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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Einkerkerung auf einen zweiten Besuch vorbeikam.
    Phryne hatte keine Ahnung, welche Tageszeit es war, als Isoeld auftauchte. Die Schlösser wurden geöffnet, die Tür schwang auf, und ihre Stiefmutter trat in Begleitung von Teonette in den Raum. Phryne saß an dem winzigen Tisch und zeichnete Blumen auf einer Wiese, schloss dann ihr Skizzenbuch und stand auf, um ihre Besucher zu empfangen. Es war eine höchst unerfreuliche Überraschung. Ein Besuch von Isoeld konnte nichts Gutes bedeuten.
    »Wie geht es dir, Phryne?«, erkundigte sich Isoeld. Sie klang aufrichtig interessiert, lächelte herzlich und wartete, bis der Wachposten die Tür geschlossen hatte, bevor ihr Lächeln erlosch. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dir besonders gut geht, eingesperrt in diesen dunklen Raum. Möchtest du vielleicht mit mir darüber reden, was dich hier herausbringen könnte?«
    Phryne wappnete sich. »Ich kann mir keinen Grund vorstellen, aus dem du das wollen könntest, Isoeld. Denn sobald man mich herauslässt, riskierst du doch, eingesperrt zu werden, hab ich Recht? Du und dein Geliebter. Du würdest riskieren, dass jemand herausfindet, wer meinen Vater tatsächlich ermordet hat.«
    »Oh, ich halte diese Gefahr nicht für besonders groß. Alle scheinen bereits meine Version deiner Beziehung zu deinem Vater akzeptiert zu haben. Ich erzähle allen dasselbe. Nämlich dass du ein wahnhaftes, geisteskrankes junges Mädchen bist, das dringend Hilfe benötigt. Selbstverständlich macht deine fortgesetzte Weigerung, die Verantwortung für deine Taten zu übernehmen, es ziemlich schwierig, Mitleid für dich zu empfinden. Einige ziehen bereits die Möglichkeit in Betracht, dass deine Tat vorsätzlich war und du die vollen Konsequenzen tragen solltest.«
    »Wir wissen beide, wer die Konsequenzen für den Mord an meinem Vater tragen sollte«, erwiderte Phryne und sah die andere Frau an. »Komm ein Stück näher, dann zeige ich dir, was ich meine.«
    Isoeld lachte. »Ich glaube, ich bleibe lieber, wo ich bin. Denn ich halte verständlicherweise lieber Abstand zu jemandem, der geistig so verwirrt ist wie du.«
    Phryne überlegte tatsächlich, welche Chancen sie hatte, wenn sie sich auf ihre Stiefmutter stürzte und versuchte, ihr die Augen auszukratzen. Sie maß den Abstand zwischen ihnen und kam zu dem Schluss, dass sie es hätte versuchen können, wenn Teonette nicht neben ihr stünde.
    »Warum bist du hier?«, fragte sie schließlich und wandte sich ab. »Was willst du?«
    Isoeld strich sich ihr langes blondes Haar zurück und zuckte mit den Schultern. »Ich wiederhole es gerne noch einmal. Willst du hier herauskommen? Willst du dein Leben wiederhaben? Ich kann es dir wiedergeben. Ich kann arrangieren, dass du unter Hausarrest gestellt wirst. Ich könnte dir dein Leben erheblich bequemer machen, wenn ich einen guten Grund dafür hätte.«
    »Gewiss, darüber haben wir bereits gesprochen. Gehen wir also einen Moment davon aus, dass du den Verstand verloren hast … Was würde dich veranlassen, so etwas zu tun? Ich gebe zu, dass ich milde interessiert bin. Gibt es da jemanden, dessen Tod du willst? Jemand anderen vielleicht, für dessen Tod ich die Verantwortung übernehmen soll?«
    »Nein. Es genügt, wenn du die Verantwortung für den Tod an deinem Vater übernimmst. Du wirst offiziell zugeben, dass du ihn in einem wahnhaften Augenblick getötet hast. Du wirst dem Hohen Rat gestehen, dass du in einem Anfall unkontrollierter Wut gehandelt hast, aber dass dir jetzt klar ist, wie schrecklich falsch das gewesen ist. Du zeigst Reue. Falls du das tust, sorge ich dafür, dass du nicht zum Tode verurteilt wirst. Du wirst mit einer weit weniger endgültigen Strafe belegt.«
    Phryne konnte nicht glauben, was sie da hörte. »Du glaubst wirklich, dass ich die Schuld für den Mord an meinem Vater auf mich nehme? Dass ich auch nur eine Sekunde in Betracht ziehen würde, auf jegliche Chance zu verzichten, dass du für das bezahlst, was du getan hast?« Sie lachte. »Nicht ich bin diejenige, die wahnsinnig ist, Isoeld. Jedenfalls nicht, wenn du so redest!«
    »Erzähl ihr den Rest!«, fuhr Teonette hoch.
    Isoeld verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken wie ein selbstgefälliges kleines Mädchen und beugte sich vor. Sie genoss diesen Augenblick ganz eindeutig. »Du hast mich noch nicht gefragt, was ich von dir als Entschädigung für meine Großzügigkeit erwarte, Phryne. Willst du das nicht wissen?«
    »Es kümmert mich nicht, was du willst. Es

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