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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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bedrohen. Er war bereits mit ihren besten Waffen angegriffen worden, und es war gar nichts.
    Nur der Träger des schwarzen Stabes konnte ihm wirklich gefährlich werden, und mit dem würde er kurzen Prozess machen, sobald er auftauchte. Ein neu verpflichteter Träger dieser Magie war jemandem wie ihm nicht gewachsen. Er war ein geübter Wirker von Magie, ein erfahrener Nutzer und eine Kreatur, die mit dem Tod vertraut war.
    Er beobachtete, wie allmählich das Licht hinter den Bergen im Osten auftauchte, sah, wie die Schatten sich zurückzogen und einer nach dem anderen verschwanden. Der neue Tag war gekommen, und er verhieß Wundervolles.
    Dann plötzlich sah er die einsame Gestalt, die durch das Vorgebirge im Westen ging und langsam Formen annahm, als sie aus der Dämmerung auftauchte. Es war ein Mann, der einen schwarzen Stab in der Hand hielt. Der Dämon konnte sein Glück kaum fassen.
    Während die Vorfreude ihn durchströmte, sah er zu, wie der Mann näher kam.
    Panterra roch die Toten erheblich früher, als er sie sah; der Wind, der von den Bergen herunterwehte, trug den Leichengeruch bis dorthin, wo er durch das frühe Morgenlicht ging. Die Hänge vor ihm waren felsig und von Schluchten und Senken durchzogen, und die Schatten verbargen die Leichen, bis er nur noch hundert Meter von ihnen entfernt war. Ihre schiere Zahl erschütterte ihn. Hunderte übersäten das Gebiet, vielleicht Tausende; ihre Gliedmaßen waren verdreht, sie lagen im Tod übereinander, miteinander verflochten in einem komplizierten Gewebe aus Gliedmaßen und Körpern. Er wusste nicht, wer es war, und konnte nicht einmal erahnen, was sie hergeführt hatte, so dicht zum Eingang der Declan-Schlucht. Aber eben deshalb war er fast sicher, dass sie aus dem Tal gekommen sein mussten. Flüchtlinge, vielleicht, die vor einer Katastrophe geflohen waren, die sich in seiner Abwesenheit ereignet hatte.
    Oder ging es hier um etwas anderes?
    Als er näher kam, erkannte er, dass es sich bei den Toten um Menschen und Trolle handelte, die sich höchstwahrscheinlich gegenseitig getötet hatten. Einige waren noch im Tod miteinander verbunden, Waffen in der Hand, die Arme umeinander geklammert. Die Trolle waren gepanzert, die Menschen nicht, aber von Letzteren gab es so viele, dass ihm klar wurde, dass sie ihren Mangel an Waffen und Rüstungen durch ihre pure Anzahl wettgemacht hatten. Es musste ein erbitterter Kampf gewesen sein, in dem keine Seite Gnade hatte walten lassen. Unter den Toten fanden sich auch Frauen und Kinder, nicht nur Männer; Alte waren ebenso betroffen wie Junge. Ganz offenbar hatten die Trolle auf diesen Exodus gewartet und die Reisenden überfallen, als sie vom Passeingang den Hang hinabgegangen waren.
    Er trat näher und betrachtete die Gesichter. Zwei erkannte er sofort; sie stammten aus Glensk Wood. Der Mann war Zimmermann gewesen, die Frau seine Gemahlin. Sie hatten nicht weit von ihm gewohnt, als er noch ein Junge gewesen war. Er sah sich ungläubig um und fand rasch noch mehr vertraute Gesichter. Sie stammten alle aus seinem Dorf.
    Dann sah er die einsame Gestalt mitten zwischen den Toten sitzen, in der Nähe der Felswand, immer noch im Schatten. Er richtete sich auf und sah genauer hin, versuchte herauszufinden, um wen es sich handelte. Er trat einen Schritt vor, noch einen, dann ein paar mehr.
    Die Gestalt erhob sich plötzlich und ging auf ihn zu, verließ die Schatten und trat ins Licht der Morgensonne. Es war Skeal Eile.
    Pan wusste sofort, dass der Seraph für das, was hier geschehen war, verantwortlich war. Sein Instinkt sagte es ihm, so wie er es verstand, Zeichen zu lesen und zu erahnen, wie eine Spur von dem einzelnen Abdruck eines Stiefels auf einem Fels weitergehen würde. Dies hier war Skeal Eiles Werk, all diese Toten, Einwohner aus Glensk Wood, die ihm gefolgt waren und ihm vertraut hatten. Der Junge wurde rot vor Wut, und er fragte sich, ob es dem Seraph gelungen war, einen Weg zu finden, alle Bewohner des Dorfes zu töten. Waren auch Prues Eltern unter den Toten? Oder gar Prue selbst? Aislinne? Wie viele von den anderen hatte er sein ganzes Leben lang gekannt? Und wie viele von ihnen lagen jetzt tot zu seinen Füßen, und all das wegen dieses einen, elenden Mannes?
    Er machte einen weiteren Schritt, außer sich vor Wut, und wäre möglicherweise noch weitergegangen, wenn nicht plötzlich die Runen auf seinem schwarzen Stab heiß aufgeglüht wären. Sie leuchteten strahlend hell. Pan blieb wie angewurzelt stehen. Das

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