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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der Himmel einstürzen würde.
    In diesem Raum war das Glasdach der Himmel.
    Richard erhob sich; schlagartig war ihm die Bedeutung der beiden unterschiedlichen Prophezeiungen klar. In Wirklichkeit meinten sie ein und dasselbe.
    »Ich denke, wir sollten machen, dass wir hier rauskommen.«
    »Und ich denke, du hast womöglich recht. Die Vorstellung, dass all das Glas auf uns herabstürzen könnte, gefällt mir gar nicht.«
    Just in diesem Augenblick ließ ein Blitzeinschlag, begleitet von einem ohrenbetäubenden Donnern, den Raum kurz aufleuchten. Als er Kahlan von der gleißenden Helligkeit fortdrehte, um sie abzuschirmen, sah er das feine Spitzenmuster des Blitzes knisternd einen Lichtbogen schlagen und auf die schwere Metallrahmenkonstruktion überspringen, die das Glas über der Mitte des Raums abstützte.
    Glas zerbarst und verteilte sich als Splitterregen überall im Raum. Ein kleines Bruchstück traf ihn hinten an der Schulter, ein weiteres bohrte sich in seinen Oberschenkel. Eine Scherbe streifte Kahlans Arm.
    Kaum hatten sich die ersten Risse im Glasdach gebildet, ließ das enorme Gewicht des nassen Schnees den mittleren Teil der Kuppel herabstürzen. Blitze zuckten durch die Öffnung Richtung Fußboden.
    Im selben Moment, als alles unter dem ungeheuren Gewicht krachend in die Tiefe stürzte und mit einer Wucht auf den Boden prallte, die den gesamten Raum unter einem geräuschvoll widerhallenden Krachen erzittern ließ, zuckte ein weiterer Blitz durch die Öffnung in der Decke und schlug im Fußboden ein.
    Der Aufprall des nassen Schnees, dazu der scheppernde Blitzeinschlag ließen eine Druckwelle durch den Raum schießen, die sämtliche Fackeln ausblies.
    In der plötzlichen Dunkelheit konnte Richard ein mächtiges Knirschen hören, als das Mauerwerk die ersten Risse bekam und nachzugeben begann.

27
    Um nicht von den überall umherfliegenden Trümmerteilen getroffen zu werden, zogen sie die Köpfe ein und hielten sich gegen das ohrenbetäubende Krachen des Donners und des einstürzenden Mauerwerks die Ohren zu. Richard warf einen Blick über die Schulter und konnte im Stakkato der Blitze erkennen, dass der Fußboden nachzugeben begann.
    Mit einem Stöhnen lösten sich die gewaltigen Granitblöcke der Unterbodenkonstruktion voneinander und stürzten nach innen. Gleich dem verrinnenden Sand in einem Stundenglas ergossen sich Gras, Erde sowie die dicke Sandschicht in das immer weiter aufklaffende Loch.
    Als der Regen aus zerbrochenen Glasteilen schließlich endete, hob Richard den Kopf und sah im zuckenden Licht der Blitze ein schartiges, von verbogenen Teilen des schweren Rahmenwerks aus Metall umgebenes Loch im Glasdach. Glücklicherweise hatte der größte Teil der Deckenkonstruktion über weiten Teilen des Raums standgehalten. Nach allem, was er von der Rahmenkonstruktion sehen konnte, hatten seine Erbauer sie so angelegt, dass sie nahezu alles überdauern würde; immerhin hatte sie jahrtausendelang gehalten. Nur das schlichtweg unvorhersehbare Zusammentreffen einer durch kalten Regen unnatürlich schwer gewordenen Schneeschicht mit einem gleichzeitigen Blitzeinschlag hatte die Widerstandsfähigkeit des Glasdachs überfordert.
    Wind peitschte durch die Öffnung, wirbelte Graupel und Schnee durch den Raum bis hinab in das klaffende Loch in der Fußbodenmitte.
    Ein wachsames Auge himmelwärts gerichtet, ob von dort hängen gebliebene Glasscherben auf ihn herabzuregnen drohten, entfernte Richard den Glassplitter aus seinem Bein und warf ihn fort. Rasch entnahm er seinem Rucksack ein Feuerzeug und entzündete damit eine Fackel in einem nicht weit entfernten Eisenständer. Dann stürzte er, aus Sorge, unter dem eingebrochenen Fußboden könnte jemand zu Schaden gekommen oder gar getötet worden sein, zu der Öffnung hin, durch deren dunklen Schlund noch immer Erde und Sand in die Tiefe rutschten.
    Kahlan hielt ihn am Ärmel fest. »Nicht, Richard, bleib zurück! Der Rest des Fußboden könnte ebenfalls einstürzen und dich mit in die Tiefe reißen.«
    Er streckte die Fackel vor, deren Flamme im böigen Wind, der durch den Deckeneinbruch in den Raum peitschte, heftig schlug, und versuchte einen Blick in das Loch zu werfen. Dann bückte er sich und spähte unter den gegenüberliegenden Rand der Bodenöffnung. Allem Anschein nach ruhte der Fußboden des Gartens des Lebens auf einer Reihe strahlenförmig angeordneter Bogen einer darunterliegenden Gewölbedecke.
    »Es scheint aufgehört zu haben«, sagte er. »Ich

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