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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vielleicht mit deiner Fähigkeit helfen, Gefahren zu erspüren, so dass er ihnen nicht unvorbereitet begegnen muss. Deine Hilfe verschafft ihm eine bessere Überlebenschance, als wenn er ganz auf sich allein gestellt wäre. Er ist jung und noch unerfahren im Umgang mit der Magie dieses Stabes, den er jetzt trägt. Er braucht Zeit, um zu lernen, diese Magie zu beherrschen, damit er eine reelle Chance hat, den Dämon zu besiegen, wenn er sich ihm stellt. Was er, wie ich glaube, irgendwann tun muss.«
    »Es wird einen Kampf zwischen ihnen geben? Bist du dir dessen sicher?«
    »Ja, es sei denn, das Schicksal greift ein, und der eine oder der andere wird vorher getötet.«
    Prue nickte stumm, während sie die Angelegenheit durchdachte. Panterra war ein sehr erfahrener Fährtenleser, aber möglicherweise genügte das nicht, um gegen diesen alten Mann, den Dämon, zu bestehen. Sie erinnerte sich noch sehr gut daran, wie er sie angeblickt hatte, wie ausweglos und hilflos sie sich unter seinem Blick gefühlt hatte. Pan war körperlich weit stärker als sie, aber dieser Dämon hatte bereits andere Träger des schwarzen Stabes getötet, und zwar solche, die unendlich besser in der Lage gewesen waren, sich zu verteidigen, als Panterra. Der Dämon hatte trotzdem gewusst, wie er ihre Verteidigung durchbrechen konnte. Er war nicht menschlich; wahrscheinlich war er nicht einmal bei Verstand.
    Sie blickte auf ihre Füße, die wie ohne ihr Zutun über den Pfad gingen, während sie nachdachte. Es gab niemanden, dem sie näherstand als Pan, nicht einmal ihren Eltern. Er war der große Bruder, den sie nie gehabt hatte, war ihr Mentor und ihr bester Freund, war derjenige, auf den sie sich in schweren Zeiten stützte, an den sie sich zuerst wandte, wenn sie einen Rat oder Trost brauchte. Es gab nichts, was sie ihm nicht sagen konnte, ja, was sie ihm nicht schon gesagt hatte. Sie waren einander so nahe, dass sie fast eine Person waren.
    Wenn ihm etwas zustieß, war das so, als wäre es ihr zugestoßen. Konnte es in Anbetracht all dessen etwas geben, was sie nicht für ihn tun würde? Gab es ein Opfer, das zu groß war?
    Sie blieb stehen und sah den König des Silbernen Flusses an. »Ich möchte, dass du es tust. Ich möchte, dass du mir ermöglichst, Pan zu helfen. Ich will meine Instinkte wiederhaben, und ich möchte mich auf sie verlassen können. Ich bin bereit, das Risiko einzugehen und dafür zu bezahlen.«
    Er betrachtete sie einen Augenblick, als wollte er sich überzeugen, dass sie wirklich meinte, was sie sagte, und nickte dann. »Wir gehen noch ein Stück weiter. Es ist ein wunderschöner Tag, und die Gärten sind in der Sonne besonders entzückend. Genießen wir sie, solange wir können.«
    Sie wusste nicht, was genau er meinte, aber sie war bereit, noch etwas mehr Zeit in dem Garten zu verbringen, also ging sie auf seinen Vorschlag ein. Sie schlenderten lange weiter, viel länger, als sie glaubte oder als sie erwartet hatte, den Spaziergang genießen zu können, wenn sie bedachte, wie begierig sie darauf war, Pan zu finden. Als sie am Ende wieder dort ankamen, wo sie begonnen hatten, fühlte sie sich unerwartet frisch und ausgeruht, obwohl sie wusste, dass sie genau das Gegenteil empfinden sollte.
    »Sieh!«, sagte er plötzlich.
    Sie drehte sich herum und folgte mit dem Blick seiner ausgestreckten Hand. Sie sah etwas, was sie noch nie gesehen hatte … eine rote Taube, die über die Gärten hinwegflog. Es war ein brillanter Blitz von Farbe gegen die strahlende Sonne.
    »Oh!«, stieß sie keuchend hervor. Mehr konnte sie nicht sagen, während sie der Taube nachsah, als diese in der Ferne verschwand.
    Als sie sich wieder umdrehte, war der König des Silbernen Flusses ein uralter Mann mit weißem Haar und weißem Bart, dessen Gesicht tiefe Furchen hatte und dessen blassblaue Augen tief in Falten lagen.
    »Selbst mich zehrt der Gebrauch der Magie auf. Auf Wiedersehen, Prue Liss. Ich wünsche dir alles Gute.«
    Sie spürte, wie sie zu Boden glitt, plötzlich zu schwach, um aufrecht zu stehen. Sie sank sanft hinab, als würden Hände sie halten und sie hinabgleiten lassen, damit sie sich nicht verletzte. Einen Augenblick sah sie das Bild der roten Taube vor ihren Augen aufblitzen. Der Vogel flog rasch davon, aber sie konnte ihn ganz deutlich erkennen.
    Im nächsten Moment schlief sie.
    Nachdem das Mädchen eingeschlafen war, kniete sich der König des Silbernen Flusses neben sie und betrachtete ihr junges Gesicht. »Schlafe, Kind«,

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