwachte, immer lauter. Unschlüssig, wie sie sich verhalten sollten, traten Richard und Kahlan noch ein Stück weiter zurück.
Unvermittelt wechselte die Farbe des Lichtstrahls, der von der Mitte der Oberseite in die Höhe geschossen war, zu Bernstein.
Richard beugte sich vor und sah, dass sich genau mitten auf der Oberseite ein winziges Loch befand, aus dem der Lichtstrahl kam.
Im selben Augenblick bemerkte er eine kleine Öffnung auf der anderen Seite des Blocks, aus dem ebenfalls ein
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