Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
hierlassen. Wir können ihn nicht einmal unbeaufsichtigt zurücklassen.«
    Sie warf einen Blick auf den Meuchelmörder und sah dann Pan wieder an. »Also gut. Dieses eine Mal. Aber niemals wieder, Pan. Versprich es mir.«
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie sanft. »Ich verspreche es.«
    Pan zog Bonnasaint auf die Füße, band ihm die Hände vor den Bauch, wickelte ein Stück Schnur so um seine Hüfte, dass deren Ende als Leine diente, an der er den Meuchelmörder führen konnte. Der knurrte zwar, dass man ihn wie einen Truthahn verschnürte, aber der Junge und das Mädchen ignorierten ihn.
    »Wohin bringt ihr mich?«, erkundigte er sich schließlich, als er sah, wie sie ihre Rucksäcke schulterten, um loszugehen.
    »Nach Arborlon«, meinte Pan. »Wir haben dort Freunde, die wir um Hilfe bitten können. Sie haben vielleicht eine Idee, was wir mit dir anfangen können. Keine Sorge, wir werden dich nicht zur Königin bringen.«
    »Das wäre auch klug, schon um eurer selbst willen.«
    Pan ging zu ihm. »Glaub ja nicht, nicht einmal eine Sekunde, dass wir dich nicht der Königin übergeben werden, wenn wir herausfinden, dass du uns belogen hast. Wir haben nicht den geringsten Grund, uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was aus dir wird. Uns ist nur Phryne Amarantyne wichtig. Und solange du mir helfen kannst, bist du für uns nützlich. Ansonsten …«
    Er sprach nicht weiter und drehte sich um. Bonnasaint schnaubte zwar verächtlich, antwortete jedoch nicht.
    Die beiden hatten ihre Rucksäcke geschultert und setzten sich jetzt in Bewegung, den Meuchelmörder im Schlepptau. Sie kannten beide die Mere gut genug, um tagsüber sicher dazwischen zu manövrieren, aber trotzdem wählten sie eine Route, die sie dicht am nördlichen Rand der Seen und Sümpfe entlangführte, während sie nach Osten in Richtung Arborlon gingen. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, und die Frühnebel lösten sich auf, obwohl es immer noch hier und da einige Nebelbänke gab. Sie hoben sich wie weiße Fetzen gegen die Mischung aus Tageslicht und Schatten ab, waren zwischen Gehölzen und am Ufer von Tümpeln gefangen, die wie Spiegel glänzten.
    »Ich wünschte, das alles wäre vorbei«, flüsterte Prue Pan zu. Sie sprach leise, damit Bonnasaint ihr Gespräch nicht mithören konnte.
    Er bemerkte ihre finstere Miene und lächelte. »Damit alles wieder so werden kann, wie es war? Nur du und ich und Fährten lesen?«
    Sie nickte. »Nur du und ich und Fährten lesen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht wird es nie wieder so, wie es gewesen ist, Prue. Hast du darüber schon einmal nachgedacht? Ich meine, wenn das hier vorbei ist, ganz gleich wie wir es lösen, werden die Dinge sich möglicherweise so vollständig geändert haben, dass sie nie wieder so werden können wie zuvor. Das Tal ist kein sicherer Hafen mehr wie früher. Die Außenwelt hat uns gefunden, und daran kann niemand mehr etwas ändern. Es werden andere Kreaturen wie die Drouj kommen.«
    »Ich weiß.« Sie senkte ihre Stimme noch mehr. »Aber das habe ich nicht gemeint. Es kann zwischen dir und mir nie mehr so sein wie früher. Das ist der Teil, der wirklich weh tut. Wir beide können nicht mehr dieselben sein. Du trägst jetzt diesen schwarzen Stab und wirst werden wie Sider Ament … ein Wanderer, ein Beschützer der Menschen aus dem Tal. Du wirst kein Fährtenleser mehr sein. Nicht mehr wie damals, als du mit mir zusammen warst. Und ich werde wegen meiner Augen keine Fährtenleserin mehr sein. Ich werde vielleicht nicht blind, aber ich kann keine Farben mehr unterscheiden, und diese Beeinträchtigung verhindert, dass ich meine Arbeit machen kann. Ich muss etwas anderes mit meinem Leben anfangen.«
    »Das wird sich schon regeln. Wir werden einen Weg finden.« Er hätte ihr gern den Arm um die Schulter gelegt oder ihr durch ihr rotes Haar gestrichen, aber das konnte er nicht tun, solange Bonnasaint zusah. »Außerdem könnten wir sowieso nicht wieder als einfache Fährtenleser arbeiten. Das Tal, die Menschen, die darin leben, die Art und Weise, wie wir alle einmal sicher und geschützt hier gewesen sind … all das wird sich ändern.«
    Sie nickte. »Das wird es, und mir gefällt es auch nicht. Mir gefällt schon jetzt nicht mehr, was passiert. Ich bin fünfzehn Jahre alt, ich sehe aus, als wäre ich blind, wir beide müssen um unser Leben kämpfen, und das ganze Tal könnte jeden Augenblick von Trollen überrannt werden. Wir müssen etwas mit einem Mann

Weitere Kostenlose Bücher